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Titel: Unten und Oben im Koelner Karneval

Von Tünnes, Schäl und der Sauf-Kultur – ein freier Text von Bertram Eljon Holubek, 2019 n.

Karneval ist für viele der Höhepunkt des Jahres. Aber muss es sein dass man sich bis zur Bildstörung betrinkt? Gerade im Karneval tauchen falsche Vorbilder auf, zum Beispiel Tünnes und Schäl. Diese Typen animieren noch als Theaterpuppen die Leute zum Saufen. Wir brauchen mehr Besinnung auf das Gute im Karneval!

Bild: Tuennes und Schael Puppenkoepfe

Wichtiges zur Einführung

Schon wieder Karneval! In Köln wird die »fünfte Jahreszeit« leider von Vielen im Übermaß gefeiert. Bis spät in die Nacht tollen und taumeln dann die Betrunkenen durch die Straßen. Karneval funktioniert, und trinken macht froh. Nach dem frohen Rausch kommt der Kater, das ist auch anderswo so. Wie ist das aber zu erklären?

Die neue Universale Tatsachen Religion definiert den Menschen nicht als autonomes Wesen. Sondern durch bislang unbekannte Erd-Strahlen ist jeder mit seiner Schöpfer-Gottheit verlinkt. Gegen diese E-Strahlen wirken aber die kosmischen N-Strahlen. Diese fallen aus weiter Ferne in die Erdatmosphäre ein, und sie wirken hier wie ein böser Geist. Fremde Magnetfelder packen Körper und Geist. N-Strahlen verursachen hier Schlechtes und Schäden; Süchte, Apathie und Sorgen, Poltergeist-Phänomene und schlimme Schicksale; üble innere Stimmen und dumme Gedanken; Charakterlosigkeit und Verblendung; Unwohlsein und Beschwerden jeder Art. Viele Menschen kommen damit nicht gut zurecht, wenn sie stark unter dem Einfluss von N-Strahlen stehen. Sie suchen nach Wegen aus dem schlechten Gefühl in den Frohsinn zu entkommen. Für viele wird die Einnahme von Rauschmitteln zum Weg aus dem Bann des miesen Gefühls.

Auch suchen viele Erleichterung von diesem Druck auf dem Weg der Triebbefriedigung. Durch sexuelle oder sonstige Triebabfuhr kann man sich scheinbar aus dem Druckfeld der negativen Gefühle und Gedanken etwas befreien. Deswegen vertreten manche Drogen-Typen dass die Droge Cannabis (Haschisch) entspannend wirkt, vor allem im Zusammenhang mit Lust, und gegen Schmerzen hilft. Eine gewisse hilfreiche Wirkung der Berauschung lässt sich, von Fall zu Fall, in der Tat nicht bestreiten. Der Rausch kann froh machen! Aber wie ist das medizinisch zu erklären, und gesellschaftlich zu bewerten? Der Mensch ist aus klassischer medizinischer Sicht ein, recht und schlecht aufeinander abgestimmter, Organismus. Im Körper gibt es überaus viele Substanzen, die subtil miteinander wechselwirken. Meistens werden körpereigene Stoffe nur in physiologischen Dosen ausgeschüttet, also in winzigen Mengen. Typische pharmakologische Dosen von Medikamenten, also höhere Mengen, können das empfindliche Zusammenwirken der körpereigenen Stoffe massiv stören. Um so mehr gilt das für Drogen, die der Konsument oft in ständig wachsenden Mengen zu sich nimmt, weil er bald danach giert, mit Körper und Geist. Typisch für Drogen-Typen ist dass sie sich negativ verändern. Weil Drogen viele Konsumenten erschreckend schwächen und schlechter machen, haben sich zivilisierte Nationen immer wieder dazu entschlossen den Konsum von Drogen zu beschränken oder ganz zu verbieten. Längst wissen alle dass das rauchen schädlich ist, das steht auf jeder Packung Zigaretten. Ähnliche Warnungen müssten an sich auch auf jeder Flasche und jedem Produkt mit Alkohol stehen.

Und dennoch, Volksdrogen wie Tabak oder Alkohol sind aus unserer Gesellschaft nicht weg zu denken. Zu deutlich wird vielen dass die Berauschung froh machen kann und gegen den Druck von Leiden und Trübsinn zu helfen scheint. Die negativen Folgen von Drogen übersehen viele. Deswegen haben sich oft Religionen und Lebens-Lehren durchgesetzt die den Drogenkonsum erlauben oder sogar propagieren. Zu heidnischen Zeiten galt Dionysos (römisch: Bacchus) als finsterer Gott des berauschenden Getränks, trotz der daraus resultierenden Verkommenheit, Sittenlosigkeit und körperlichen Schwäche. Die Gläubigen spürten einfach dass es Mächte gibt die Drogen propagieren und sich in unser Leben einmischen. Dionysos war der Gott der eher finsteren, unschönen und schwachen Menschen, er stand im Gegensatz zum Lichtgott Apollon. Auch Jesus kann als dionysischer Gott gelten, der angeblich in Kana einmal jede Menge Wein zauberte. Wein ist noch weniger schädlich als die bei Moslems beliebten starken Rauchwaren.

Wenn Menschen Probleme mit Drogen haben, raten ihnen Mediziner und Therapeuten damit aufzuhören. Der Entzug ist nicht einfach und gelingt oft nicht, und er scheint oft nicht richtig zu helfen. Die Universale Tatsachen Religion warnt die Menschheit, vor teuflisch bösen Mächten die hinter den N-Strahlen stecken. Wir müssen weg kommen von der Idee dass die Drogen das Problem wären! Die N-Strahlen sind das wahre Problem! N-Strahlen treiben viele Menschen in den Konsum von Drogen. Drogen sind also nur ein falsches Mittel gegen ein gesundheitliches Problem. Wer also Drogen nimmt oder in sonst eine Sucht hinein geraten ist, bräuchte nicht nur den Entzug der Droge und eine Therapie gegen die Sucht. Gleichzeitig bräuchte dieser eine heilsame Alternative im Kampf gegen die Ursache seiner Beschwerden und seiner Bedrückung. Viele moderne Ernährungs- und Gesundheitslehren bieten eine solche Lebenslehre schon an.

1. Tünnes und Schäl als legendäre Freunde

Bild: Tuennes und Schael by Beljonde

Das Saufen ist ungesund, so viel steht fest. Das wird zwar immer mal wieder bestritten, aber in der neuen Zeit setzt sich diese Weisheit mehr und mehr durch. Der Trend geht also weg von der Sauferei, und der Umsatz an Bier geht allgemein zurück. Dass das Shisha der Orientalen keine bessere Alternative ist, riecht jeder der sich mal in so eine Räucherbude hinein begeben hat. In den Schulen und in vielen Medien werden die gesunde Ernährung und ein sportlicher Lebensstil angepriesen und gelehrt. Nur kommen diese Ratschläge nicht überall an. Schon die jungen Leute übernehmen die Trinksitten der älteren Generation. Das führt manchmal dazu dass sie zu Beginn des Karnevals Alkohol in Thermosflaschen auf den Schulhof schmuggeln. Da wird dann gefeiert, und dazu scheint Alkohol dazu zu gehören. Eltern und Lehrer wollen das mit Belehrungen und Kontrollen unterbinden. Diese streiten dabei gegen eine traditionelle, tief verwurzelte Sauferei-Kultur, die von vielen älteren Leuten gepflegt und bejaht wird. Auch in der Gastwirtschaft zählt eben der Profit, deshalb werden die Kunden zum Trinken animiert, auch wenn es ihnen nicht bekommt. Wer das Saufen nicht lassen kann und davon verarmt und krank wird, der gilt als selbst schuld. Aber warum können es viele einfach nicht lassen sich ungesund zu ernähren, selbst wenn sie genau wissen sollten dass es ihnen schadet? Das ist die große Frage auf die keiner die richtige Antwort weiß. Ein alter deutscher Schlager meinte aber mal:

Der Teufel hat den Schnaps gemacht, um uns zu verderben.
Ich hör schon wie der Teufel lacht, wenn wir am Schnaps einmal sterben.

Das ist in der Tendenz die richtige Antwort. Nur wirkt in Wahrheit der böse Geist subtiler und stärker als viele meinen, die ihn gar nicht wahrhaben wollen. Derselbe Ungeist ist nämlich auch schuld daran wenn Leute sich besoffen wohl fühlen, und dann froh, triebhaft und lustig werden.

Tünnes und Schäl? Die sind in Köln immer noch so bekannt wie eh und jeh. Als originelles Paar haben sie ihren Stammplatz gefunden, hinter einem Durchgang am Altermarkt. Außerdem kennt man sie als Figuren aus dem Hännes'chen-Theater. Da wird noch kölsche Mundart geredet, die ist nicht für jeden was. Man nimmt diese Figuren hin, mit all ihren Eigenheiten. Merkwürdig könnte man die dicke Nase vom Tünnes nennen, aber es gilt als korrekt so was nicht zu bemerken. Dabei ist das doch ein phallisches Symbol, oder nicht? Nee, du Tünnes! Solche Nasen kriegen Säufer.

Das Gedicht übrigens stammt von mir. Es lehnt sich an die berühmten ersten Verse von Schillers Gedicht "Die Bürgschaft" an. Da ging es um einen Attentäter, der zu einem Tyrannen schlich um ihn zu erdolchen. Solche Attentäter kennen viele Leute heute aus den Computerspielen der Serie Assassin Creed. Was man dort nicht erlebt ist das grausige Schicksal das solche Meuchelmörder oft erwartete, sollten sie gefasst werden. Laut Schillers Gedicht verurteilte der Tyrann Dionys den Attentäter Damon zur Kreuzigung. Doch ein treuer Freund, der für Damon bürgte, beeindruckte den Tyrannen dann so dass er dieses Urteil aufhob. Eine gute Freundschaft kann segensreich sein.

2. Tünnes und Schäl sind schlechte Vorbilder

Bild: Koeln feiert Karneval Rosenmontag 2015

Hier sieht man Tünnes und Schäl mal ganz oben. Beim Kölner Karneval geht das. Dem Tünnes haben sie diesmal einen punkigen Haarschnitt verpasst, aber der war schon 2015 nicht mehr in Mode. Mit seiner Ted-Tolle sieht der Schäl hier aus wie der junge Karl Lagerfeld, aber der war 2015 schon ein edler Greis. Und auch die traditionellen Klamotten der beiden sind ja total von gestern. Und gilt nicht dasselbe auch für ihre Trinksitten? Dass der Karneval in Köln traditionell im Übermaß gefeiert wird, ist vor allem auf die Kneipiers und Bierbrauer zurück zu führen. Mehr Karneval ist gut für den Umsatz. So war es halt anno dazumal. Was wir heute »oben« in Köln bräuchten, das wären Leute die ein besseres Vorbild abgeben. Aber gerade dieses Bild drückt die punkige bis traditionell distanzierte Haltung vieler Leute gegenüber ihrer Oberschicht aus. Tünnes und Schäl dienen vielen als falsche Vorbilder, denn viele sind ähnlich veraltet wie sie.

Die Collage oben stammt aus dem Jahr 2015. Damals war so schönes Wetter beim traditionellen Umzug am Rosenmontag. Schätzungen besagen dass dann bis zu 1,4 Millionen Zuschauer nach Köln strömen. Das liegt nicht nur an den Süßigkeiten die von den Wagen herab geworfen werden. In 2019 handelte es sich um 30 Tonnen Kamelle, überwiegend ist das billig produzierte B-Ware. Viele würden so was nie kaufen, aber geschenkt nimmt der typische Jeck es doch noch gern an. Rasch gehen die Hände nach unten, sobald geworfen wurde. Manchen fällt das nicht mehr leicht, weil sie schon erheblich Alkohol konsumiert haben. Vor allem Bier wird getrunken, wie man hier sieht, aber auch Wein und Schnaps in kleinen Fläschchen. Viele kommen sehr früh damit sie gute Plätze bekommen. Weil sie warm und lustig werden wollen, bringen einige sich mit einem Imbiss in Stimmung. Die mitgebrachten Tischchen helfen auch dabei Drängler und Schieber auf Abstand zu halten. Und wehe dem der es wagen sollte sich von vorne in die allererste Reihe zu stellen! Da wird gezetert wie auf dem Vogelfelsen zur Brutzeit. Die Berauschten sind oft etwas gelassener, es kann aber vorkommen dass gerade Betrunkene ihre Hemmungen und guten Manieren verlieren. Schneller als man sich das vorstellen konnte wird man fies oder lässt sich mit fiesen Leuten ein.

Schäl gilt als fieser Möpp. Aber auch von so einem kann man erwarten dass er seinem Freund mal die Wahrheit sagt: »Das Saufen bringt dich runter, körperlich und geistig.« Das mag wohl Tünnes in einer lichten Stunde auch einsehen. Aber was kann er dagegen tun? Soll er stumm rum sitzen wie ein Buddha, oder beten wie ein Kleriker? Die Religionen der Geschichte bieten viele seltsame Heilslehren an, aber die haben sich in der Geschichte kaum je bewährt. Tünnes und Schäl sind schon zu alt und herunter gekommen für eine neue Heilslehre, und wenn es nur die Lehre einer Krankenkasse ist, die sich höhere Kosten im Gesundheitswesen ersparen will. Man sollte die jungen Leute warnen sich von falschen Vorbildern nicht zu falschem Verhalten animieren zu lassen. Schlechte Vorbilder sind sie, Tünnes und Schäl. Ein Wunder ist es dass ihre Freundschaft gehalten hat. Säufer sind oft pleite, und daran gehen Freundschaften kaputt.

3. Manche Leute von unten wollen nach ganz oben

Bild: Aktuelle Sticker aus Koeln 2018

Diese Collage fasst zwei Sticker zusammen, die man in Köln 2018 oft sehen konnte. Der Sticker links stammt von der linksextremistischen Partei Die-Linke (DL). Diese ist quasi die Nachfolge-Organisation der SED, der ehemaligen DDR-Staatspartei. Mit diesem Sticker machte die DL Stimmung gegen den Neubau einer U-Bahn-Röhre. Diese sollte, nach Planungen der Stadt Köln, eventuell vom rechten Rheinufer durch die Innenstadt bis an den Rand des Uni-Geländes führen. Über solche und viele andere Pläne muss der Stadtrat entscheiden, und es verwundert etwas dass die DL gerade diese Planung mit einer speziellen Kampagne bekämpfte. Gewiss spielte es dabei eine Rolle dass dieselbe Planung schon vor vielen Jahren von Albert Speer aufgebracht wurde; denn der war der Star-Architekt von Hitlers Nazis. Wenn also diese offen extremistischen Linken sich gegen diesen U-Bahn-Tunnel wehren, dann vielleicht auch weil sie sich damit wieder mal als Gegner der Nazis beweisen können. Ansonsten aber, und das vor allem, sehen sich diese Linken als die Partei der Leute die politisch ganz nach oben wollen. Dazu passte es dass sie auch noch Sticker klebten auf denen nur das Wort »OBEN« zu lesen stand. Die DL steht auch hauptsächlich hinter einer linken Bande namens Interventionistische Linke (IL). Laut dem Verfassungsschutz-Bericht 2018, den noch der mutige Chef Maaßen verantwortete, steckte die IL 2017 hinter rund 10.000 kriminellen Aktionen gegen politische Gegner, vor allem gegen die nationalliberale Partei AfD. Bei freien Wahlen scheiterte die DL im Westen fast überall an der 5% Hürde. Traditionell versuchen aber extremistische Linke sich auch mit revolutionärer Gewalt nach oben zu putschen. Darauf hoffen derzeit vor allem Typen von ganz unten. Mit chaotischen Autonomen steht die DL Köln in engem politischen Kontakt. Diese kämpfen unfriedlich gegen den Staat der Deutschen und seine Organe, vor allem gegen die Polizei. Von der linken Machtergreifung erhoffen sich die Chaoten am linken Rand mehr Freiheit. Aber wo die Linken die Macht ergriffen haben, wie etwa in Rotchina oder Nordkorea, bildete sich mit den Jahren faktisch eine neue Adelsklasse heraus. Mit Grausamkeit und mit harten Geschäftssinn knechten die Oligarchen Ostasiens ihre Völker. Dass so was auch in Mitteleuropa passieren kann zeigte sich in den Jahrzehnten der Sowjetmacht.

Der Sticker rechts stammt aus dem Milieu der Fußball-Fans. Der verwitterte Fan eines Kölner Clubs hat nur noch zwei Zähne. Dafür macht er sein Bier verantwortlich; aber zu dem steht er wie zu seinem Verein, so lange er noch stehen kann. »Adel verpflichtet« lautet seine jecke Maxime.

Nicht nur links außen gibt es Leute die in der Gesellschaft unten eingeordnet werden, die jedoch meinen dass sie nach oben gehören. Im Grunde ist dieser Sticker ein Ausdruck des Protests. Aber gegen wen richtet sich dieser Protest, gegen die Gesellschaft? Auch im Westen gibt es egoistische Oligarchen, die darauf drängen dass härter und billiger gearbeitet wird, vor allem für ihre Firmen. Das Geld das diese Leute gescheffelt haben geben sie auffallend häufig für einen Fußballclub aus.

4. Die wahre Vorgeschichte des Puppentheaters

Bild: Schaufenster mit Tuennes und Schael
Was uns diese schlimmen Gesichter verraten

Hier sieht man Tünnes und Schäl im Schaufenster ihres Theaters. Sie wirken deprimierend und deprimiert. Man schaut sie nicht gern an, denn sie sind unschön. Die dicken Furchen und Linien in ihren Gesichtern sind das Ergebnis ihrer ungesunden Lebensweise. Im Buch Hinger d'r Britz, über das Hänneschen-Theater wo sie auftreten, erfahren wir wie wir sie uns vorzustellen haben:

Der Riesenriechkolben von Tünnes ist schon ein »einzigartiges Prachtexemplar«. Der Brauchtumsforscher Dr. Max L. Schwering spürte dafür die Bezeichnung »Woosch«, also Wurst, auf. In den Kinderstücken können die Autoren »schon aus pädagogischen Gründen« die Zuneigung des Tünnes zum Alkohol nicht in die Handlung einbauen...

So eine dicke Nase kriegt man vom übertriebenen Saufen. Das liegt daran dass sie anschwillt und Äderchen platzen. Sicherlich ist es gut wenn das Kinder frühzeitig lernen, es kann manche davon abhalten sich dem Alkohol hin zu geben. Doch neigen viele Erwachsene dazu so was aus ihrer Geisteswelt auszublenden. Alkohol ist in westlichen Ländern eine Volksdroge, und die Folgen seines Missbrauchs sind Volkskrankheiten. In der Theaterwelt aber gilt die Kneipe als guter Ort:

»in der Kneipe von Mählwurms Pitter... lässt sich so herrlich kaate und suffe...«

Von Kartenspiel und Sauferei ist hier die Rede, und das gilt als ein Höhepunkt im Dasein dieser Theaterfiguren. Sollte man nicht auch die üblen Folgen dieses Lebensstils zeigen, die man von den Gesichtern ablesen kann? Im Buch Nur in Köln lesen wir was den Kinder lieber gezeigt wird:

»Die Nachmittagsvorstellungen sind auf Kinder abgestimmte... Slapstick-Komödien.«

Slapstick bedeutet dass die Leute tölpelhaft wirken und dauernd Pech haben, und sich schnell mal mit Gewalt behelfen. Davon wie Gewalt scheinbar Probleme löst berichtet auch Hinger d'r Britz:

»Wo er kann, haut Schäl seine Mitmenschen übers Ohr... er wird bei einer der unvermeidlichen Prügeleien verkamesölt und auf den richtigen Weg gebracht.«

In Wahrheit reagieren gerade Typen wie der feine bittere Schäl arg garstig wenn man ihnen auch nur ein Härchen krümmt. Schnell steht man dann vor Gericht, und bekommt eine saftige Strafe. Der Schäl lacht sich dann noch eins, obwohl er genau weiß dass er mit Schuld war an dem Ärger.

Das städtische Hänneschen-Puppentheater in Köln ist immerhin beliebt und erfolgreich, anders als so viele andere Bühnen. Seine offizielle Geschichte beginnt damit wie der arbeitslose Geselle Johann Christian Winters im Winter zu einem neuen Helden kam. Er hatte zur Zeit der Besetzung Kölns durch die napoleonischen Truppen ein Krippenspiel-Puppentheater eröffnet, doch weil streng zensiert wurde blieb es dort »still wie in einer Kirche«. Im Buch Och verzäll ens lesen wir:

Eines Nachts kamen die Heinzelmännchen vorbei und fertigten eine neue Puppe an. Aus dem Hanswurst, dem bisherigen Helden, wurde so Hännes'chen, der neue Held.

Angeblich soll auch St. Andreas, ein katholisches Idol das in einer nahen Kirche verehrt wurde, dabei mitgewirkt haben. Nicht zufällig aber hieß das Hännes'chen mit dem Vornamen so ähnlich wie sein Puppenspieler. Hännes'chen und seine Gefährtin Bärbelchen sind heute die beliebtesten Puppen dieses Theaters, und sie sehen auch deutlich besser aus als Tünnes und Schäl. Interessant ist dass der fiese Schäl eigentlich von der Konkurrenz erfunden wurde. Nur in Köln schreibt dazu:

»Tünnes wurde von... Winters kreiert. Schäl erschien später und war das Geisteskind von Franz Millowitsch... Er... setzte die Figur des Schäl dazu ein, Winters anzugreifen.«

Wenn man das so akzeptiert, dann war Schäl also im Ursprung eine Spottpuppe von Winters gewesen. Dazu passt es aber schlecht was wir in Hinger d'r Britz über Schäl weiterhin lesen:

»Nur Schäl und der Polizist ... wohnen auf der städtischen Seite der Bühne. Sicherlich nicht von ungefähr haben die Schäl-Puppen ... große Ähnlichkeit mit Mephisto. Doch was ... wäre das Hänneschen-Theater ohne diesen unerquicklichen Zeitgenossen?«

Millowitsch wurde lange Zeit der härteste Wettbewerber von Winters. Nach und nach ersetzten bei Millowitsch echte Schauspieler die Puppen. Gerade ist dieses Volkstheater pleite gegangen. Im Zeitalter des Fernsehens muss man wirklich gutes Theater machen um überleben zu können. Schon zu Beginn schien es aber bei den Millowitschs einfach an den Charakterrollen zu fehlen.

Die geheime Vorgeschichte dieses Puppentheaters

So weit zurück reicht die Erinnerung der Kölner. Zur Zeit von Winters nannte man diese Spiele in Köln Kreppche, also Krippenspiele. Vor der Invasion der Franzosen war Köln noch eine Festung des Katholizismus gewesen. Tyrannisch sorgten die Pfaffen Roms dafür dass nur Kultur stattfand die zu ihrer christlichen Kultur passte. Im Laufe der Zeit waren aber die Kreppche mehr und mehr weltlich und auch satirisch-kritisch geworden. Das war sicherlich unter dem Einfluss von solchen Puppenspielen geschehen die anderswo in Deutschland stattfanden. Auch dort war ein Hanswurst oft der große Held. Doch heute kaum bekannt ist was diese Puppenspiele einst zum Inhalt hatten. Es ging nämlich darum dass ein naiver bis bauernschlauer Kerl es mit dem bösen Geist zu tun bekommt. Ursprünglich, das haben Forscher herausgefunden, stammte dieser Hanswurst aus dem anglikanischen England und hieß Pickleherring. Gemeint war eine billige Delikatesse die auch heute noch gefragt ist, ein gerollter Hering in Öl mit einem Stück Gurke oder Gemüse innen drin. Englische Schauspieler waren es die zuerst mit diesem Antihelden in Europa Theater spielten. Da wo sie die Landessprache nicht beherrschten machten sie statt Theater Pantomime und Klamauk.

In Deutschland kamen vor allem der schwarze Magier Faust und sein Helfer Kasper in solchen Puppentheater-Stücken vor, doch wird es denselben Stoff schon zuvor gegeben haben. Es ging oft darum wie der Held mit der Magie umgeht, und sich gegen die Listen und den Druck wehrt mit dem der böse Geist ihn beeinflussen oder zwingen will. Im Buch Faust schrieb Günther Mahal:

»Kasper... wurde zum unumstrittenen Publikumsliebling des Holzkopf-Ensembles. Er wurde es... weil er die überstolze Gelehrsamkeit und den vermessenen Wissensdurst seines Brotherrn Faust für törichte Spinnerei erklärte, weil er im Gegensatz zu Faust auf dem Boden blieb und seine Haut nicht zu Markte trug, weil er nicht mit den Teufeln paktierte... weil er dem allzu hochtrabenden Leben und Wollen des Doktor Faust eine nüchtern-pragmatische, eine in Gottes Namen kleinbürgerliche Existenz... vorzog.«

Man kann gut nachvollziehen wie aus diesem einfachen Helden des deutschen Puppentheaters die kölnische Heldengestalt des Hännes'chen entstand. Im Vergleich zu dem blonden Schönling wirkt der Tünnes leider wie eine dionysische Kopie. Im vom Suff verformen Körper steckt kein Geist der stark genug wäre um dem bösen Geist Widerstand zu leisten. Schäl dann wurde nicht zufällig ein wenig zu einer diabolischen Figur. Der Umgang mit der furchtbar starken bösen Macht ist das große Menschheitsthema. Auch wo höhere Mächte eigentlich nicht vorkommen sind sie doch oft präsent, zum Beispiel maskiert als Schurke, oder aber bloß mit seltsamen Namen wie Mehlwurm.

5. Von Tünnessen erwartet man die Sauferei

Bild: Schauspieler im Umzug in Koeln

Hier sehen wir ein historisches Foto aus dem Jahr 1938. Das Hännes'chen-Theater veranstaltete einen Festzug. Anlaß war der Auszug aus der Altstadt, die damals einen schlechten Ruf hatte. Die Spieler hatten sich ihre passenden Kostüme angezogen. Josef Lichtenberg gießt sich demonstrativ vor der Kamera »einen Klaren« in den Rachen, also Schnaps. So hat man sich den echten Tünnes eben vorzustellen. Schäl alias Karl Funck und Bärbelchen alias Berta Wetzels scheint dies froh zu stimmen. Es war die Nazizeit, aber man kann sich denken dass sich auch zu anderen Zeiten Leute die solche Bilder sahen spontan dazu animiert fühlten sich ebenfalls zu betrinken. Wie es einige Jahrzehnte später in Köln zuging, das zeigt dieser Text von Jörg-Uwe Albig aus dem Kölnbuch:

An jenem Rosenmontag standen elf Fernseher in einem Großraumbüro der Kölnischen Rundschau. Auf allen elf Bildschirmen schob sich der Rosenmontagszug voran. Pausenlos schoben Ehrengäste durch die Tür, steuerten zielsicher auf die silbrigen Pittermännchen zu, zapften sich Bier in die schlanken Gläser. Die Redakteure tranken Mineralwasser. Gegen ein Uhr erschienen die Höhner. Sie trugen rote Gitarren, die sie gegen Kölschgläser tauschten, und wieder zurück. »Die Karawane zieht weiter, der Sultan hät Doosch! Dummer ne, dummer ne, dummer ne Klore! Hammanit, hammanit!«

Wer diesen Dialekt nicht versteht kann sich vielleicht froh schätzen. Denn es geht darum dass ein Sultan Durst hat und in eine Kneipe zieht, wo er einen Klaren verlangt, allerdings vergeblich. So schlecht dieser Liedtext zur Realität des Islam passt, so beliebt ist er dennoch noch 2019 in Köln. Diese Veteranen der Kölschen Regionalkultur scheinen sich gegen einen Geist zu wehren, aber gegen einen nüchternen hilfreichen Geist, der ihnen ihre schlechten Trinksitten abgewöhnen will.

In der Nazizeit versuchten viele Deutsche zunächst und eigentlich, sich kulturell und moralisch höher zu entwickeln. Man darf diese Zeit nicht auf ihre tyrannischen und unmoralischen Bereiche reduzieren. Die katholische Kirche hatte dem Karneval immer entgegen gearbeitet. Nun versuchte man ihn in den Dienst der Nazi-Ideologie zu stellen, und das gelang relativ problemlos. Doch es gelang nicht das Karnevals-Fest heidnisch um zu definieren. Im Buch Alaaf und Helau lesen wir:

»So versuchte etwa die NSDAP, Karneval als Erbe einer germanisch-heidnischen »vasenacht« auszugeben, um einerseits die »jüdisch-christliche Kultur« diskreditieren zu können und andererseits das Volksfest als solches nicht anzugreifen.«

Das Christentum ist mit den christlichen Fasten-Bräuchen untrennbar verbunden, und es war viel zu fest in den Köpfen verankert als dass die Nazis sich davon lösen konnten. Der Karneval war zwar aus heidnischen Bräuchen entstanden, wie etwa der Austreibung des Winters. Doch war es typisch katholisch wenn die Nazis nun die Juden austrieben, als die vermeintlich Bösen.

6. Der bessere neue Weg führt weg vom Bösen

Bild: Garagentore mit Tuennes und Schael

Oben sieht man mich selbst vor einem Garagenhof, irgendwo auf der rechteren Seite von Köln. Jemand hat hier Tünnes und Schäl gemalt. Ich stellte mich dazu, aber ich wollte nicht so gern erkannt werden, mit solchen Typen. Ich laufe schon mal gerne mit Rollerskates durch Köln. Das ist nicht nur gesund, sondern Fitness-Sport und Aktivität helfen gegen den Druck den der böse Geist beständig auf die Menschen ausübt. Wichtig ist dass man sich nicht zu sehr erhitzt und mit Wasser abkühlt, was gegen die Kraftfelder hilft. Dazu kommen muss eine reichhaltige und gesunde Ernährung, so wie sie die Göttin-Diät lehrt. Schnaps oder Wein – trinke ich nie wieder.

Karneval war einmal ein Fest mit einem besseren Sinn. Viele mögen sich heute nur ungern an die heidnischen Zeiten erinnern, als statt des Karnevals ein Frühlingsfest gefeiert wurde. Ein Bericht darüber findet sich in der berühmten Germania des Tacitus. In der Region rings um die heilige Insel Rügen wurde einst eine verhüllte Statue der Erdgöttin, auf einem Schiff oder einem Wagen, herum gefahren. Es war eine Zeit des Friedens und des Frohsinns. Die Leute bemühten sich nicht, wie in südlichen Regionen, böse Geister mit Gewalt auszutreiben oder gar selbst zu verkörpern. Sondern es ging darum sich, mit anständiger Zuneigung, die Göttin der Fruchtbarkeit geneigt zu machen. Von ihrer Gunst allein erhofften sich die Nerthus-Stämme den Segen für ein neues Jahr. Noch im Mittelalter haben sich Spuren dieses Brauches erhalten, der in Inden nahe Aachen seinen neuen Ursprung gefunden hatte. Ein Schiffswagen wurde von Ort zu Ort befördert, man jubelte auch dem leeren Schiff zu. Doch die Katholiken haben diesen Brauch mit Gewalt abgeschafft. Wer das Christentum miterlebt wird schnell die Ahnung kriegen dass da viel weltfeindlich böses Zeug und Narretei drin stecken. Die Christen glauben dass sie den kirchlichen Ritualen gehorsam sein müssen, damit ihr Leben mit dem Tod erst wirklich beginnt. Wer so unvernünftig erzogen wurde wird leicht dazu verleitet sich selbst durch einen ungesunden Lebensstil früh zu schädigen.

Als der wahre Sinn des Frühlings-Festes verloren ging, wird auch die Tradition aufgekommen sein sich selbst als Narren abzutun. Kluge Leute merkten es dass ihnen eine göttliche Weisheit verloren gegangen war die ihre Ahnen noch besessen hatten. Nur war es das Problem in der heidnischen Zeit gewesen; dass das lichte, gute und das finstere, ungesunde Heidentum nicht zu trennen gewesen waren. Das Apollinische wie das Dionysische scheinen noch heute zum Frohsinn dazu zu gehören. Doch die wahre gute Gottheit will das Gute ohne das Böse haben.

Zur freien Verbreitung! Distribute freely! Bertram Eljon (und Sofia Ewa) Holubek, Zuelpicher St. 300, 50937 Koeln, Deutschland, Ga-Jewas Planet / Fragen? Kommentare? Questions? Comments? Send your E-Mail to beljonde{ät]yahoo.de