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Titel: Fontanes Faust, eine Deutung seiner Romane

In seinem Jugendroman »Pole Poppenspäler« stellte Theodor Fontane kurz ein Puppenspiel dar, welches dem Faust den Kasper als bessere Alternative entgegen stellt. Durch die weibliche Hauptrolle, welche bei Fontane nicht fehlt, ergibt sich für den Fauststoff eine bessere Deutung. In »Grete Minde« warnte Fontane vor der Macht des Bösen, die sich auf finstere Frauen furchtbar schlimm auswirken kann. Besser war, zum Vergleich, wie sich Spuk der jungen blonden »Effi Briest« zeigte.

Bild: Eine Szene aus Fontanes Pole Poppenspaeler by Beljonde

Einleitung:

Dieser Text bespricht vor allem die Jugend-Romane Pole Poppenspäler sowie Grete Minde von Theodor Fontane. Besonders die kurze Faust-Episode spielt im erst genannten Roman eine wichtige Rolle. Die wichtigen Textstellen werden hier kurz dargestellt, man muss also den Roman nicht gelesen haben um von diesem Text zu lernen. Genau so ergibt es sich bei Fontanes Roman Effi Briest, dass der Leser erst nach sehr genauem Studium auf die Rätsel kommt die sich in solchen Romanen verbergen. Es geht um ganz normale Frauen und den Spuk hinter ihnen.

Bei der Liebe und der Partnerwahl ist es ganz wichtig wie Menschen andere Menschen kennen lernen und einschätzen. Die Einschätzung von Menschen wird stark beeinflusst von der Religion. Fontane zeigte dass sich hinter religiösem Unsinn doch unheimliche Geister verbergen. Wenn die Menschen nur wie Schafe dem christlichen Weg folgen zündet die »Astaroth« ihnen die Welt an! Das Problem dabei ist dass auch Gott mit teuflisch bösen Greys schon mal Pakte schließen muss.

Das Wichtigste auf einer Textseite

Viele Geschichten hat man von Faust geschrieben. Meistens tritt zugleich mit ihm ein böser Geist auf. Der ist zwar ein Teufel, aber doch nicht so schlimm. Der angebliche Teufel redet geistreich und tut auch gute Wunder. Am Ende scheint es Faust verdient zu haben dass der Teufel ihn in die Hölle führt. Was uns der Fauststoff lehren kann ist vor allem dass es solche mächtigen redseligen Geister wirklich gibt. Literarische Werke über Faust können der Menschheit dies nachdrücklich in Erinnerung rufen, in einer Zeit da der böse Geist versucht sich mit seiner Macht zu verbergen. Wo versucht wird Menschen zu verteufeln sollte man an Fausts mächtigen bösen Geist erinnern. Manchen deutschen Dichtern und Denkern kam die Fähigkeit zu dies mit ihren Romanen zu tun.
Einst war das Faust-Drama das Glanzstück des Puppentheaters. Das dauerte aber nur solange wie sich der christliche Kinderglaube noch in den Köpfen der Zuschauer behaupten konnte. Fontanes Romane Pole Poppenspäler und Grete Minde führen zurück in diese trügerische Glanzzeit des Puppenspiels. Mit der Vernunft jedoch, die den Leuten im kühlen Friesland eher erwachte als den Süddeutschen, kam das Ende dieser hölzernen Schauspielerei. Dem letzten Puppenspieler Tendler wirft man in Poles Heimatstadt den Kasper mit ins Grab. Und die Puppenspieler bei denen Grete gelandet war gingen dazu über selbst auf ihre Bühne zu treten. Das kann man so erklären dass doch böse kosmische Mächte dazu neigen sich mit Puppen und Menschen zu maskieren, während sie mit den Ängsten der Menschen spielen. Das fällt Greys mit hölzernen Puppen leichter als mit Menschen, die doch Gott sehr sorgfältig erschaffen und mit Gefühlen und Redegabe versehen hat.

In einer sich gut entwickelnden, aber religiös verblendeten Welt wie der unseren sind die höheren Mächte nicht wirklich bekannt, und sogar Wunder können viele gar nicht wahrnehmen. Was die Leute allenfalls merken ist dass sich manchmal, wenn sie dösen, Fratzen zu zeigen scheinen; und dass Spuk die Frauen eher erschreckt als die Männer. Die harte Männerwelt neigte deswegen oft dazu die Frauen abzuschieben und ihre Geisteswelten nicht ernst zu nehmen. Für das reale Böse, das sich doch in der Welt so unheimlich mächtig zeigte, machte man Hexen verantwortlich oder Rotbauchunken. In Wahrheit aber stecken hinter dem Bösen böse außerirdische Würmer, die hier Greys genannt werden. Weil sie weiblich sind ergibt es sich oft dass sie sich mit gewissen Frauen besonders identifizieren. Fontanes Figuren Lisei und Grete zeigen uns zwei fremde, finstere und orientalisch grazile Frauen. Diese sind nicht eigentlich gut oder böse, aber wegen ihrer Rasse und religiösen Kultur sind sie der verdummenden Macht deutlich stärker unterworfen. Fontane nimmt sie gut in Schutz, und stellt doch eindrucksvoll dar dass finstere Frauen einfach mehr Pech haben.
So wie viele andere richtete Fontane, in der Phase des intellektuellen Erwachens der Deutschen, den hoffenden Blick auf gute Nordische. Waren diese Menschen des Lichts nicht erkennbar auserwählt, vor allen anderen, schon durch ihre hellen Haare und die lichten Augen? Das kann man gut meinen, aber die Fakten sprachen oft eine andere Sprache. Als Deutschland, unter dem finsteren Schwächling Wilhelm-2, zur aggressiven Weltmacht wurde, duckten sich die Blonden nur ergeben, anstatt der Welt einen besseren Weg zu zeigen, einen Weg in eine Zeit des Heils. Gerade das ist es was Fontane seinem Paul vorwarf. Der nordische Recke, ein Mann von besten Erwartungen, war ja nur ein Pole Poppenspäler geworden, also einer der sich erst mit dem Kasper und dann mit so einer Puppenspielerin abgab. So äußerte sich Fontanes Enttäuschung über diese Menschen, die in ihre schicksalhafte Führungsrolle nicht hinein zu passen schienen. Das lag aber damals daran dass die Erdgöttin die Nordischen, ohne ihre Heiland, nicht führen konnte. Auch Paul hat ja im Grunde der reale Kasper gefehlt, der ihm als Superheld den Weg zeigte auf dem es zum Heil ging. Fontanes Jugendromane lassen immerhin gut ahnen wo der Heilsweg hin führen muss, dass er nämlich fort von den Finsteren führt, weil der böse Geist durch sie Macht gewinnt.

Was hat es mit der Magie auf sich, die doch so stark und verstörend ist, die aber Muggel gar nicht wahr haben wollen? Durch alle Zeiten hindurch blieb Spuk den Menschen unheimlich und übel, weil die Erdgöttin sie in Unwissenheit hielt. Allein war sie zu schwach um sich zu zeigen wie sie ist; nämlich weise, milde, gut, trotz Schmerzen zäh arbeitend. Wer darauf verfällt Ewa nicht zu mögen, sollte sich klar machen dass sie allein die Fähigkeit hat ihre Menschen in die Wahrheit zu führen. Die Greys dagegen erlauben auf verdummten Planeten nur irre führende Kasperle-Spiele.

1. Das heimliche Puppenspiel der guten Erdgöttin

»Langsam war es Abend geworden; und – das Ende trug die Last...«

Dies schrieb Theodor Fontane in seinem kleinen Roman Pole Poppenspäler. Wer sich mit dem düsteren Fauststoff befasst trägt mit an der Unheils-Last die daran klebt. Doch sollte es eben den Deutschen und anderen Völkern nicht gelingen diese Geschichte aus ihrer kollektiven Erinnerung zu verdrängen. Zu wichtig ist es doch in gottesfernen Zeiten guten Leuten klar zu machen dass es einen starken bösen Geist gibt, der heimlich agiert aber unheimlich mächtig ist. Das üble Problem beim Fauststoff ist nur dass dieser der klassischen christlichen Dramaturgie folgt. Faust paktiert mit dem bösen Geist, woraufhin dieser ihm scheinbar hilft, aber dafür am Ende seiner Zeit Fausts Seele erhält. Diese religiöse Lehre muss man abergläubisch, ja lästerlich falsch nennen. Auf diese Welt kommt es allein an, denn für Tote gibt es keine neue Welt. Teuflisch klug ist der böse Geist, der Schurken und Entartete schon mal unterstützt, aber die Gerechten und Edlen grausam plagt. Es kann einen guten Sinn ergeben den Schurken mit einer übernatürlichen Bestrafung nach dem Tode zu drohen, auch wenn diese Möglichkeit Gott und den guten Mächten tatsächlich nicht zur Verfügung steht. In der Vergangenheit verbarg sich die göttliche Weisheit hinter Nebelschleiern von Mythen und vielerlei Lehren. Jetzt klärt die Universale Tatsachen Religion endlich auf wer Gott wirklich ist. Die gute Macht, die die Erde erschaffen hat, und durch große Mühen erhält und entwickelt; die ist eine Congera, ein Lindwurm der hier in der Erde zu Hause ist. Mit ihren guten E-Strahlen erleuchtet Ewa die Welt, lind wie der Mond über der Dorflinde. Aber nur ihr Heiland kann Sofias Weisheit ihrer Welt vermitteln, weil er den bösen Geist erkannt und abgedrängt hat.

Mit dem Fauststoff stimmt also etwas nicht! Das hat der große deutsche Dichter Fontane intuitiv besser erkannt und heraus gearbeitet als viele andere. »Fontanes Faust« ist nur eine kurze Episode in einem kleinen Roman für junge Leser. Aber wer diesen dünnen Roman aufmerksam liest, der erkennt dass er in seiner Rahmenhandlung zum Faust-Puppenspiel eine viel bessere religiöse Botschaft transportiert. Auf der Bühne kommt die gute Macht nicht vor, da tritt kein guter dem bösen Geist entgegen. In der Wirklichkeit aber ist eine weibliche Macht präsent, die sich manchmal in einer Jungfrau zeigt. Diese Ehren-Jungfrau wird quasi zur Puppe der Göttin, in der diese Frau Welt sich verkörpert.

Der eine Heiland und seine dreifaltige Göttin

Mild wie der Mond, lind unter Linden,
Edles wirkt Ewa, weich wie mit Winden.

Stolz will ich Sofias Weisheit verbreiten,
Bildung des Herzens für bessere Zeiten.

Ich muss die Last dieser Erde mit tragen.
Bald muss Helene sich auch daran wagen.

Lasst böse Sterne die Leute nicht blenden!
Mag die Dreifaltige Unheil abwenden.

2. Das Faust-Spektakel nach Fontane

In seinen Roman für Kinder Pole Poppenspäler fügte Theodor Fontane eine kurze Beschreibung einer typischen Aufführung des Puppenspiels von Faust ein. Hier sind die wesentlichen Szenen:

»Ein hochgewölbtes gotisches Zimmer zeigte sich. Vor einem aufgeschlagenen Folianten saß im langen schwarzen Talar der Doktor Faust und klagte bitterlich, daß ihm all seine Gelehrsamkeit so wenig einbringe... so wolle er denn jetzo mit der Hölle sich verbinden. – "Wer ruft nach mir?" ertönte zu seiner Linken eine furchtbare Stimme von der Wölbung des Gemaches herab. – "Faust, Faust, folge nicht!" kam eine andere, feine Stimme von der Rechten. – Aber Faust verschwor sich mit den höllischen Gewalten. – "Weh, weh deiner armen Seele!" Wie ein seufzender Windeshauch klang es von der Stimme des Engels; von der Linken schallte eine gellende Lache...«

Nun tritt der Diener Wagner auf, aber in dem Puppentheater eines urig-bayrischen Puppenspielers ist der Kasper der wahre Held des Stückes. An der Kasper-Puppe fällt optisch vor allem die große Nase auf. Der Kasper wird nun der Gehilfe Wagners, für den er die grobe Arbeit erledigen soll:

»"Pardauz!" rief es, und da war er. Mit einem Satz kam er auf die Bühne gesprungen, daß ihm das Felleisen auf dem Buckel hüpfte...«

Es ergibt sich nun eine Komplikation, denn die Puppe des Kaspers ist kaputt. Plötzlich bekommt er deshalb angeblich Zahnweh. Wagner diagnostiziert dass Kasper an einen Weisheitszahn leide:

»"Ach du liebs Herrgottl", jammerte Kasper, "muss mi arms Viecherl so ein Unglück treffen. Ein Weisheitszahnerl, sagt ihr, Herr Famulus? Das hat noch keiner in der Famili gehabt. Da geht’s wohl auch mit meiner Kasperlschaft zu End?"
"Allerdings, mein Freund", sagte Wagner, "eines Dieners mit Weisheitzähnen bin ich baß entraten; die Dinger sind nur für uns gelehrte Leute."«

Der kaputte Kasper wird durch eine Ersatz-Puppe ersetzt, die aber etwas weniger beweglich ist.

»Der teuflische Mephistopheles erschien in seinem feuerfarbenen Mantel, das Hörnchen vor der Stirn, und Faust unterzeichnete mit seinem Blute den höllischen Vertrag: "Vierundzwanzig Jahre sollst du mir dienen, dann will ich dein sein mit Leib und Seele." Hierauf fuhren beide in dem Zaubermantel des Teufels durch die Luft davon. Für Kasperle kam eine ungeheure Kröte mit Fledermausflügeln aus der Luft herab. "Auf dem höllischen Sperling soll ich nach Parma reiten?", rief er, und als das Ding wackelnd mit dem Kopfe nickte, stieg er auf und flog den beiden nach.«

In der letzten Szene sind Faust und Kasper wieder in ihrer Vaterstadt. Kasper ist Nachtwächter geworden, er läuft herum und singt die Stunden aus. Zu Mitternacht singt er, in kruden Reimen, dass seine Frau Gretel ihn geschlagen habe, und dass man sich vor dem Weiberrock hüten solle.

»Von fern hört man die Glocke Mitternacht schlagen. Da wankt Faust auf die Bühne; er versucht zu beten, aber nur Heulen und Zähneklappern tönt aus seinem Halse. Von oben ruft eine Donnerstimme: "Fauste, Fauste, in aeternam damnatus es!" Eben fuhren im Feuerregen drei schwarzhaarige Teufel herab um sich des Armen zu bemächtigen.«

...da spürte der junge Held, Paul »Pole«, dass sich eins der Bretter unter seinen Füßen verschob. Dann hörte er wie unter ihm ein Mädchen schluchzte. Das war Lisei, des Puppenspielers Tochter. Sie hatte, wie sich später herausstellte, aus ihrer Tiefe hinauf die Stimme des Engels gesprochen. Das Stück ging noch eine ganze Weile weiter. Paul hört den Kasper zum Schluss noch so reden:

»Das Stück ist aus. Komm Gretl, lass uns Kehraus tanzen!«

Das Stück wird in Friesland aufgeführt. Dort akzeptiert man die katholischen Stücke der Puppenspieler ebenso wie deren bayrischen Dialekt. Auch heute noch sind die Münchner im Bereich Film und Fernsehen in Deutschland dominierend. Und woran liegt es dass die Nordischen es nie recht schafften eine eigene, bessere Kultur zu entwickeln? Gott hat es mit der Hilfe der Süddeutschen verhindert dass sich die Nordischen zur Unzeit schon zu weit entwickeln. Das wäre gefährlich gewesen, weil Gott ohne den Heiland und dessen menschliche Göttin zu schwach war. Auch spielt es hierbei eine Rolle dass unser Bayern dort liegt wo auf Lar das dortige Herzland Wäyls liegt. Mit seiner Hauptstadt Nuernberg lehnt es sich an Bayern an, und vermutlich auch mit den Landesfarben weiß und blau.

3. Der große Irrtum bei der Einschätzung von Frauen

Sind Schwarzhaarige leidenschaftlich und oft treulos? Sind Blondinen oft weichlich, blöd und noch dazu feige? Wer Frauen so simpel bewertet verkennt die Macht der Congeras hinter ihnen. Tatsächlich hat Gott auf helle, besser entwickelte Menschen mehr Einfluss. Die märchenhafte Gold-Else hat es oft einfach besser als die sprichwörtliche Pech-Marie.

Lisei befürchtet hiernach dass man ihr die Schuld gibt, daran dass der Kasper kaputt gegangen ist. Sie erwartet sogar dass die Mutter sie mit der Peitsche züchtigt! Bei Paul sucht sie Zuflucht, und der lässt sich mit ihr im Theater einschließen. Die Not dieses jungen Mädchens hat in ihm einen Helfer-Sinn geweckt. Das ist kein Einzelfall in diesem Stück. Später wird er sie nochmals in Not antreffen, was dazu führt dass er Lisei zur Frau nimmt! Das ist, wenn man darüber philosophiert, ebenso bedauerlich wie lehrreich. Die eher finsteren und schlecht entwickelten Frauen haben in der Tendenz auch oft das schwerere Schicksal. Das hat so manchen Mann dazu verleitet sich eine solche Frau bewusst zu wählen. Er mag sich geschmeichelt fühlen wenn sie zu ihm auf sieht, er fühlt sich gebraucht und wichtig, und er ist ihr in vielen Bereichen überlegen. Doch wer meint dass die Beziehung mit einer eher finsteren und hässlichen Frau einfacher wäre als die mit einer hellen, edlen, schönen Frau; der kennt sich in der Welt des Übernatürlichen nicht gut genug aus. Die bösen Mächte haben über die Finsteren mehr Macht, doch diese üben sie nur bei Bedarf aus.

Manches Mal kann man es erleben, dass eine gut entwickelte blonde Frau es im Leben schwer hat und sich nicht durchsetzen kann, während schlecht entwickelte und finstere Frauen erotischer wirken und ihnen vieles leichter fällt. Schuld an dieser Verkehrung der natürlichen Ordnung ist der böse Geist. Es wirkt sich vor allem in manchen Sportarten aus, dass kosmische Teufel versuchen hier einige wenige Neger zu fördern und populär zu machen, und auch Leute mit »schwarzen Namen«. Manche Christin, die geistlich an Lügen und Unsinn festhängt; hat es leichter im Leben als eine spirituell wissende Frau, die sich zur Mutter Erde hin orientiert, also zur Erdgöttin die so mild wirkt wie ihr Mond.

Liseis Mutter beschrieb Fontane als »große blonde Frau mit steifen hölzernen Gesichtszügen«. Da kann man erneut an eine Puppentheater-Puppe denken. Aber manchem Menschen, vor allem mancher Frau, kann man das bedrückte Gemüt eben am Gesicht ablesen. Das Fauststück wird als »Doktor Fausts Höllenfahrt« angekündigt. Aber Pole, der junge Held, fasst es als Komödie auf.. Für den Humor ist der Kasper quasi zuständig. Doch manchen Leuten, die das Übernatürliche gut kennen, geht dafür der Sinn verloren. Später hört Paul die strenge blonde Mutter etwa so reden:

Dieses Stück ist gotteslästerlich... »Mein Vater selig hat's nimmer wollen.«

Der Vater der Mutter war ein besonders berühmter Puppenspieler gewesen, der auch den Kasper auf eine geniale gelungene Weise konstruiert hatte. Ihr Ehemann jedoch, der bayrisch-hunnische Puppenspieler Tendler, weist darauf hin dass das Faust-Stück Zuschauer bringt. Er bewertet es so:

»es ist doch auch a Lehr und Beispiel für die vielen Gottlosen in der Welt.«

Tatsächlich kann das Stück als religiöse Belehrung deuten. Das Böse ist stark in der Welt, und es kann verlockend sein. Doch negativ zu bewerten ist dass die Wunder die der böse Geist scheinbar bewirken kann drastisch übertrieben werden. Im Puppenstück trägt Mephisto den Faust durch ein Wunder bis nach Italien. In Wahrheit reiste Faust nur als Geist in fremde Länder, was bedeutete dass er berauschte Visionen hatte und Alpträume. Wenn das Stück dann als »Fausts Höllenfahrt« angekündigt wird, dann entspricht das den christlichen traditionellen Lehren, die jedoch unrichtig sind. Leicht kann man darauf kommen dass es einfach nicht wahr ist was die falschen semitischen Religionen behaupten, dass es über uns im Himmel eine Art göttlicher Regierung gäbe, mit Toten als den zentralen Figuren. In Wahrheit, das liegt nahe, gibt es oben viele Planeten auf denen es so ähnlich zugeht wie hier. Aliens haben ihre eigenen Toten zu entsorgen. Das ist in Wahrheit der große Irrtum des Fauststoffs. Therese, die blonde Mutter, ist durchaus keine sogenannte Gottlose. Sie glaubt, wie auch die Kinder Pole und Lisei, an das Weiterleben gewisser Toter als »Selige«. Aber weil dieser Glaube eine Täuschung ist, hinter der wieder der böse Geist steckt, ist der gute Gott heimlich dagegen. Über gut entwickelte, nordisch-westliche Menschen hat Gott etwas mehr Macht als über andere. Es liegt an dieser Nähe der helleren Menschen zu Gott, wenn sich gewisse Meinungen bei ihnen bilden die sie nicht gut begründen könnten, wenn sie darüber nachdenken.

4. Hätte Faust nicht eigentlich eine Belohnung verdient?

An sich müsste das Stück erst damit beginnen dass Faust von den Teufeln in die Hölle geführt wird. Denn das wäre ja was der Titel »Fausts Höllenfahrt« eigentlich verspricht. Dann wäre es spannend wie es Faust als Toten-Geist ergeht. Wird er dort wegen seiner Parteiname für den bösen Geist bestraft, von diesem selbst; oder nimmt man ihn in die Ränge der Dämonen auf? Faust nutzte ja die Zauber-Macht die er angeblich besaß um zu beeindrucken und zu heilen, und Erkenntnisse zu gewinnen; darf man ihm das nicht zugute halten? Man könnte es schlau nennen wie er den bösen Geist dazu brachte mal Gutes zu tun. Eine fromme Komödie über das Leben nach dem Tode hat Dante einst in der Göttlichen Komödie verfasst. Aber so wie das Theater oft nur die Welt der Lebenden darstellt und nicht imaginäre Welten der Toten, so ist auch Gott primär an den Lebenden interessiert. Gott kann man die Wahrheit und die Weisheit zuordnen, und damit verträgt sich ein so unrichtiges Fantasie-Stück wie das von Dante zu schlecht. Deswegen war es ganz richtig dass Fontanes Roman damit endet dass der Puppenspieler begraben wird – und mit ihm ein Kasper. Man kann dies als ein Urteil Gottes über die Puppentheater und ihr Repertoire deuten. Sofia Ewa hat sich mit der Erschaffung der Menschen viel Mühe gegeben. Dazu passt es dass Gott Menschen als Schauspieler sehen will statt Puppen. Ich denke dass es teuflischen Aliens, die hinter dem bösen Geist stecken, leichter fällt mit Puppen ihre falschen Ideen vorzustellen, statt mit von Gott gemachten Menschen. Auch den angeblich weiter lebenden Seelen mochte Gott in typischen Romanen kaum ein Fantasie-Glück gestatten. Von Goethe hätte man erwarten können dass er seinem Faust am Ende sogar einen Platz im Paradies zuweist. Das wäre vielleicht nicht zu viel des Guten gewesen, aber was hier störte war dass solche Fantasien doch Betrug sind.

Es wird christliche Leser etwas getröstet haben, dass in Goethes Faust der zweifelhafte Held am Ende in den Himmel flog. Als entmenschter Geist galt er dem feinsinnigen, gefühlsseligen Autor. Goethe führte Fausts Seele auch noch mit Gretchens Seele zusammen. Diese aber nannte er nun »eine Büßerin«, der ihr Selbst verloren gegangen war. Man hätte erwartet dass sich nun die Dinge ergeben von denen die christliche Mythologie fantasiert, dass also Engel oder Teufel diese Toten foltern, in der Hölle oder im sogenannten Fegefeuer. Aber so was kommt in Goethes sehr langem Drama gar nicht mehr vor. Im zweiten Teil von Goethes Faust ist Helena die gute Hauptperson, also ein Geist hinter dem sich die gute Erdgöttin manifestiert. Diese war nicht daran interessiert mit Gretes Geist ein irreales mythologisches Nachspiel zu inszenieren. Und, so genau wie sonst nur wenige Dichter, erkannte Goethe das was die Macht der Inspiration ihm mitteilen wollte, und hielt sich daran. Deswegen endet auch sein Faust mit Fausts Tod, ein Nachleben findet nicht statt.

Der Leser der sich die Mühe macht das orientalisch fromme, krude Stück Göttliche Komödie bis zum Schluss zu lesen, wird erstaunt feststellen dass auch Dante, nach seiner Fantasie-Reise durch Hölle (unter Italien), Fegefeuer (Amerika) und den Himmel (Sonne, Mond und die fünf nächsten Planeten) schon fast am Ende seiner Horror-Komödie ist. Zu Gott selbst fiel ihm nur wenig ein. Am Ende führt Gott dem Dichter die Beatrice als Geist zu, seinen früh verstorbenen Schwarm. Anstatt dass Dantes Himmelfahrt nun glanzvoll kulminiert geht sie aber damit nur zu Ende. Denn weil es da oben keine Beatrice-Seele gibt fiel dem Fantasie-Raumfahrer Dante dazu nicht viel ein.

5. Die wahre Weisheit kommt mit dem Leiden

»Pardauz«, ruft der Kasper als er zuerst auf die Bühne hüpft. Was bedeutet dieses Wort wirklich? Pardauz heißt eigentlich so viel wie »Beim Teufel«, französisch: par daus. So was sagt man wenn man hinfällt, und an seinem Missgeschick dem bösen Geist die Schuld gibt, völlig zu Recht. Hier jedoch ist es ein geglückter Sprung Kaspers, den dieser so kommentiert. Nicht nur Faust und sein Diener Wagner haben sich von der bösen Macht anlocken lassen, verführen muss man sagen nach dem Zeugnis der Faustbücher. Auch der Kasper hat sich scheinbar zunächst anlocken lassen von der Aura der schwarzen Magie, welche den Zauberer Faust doch zu stärken scheint. Das was man jetzt so halb erwartet ist, dass der Kasper sich vom Faust verführen lässt und auch einen Bund mit der bösen Macht schließt. Doch dazu kommt es in dem klassischen Bühnenstück nicht, denn der Kasper gibt vor dass er dazu zu einfältig wäre. Fontanes Version erzählt nun noch die Geschichte vom Weisheitszahn. Es handelt sich zwar nur um eine Ausrede für eine Panne. Gleichwohl kann man die Geschichte auf Kaspers neue Situation beziehen. Als künftiger Diener des Paares Faust und Wagner wird auch Kasper von der Magie erfasst die diese beiden in ihren Bann gezogen hat. Doch Kasper gefällt nicht, denn er ist zu gut. Im Puppenstück ist er der wahre Held, einfältig und ungebildet doch bauernschlau. Schwarze Magie zu probieren bedeutet den bösen Mächten näher zu kommen. Kasper aber wird von diesen Mächten nicht geduldet. Die schweren Schmerzen die er nun plötzlich erleiden muss vertreiben ihn alsbald aus dem Umkreis Fausts, für ihn springt ein schlechterer Ersatz-Kasper ein. Der Weisheitszahn kann auch als Symbol gelten für die Weisheit die sich Kasper nun nähert. Anders als seine Vorfahren erhält Kasper die Chance, die Magie und ihre Akteure aus nächster Nähe zu erleben. Davon kann man schnell schlauer werden als es der Kirche gefällt. Kaspers Entwicklungsperspektiven waren günstig. Das merkten die bösen Mächte, die von ferne agieren, und zwar mit Hilfe von vielerlei Leidenschaften und Süchten, Täuschungen und Enttäuschungen. Es sind quälsüchtige Teufel, die alle Kreaturen in Reichweite schädigen und ihnen Geist und Stärke absaugen. Faust und Wagner wollten sie verschonen, weil diese geeignet erschienen den Menschen falsche Vorstellungen über die Natur des Bösen einzugeben. Die Greys und ihre Unterworfenen haben also Faust sogar etwas gestärkt. Doch weil die Teufel so böse sind wie sie eben sind, konzentriert sich statt dessen ihr Unheil auf jüngere Leute im Umfeld. Es kann dann so kommen dass einer der jung in so ein belastetes Umfeld hinein tritt plötzlich mit seinem ganzen Stammbaum destabilisiert wird. Leiden können sich so auch nachträglich manifestieren. Die Bemühungen der bösen Mächte haben oft wenig Substanz, und wenn das Potential ihrer N-Strahlen sich erschöpft hat dann verschwindet so manches Leiden als ob es nie dagewesen wäre, was dann auch zutrifft. Das Leben hat eine natürliche Tendenz sich zum Heil hin zu entwickeln.

N-Strahlen verursachen Schwäche und Schmerzen, Schäden und Leiden. Es kann sogar dazu führen dass sich Wunden zeigen wenn man nur zu lange auf ein Körperteil schaut. Doch das was die bösen Mächte als Werke in diese Welt einbringen hat oft sehr wenig Realität. Natürlicher Weise heilt sich der Körper von selbst, erst recht wenn Gott dabei mitwirkt, also die gute aber völlig überlastete und gepeinigte Erdgöttin. Oft versuchen die Greys deshalb die von ihnen angerichteten Schäden zu verfestigen und den Opfern in ihrer Erinnerung zu halten. Das kann sich zum Beispiel so auswirken dass Leute sich die ganze Zeit zwanghaft an Leid und Unrecht erinnern, oder davon manisch erzählen.

6. Das Böse wirkt hier von oben herab und von links

Das Böse redet in Fontanes Faust-Episode von oben. Von der Höhe des Zimmers hinab erklingt die Stimme, die wir als Stimme des bösen Geistes verstehen. Auch spricht der böse Geist aus der linken Ecke, während das Gute rechts von der Mitte beheimatet ist. Faust hatte versucht Teufel zu beschwören. Im Faustbuch und auf der Bühne erscheint der Teufel tatsächlich als Leibhaftiger. In Wahrheit hat Fausts Geselle Wagner den Teufel manchmal dargestellt. Doch war es echter Spuk oder eine Vision wenn man Bilder oder Geister sah, die in vielerlei Formen erscheinen können. Es ist nun wichtig dass sich der Dichter Fontane, gleich zu Beginn seiner Faust-Episode, darauf festlegt dass diese Stimme »hinab erklingt«. Dies beschreibt zunächst den teuflisch bösen Geist, nicht als einen Teufel, sondern als grelle und üble Stimme. Der deutsche Dichter wird selbst eine Ahnung davon gehabt haben wie der böse Geist redet. Künstler merken es eher als gewöhnliche Leute dass ihnen Eingebungen zukommen die von fremden übermenschlichen Mächten stammen.

In der schaurigen Gerichts-Szene dann scheint Gott von oben herab über Faust zu urteilen. Aber ist es wirklich der gute Gott dieser Welt, der da »mit Donnerstimme« von oben herab grollt? Das Urteil über Faust ergeht auf Latein, das war damals die Geheimsprache der gebildeten Leute. Es ist aber bekannt dass Dämonen oder der böse Geist gern Latein sprechen. So lauten Zeugnisse der Exorzisten vergangener Zeitalter. Faust wird auf eine Weise verurteilt und verdammt die man im westlichen Sinne nicht als gerecht empfingen kann, sondern als tyrannisch und übellaunig. Diese Tyrannei, die für den Himmel tatsächlich typisch ist, hat Fontane wohl den realen Faust-Stücken entnommen die zu seiner Zeit noch im Puppentheater aufgeführt wurden. Er fügt dann geschickt eine Szene ein in der drei schwarze Teufel – wieder »von oben herab« – auf die Bühne springen um sich Faust den Verdammten zu holen, und zwar mit Feuerzauber! Da erscheint der Donnerer von oben erst so recht als Oberteufel. Die gute Macht dagegen erscheint nur verstohlen, wenn der Theater-Donner längst verhallt ist. In der Nacht fantasiert der kluge Paul von einer Frau Mond.

7. Der helle Friese passt nicht zur finsteren Süddeutschen

»Paulsen war seiner Abkunft nach ein Friese und der Charakter dieses Volksstammes aufs Schönste in seinem Antlitz ausgeprägt; unter dem schlichten blonden Haar die denkende Stirn und die blauen sinnenden Augen; dabei hatte, vom Vater ererbt, seine Stimme noch etwas von dem weichen Gesang seiner Heimatsprache.«

Diese Passage liest sich so als hätte Fontane sie in Eile verfasst, ohne so recht einverstanden zu sein mit dem was ihm seine Menschenkenntnis eingab. Der Titel seines Romans bezeichnet Paul denn auch, leicht verächtlich, bloß als Paule den Puppenspieler. Pole Poppenspäler ist ein kurzer Roman in zwei Teilen. Im ersten Teil lernt der junge Paul Paulsen, ein echter Friese, die total fremde Bayerin Lisei kennen; und es entsteht eine Kinder-Romanze. Lisei wird so beschrieben:

Die Mutter hatte der »kleinen schwarzen Dirne« ein verschossenes rotes Kleidchen angezogen und ihr die Haarflechten wie einen Kranz um das runde Köpfchen gelegt.

Im zweiten Teil, zwölf Jahre später, ist er längst erwachsen. Nun treffen sie sich in der Fremde zufällig wieder. Paul hilft Lisei in einer Notlage und nimmt sie zur Frau. Er erzählt später diese Geschichte einem Jungen, dem fiktiven Erzähler. Lisei hatte auf seine Avancen recht kühl regiert, und die Sprache auf den Mut zur Beziehung gebracht. Dabei schildert Paul seine Gefühlswelt so:

»"Und, mein Junge... wie einen bei solchen Worten ein paar schwarze Mädchenaugen ansehen, das sollst du nun noch lernen, wenn du erst einen Stieg Jahre weiter bist." – Ja, ja, dachte ich, zumal so ein paar Augen, die einen See ausbrennen können!«

Das war eine düstere Kennung die der Erzähler von seiner Mutter gehört hatte. Wie es scheint hat er diese Nachrede nicht negativ aufgefasst; aber es gruselt einem wenn man sich klar macht dass damit, unmissverständlich, schlechte Magie gemeint ist. Dabei wirkte die Fremde gutmütig und rechtschaffen. Wie sollte denn von so einer zierlichen aber guten Schwarzhaarigen ein Hauch von dunkler Macht ausgehen? Mit der Roman-Handlung schien Fontane diese düstere Warnung einer Friesin vor der Finsteren zu widerlegen. Die Ehe von Paul und Lise schilderte er als glücklich. Der Roman endet gefällig, doch bleibt einem der Dunst von böser Hexerei in der Nase zurück.

Daheim in Friesland wurde Pauls finstere Braut nicht akzeptiert. Man wundert sich ja dass der schöne junge Handwerks-Geselle nicht schon längst zum Schwarm vieler Frauen geworden war. Geheiratet wurde in aller Stille, auch deshalb weil Lisei katholisch war. Paul schilderte dies so:

»Über meine Heirat hatte unsere gute Stadt sich ein paar Wochen lebhaft ausgesprochen; da aber fast alle über die Unvernunft meiner Handlungsweise einig waren und dem Gespräche so die gedeihliche Nahrung des Widerspruchs vorenthalten blieb, so hatte es sich bald selber ausgehungert.«

8. Von der verlorenen Magie des Puppen-Theaters

Der Puppenspieler Tendler ist im Alter in Pauls Heimatstadt sesshaft geworden. Man mag dabei an das etwas weltoffenere Emden denken. Nun treibt es ihn dazu nochmals ein Theaterstück mit Puppen aufzuführen. Vormals hatte Lisei die wichtigen Frauenrollen gesprochen. Die aber ist nun erwachsen und Pauls Frau. Als Ersatz findet sich eine Frau mit fast demselben Namen wie Lisei, nämlich Kröpel-Lieschen. Die verkrüppelte ehemalige Souffleuse aber besitzt keine so schöne Stimme wie ihre Vorgängerin. Die Magie die Lisei stützte, damit sie nämlich als Puppen-Stimme akzeptiert wurde, die geht ihrer weniger guten Ersatzfrau im entscheidenden Moment verloren.

Das Ende des Puppen-Theaters ergibt sich allmählich. Durch Herumprobieren mit der Kasper-Puppe geht diese etwas kaputt. Eine Ersatz-Puppe ist zur Stelle, doch die ist einfach nicht so gut. Ganz ähnlich wird die bezaubernde Lisei durch eine andere Lise ersetzt, die ebenfalls weniger gut ist. Wie ist das zu erklären? Der gute Geist, welcher alle Kreativität begleiten muss, hat sich damals heimlich aus dem Spiel zurückgezogen.

Es hat sich also lange vorbereitet dass das Puppenspiel nicht mehr wie früher akzeptiert wurde. Am Ort wo Paul lebte hatten dafür »Söhne des schwarzen Schmidt« gesorgt, deren Vater war ein Konkurrent von Paul. Das Publikum hatte sich aber auch gewandelt. Die Zeit der Aufklärung und der Vernunft kam stürmisch auf, in der für christlich-mittelalterliches Fantasie-Theater kein Platz mehr zu sein schien. Paul hatte sich als Kind mit den Puppen beschäftigt; es war eine Gemeinheit dass man ihn, als er längst ein erfolgreicher Handwerker war, noch »Pole Poppenspäler« nannte.

Der Kasper mit der Wurstnase, den Lisei süddeutsch passend Wurstl nannte, war Paul als Kind fast zu einem geisterhaften Freund geworden, ein Ersatz für den Freund den er im Leben nicht hatte. Der erwachsene Paul war dem Puppenspiel natürlicher Weise entwachsen. Wundern muss man sich also warum es ihm mit Lisei nicht genau so erging, und er sie wegen ihrer finsteren und mickrigen Erscheinung weniger wertschätzte. Das wird vor allem an ihrer christlichen Religion gelegen haben. Der doppelte Name Paul Paulsen weist ja auf Paulus hin, einen linken Fantasten, der aus konfusen Jesus-Geschichten erst die Theologie der christlichen Bibel zusammen nähte, so wie er ansonsten Zelte zusammen nähte. Das Christentum ist eine orientalische, düstere Religion die aber das lichte Europa dominiert; und die sowohl Wahrheiten als auch moralische Maßstäbe und Ziele verkennt und verkehrt. Die Bibel verschafft den orientalischen bis finsteren Menschen mehr Ansehen als sie es verdient hätten. Finstere und südländische Menschen werden sich darauf um so mehr stützen je geringer sie ansonsten in der Welt dastehen würden, im Vergleich zu den edlen Europäern mit dem Glücksglanz in den Haaren. Es lag aber nicht nur am Christentum dass der edle Friese mit einer halben Portion anbandelte, und auch zufrieden war. Sondern er kam von der Magie des Puppenspiels nicht los. Der Kasper hatte ihn als Kind auch spirituell beeinflusst. Auch auf diese Magie stützten sich das Ansehen Liseis, ihr Selbstbewusstsein und ihr Charme. Es mag sein dass Paul die dramatische Stunde des Faust-Stückes längst vergessen hatte, als Lisei aus der Tiefe heraus den guten Engel gesprochen hatte. Die gute Göttin in der Tiefe aber baut viel auf auf solche Momente. Es sollte nicht sein dass die Geschichte vom Faust im modernen Geplapper der Unwissenden und Muggels als Fantasie abgetan wird und schließlich in Vergessenheit gerät!

Der Fauststoff war wohl von jeher für das Puppentheater eher ungeeignet gewesen. Die Gründe warum es ihn aber gab, die blieben ja bestehen. Die bösen Mächte, die uns von fern mit N-Strahlen plagen, versuchen hier gewisse Namen wie Lisa populär zu machen. Die UTR lehrt dass krabbenähnliche Cräybs der Sippe Li unsere härtesten Feinde sind.

9. Eine Kröte wird zum düsteren Symbol des Übernatürlichen

Im Fauststoff, in der originalen Geschichte von Faust, kommt kein Kasper vor. Wenn der doch in den späteren Jahren zum wahren Helden der Bühne wurde, dann deshalb weil die einfachen Leute im Theaterspiel Helden sehen wollen, die ihr Schicksal meistern und am Ende als die Gewinner dastehen. Ein Stück das nur von Faust und dem bösen Geist handelt wäre zu unbeliebt gewesen. Von Kasper erwarten die Zuschauer dass er das schafft was Faust misslang, nämlich sich von der Macht des bösen Geistes nicht überwältigen, betören und auf die schiefe Bahn drängen zu lassen. Deswegen wurde der Kasper zur mythischen, besseren Alternative zu Faust, auch wenn es um die Zauberei ging. Er rückte etwas ein in eine Position die für den wahren Weltheiland reserviert war.

Kasper vertritt im Puppenspiel um Faust quasi den Heiland, den es damals noch nicht gab. Das wird besonders deutlich in der Szene wo er Faust und Mephisto nachfliegt. Da ist es nicht der böse Geist der ihn befördert. Sondern eine Monster-Kröte trägt ihn durch die Luft, auf seine obligatorische Italien-Reise. Im Roman wird sie »höllischer Sperling« genannt, aber zu Unrecht. Die UTR lehrt dass auf nicht wenigen, relativ nahen Planeten Ranoiden leben, also Froschmenschen. Es gibt auch Planeten von Krötenleuten unter ihnen. Die dortigen Heilande, ihre planetaren Göttinnen und viele andere Leute schauen schon lange darauf dass hier das Böse nicht siegt und aus Gottes Erde eine Hölle formt. Deswegen kann man diesen »Sperling« durchaus als unheimliches Abbild eines Engels interpretieren. Auch die Erdgöttin muss aber mitwirken wenn Menschen Visionen haben, und im Traum sogar Flüge erleben. Oft setzt die Erdgöttin ihre kreativen Bemühungen so ein dass sich die Greys vergeblich bemühen Leute durch böse Träume zu knechten.

Ohne die heimliche Hilfe der Göttin wäre ja ihr Heiland machtlos. Die Göttin ist deshalb unentbehrlich wenn ein wahrer Held dargestellt werden soll. Oft wurde sie sein Reittier. Es passt dazu dass im Roman der Puppenspieler aus Berchtesgaden her stammt. Der Name dieses schönen Ortes im Allgäu erinnert noch an die Göttin Bertha. die »Lichte«. Die Göttin galt manchmal als »breite« Erdgöttin, aber auch als ein hervorragendes Tier.

So erklärt sich zum Beispiel die Sage vom Bukephalos, dem Lieblings-Pferd von Alexander dem Makedonen. Aus demselben Grund pflegten die Westslawen in ihren Tempeln Pferde zu Orakeln zu benutzen. Im christlichen Mittelalter stellte jedoch oft eine Reliquie ein falsches Abbild des Göttlichen dar. Damit verdrängte der Geist eines toten Heiligen quasi die ewig lebende Erdgöttin. In Goethes Faust 1 begegnen wir so einem Symboltier im Haus der Hexe. Dort ist es eine Katze. Bei germanischen bis nordischen Heiden war auch der heilige Baum so ein vergöttlichtes Abbild. Der Baum symbolisierte eine Macht die man damals als gutartig einschätzte aber kaum verstand, nämlich den Heiligen Geist dieser Welt. Typisch für den Orient waren Darstellungen der Göttin der Welt als Frau oder Schlangenfrau, unter dem Baum des Lebens. Nur in der Zeit des Heilands kann es die Göttin, die tief in der Erde lebt, wagen sich als übermenschliche Frau zu inkarnieren. Dann wird auch unsere Ewa eine »Zweiköpfige« werden, worauf der Name Bukephalos anspielt. Auf den Planeten der Ranoiden haben die weißen Göttinnen alle auch froschmenschliche Körper.

Warum die Unken einst als böse Tiere galten

Nicht als Sage sondern als naturkundliche Aussage galt übrigens das was einst über die Unken geredet wurde. Die Rotbauchunke hieß einst im Volksmund auch Feuerkröte. Ihr sagte man böse Magie nach. Im einst populären Sachbuch Brehms Tierleben schrieb der Forscher darüber dieses:

»Man begreift … nicht wie es möglich gewesen sein kann, dass vernünftige Menschen sich solchen Unsinn erdacht haben … denn das nächtliche Treiben [der Unken] kann doch unmöglich der Grund sein, weshalb die harmlosen, unschuldigen und höchst nützlichen Tiere beständig verleumdet werden! In der Abscheu vor den Kröten … kommen die sogenannten Gebildeten und Ungebildeten … vollständig überein.«

Die Unken sind, wie andere Kröten, scheu und gelten nicht als schön. Wenn sie nachts aus Verstecken heraus ihr »Ung, ung, ung!« rufen, dann mag das unheimlich klingen. Aber das was Naturkundler oft nicht verstehen durften war die Macht des bösen Geistes. Dahinter stecken graue Riesenwürmer, aber die suchten sich zur Tarnung oft auch diese oder jene Kreatur. So kamen zum Beispiel auch der Uhu in den Verdacht böse zu sein, und für Unglück zu sorgen. Unheil und Leid ist es wofür der böse Geist beständig sorgt. Es verschlimmert dieses Böse noch wenn man dafür Unschuldige verantwortlich macht. Bis heute muss unsere gute Erdgöttin wegen solcher Verdachtsmomente schlimm leiden. Der Verdacht richtet sich darüber hinaus auch gegen die mit uns verbündeten Ranoiden. In der Weltraumserie Raumschiff Orion hießen die teuflisch bösen Feinde deshalb Frogs.

10. Die unheimliche Magie des Kaspers schreckte Paul ab

»Ich muss über solchen Gedanken doch wohl eingeschlafen sein; denn ich weiß noch wie mir allerlei wildes Zeug geträumt hat. Mir war, als säße ich mitten in dem Zuschau-erraum, die Lichter an den Wänden brannten, aber niemand außer mir saß auf den leeren Bänken. Über meinem Kopfe, unter der Balkendecke des Saales, ritt Kasperl auf dem höllischen Sperling in der Luft herum und rief einmal übers andere: "Schlimms Brüderl! Schlimms Brüderl!" oder auch mit kläglicher Stimme: "Mein Arm! Mein Arm!"«

Paul sah im Traum den Kasper auf einer Wunderkröte fliegen. Der Kasper schimpfte ihn aus, weil Paul zuvor die kunstvolle Puppe des Kaspers bei neugierigen Versuchen etwas kaputt gemacht hatte. Hier tritt Kasper dem Paul als Traumheld gegenüber. Doch wenn der Kasper Paul mehrfach seinen Bruder nennt, dann weil Paul selbst zum Kasper wird. Er war ja nicht wirklich ein Paul Puppenspieler geworden, sondern hatte nur ein Puppen-Konstrukteur werden wollen. Man kann das auf den Einfluss des Kaspers zurück führen, der Paul in Träumen erschien, so wie gläubigen Christen scheinbar Heilige erschienen. Es passt gut dass der Kasper den Paul seinen Bruder nennt, der ja dann auch im Stück überraschend vorkommt, und den ersten Kasper ersetzt. So wirkt sich diese Magie aus.

Kreative Werke und Fantasien bleiben nicht ohne Verkörperungen und Wirkungen in der Welt. Weil alle Realität unscharf ist, und weil sich fraktale Bezüge überall spontan bilden, blieb es nicht ohne Auswirkungen dass der junge Paul sich für das Puppenspiel begeisterte. Sein Vater hatte das schon geahnt und missbilligt. Er hatte dann aber doch seinem Sohn die Freiheit der Entwicklung überlassen. Nachdem der an Lisei geraten war, begann Paul sich künstlerisch in ihre Richtung hin zu entwickeln. Es kam ihm nun in den Sinn einen einmalig kunstfertigen Kasper zu drechseln und zu fertigen. Aber an seinen übertriebenen Ideen scheitert sein Projekt. Erneut zeigt sich dass hier die höheren Mächte Pauls Kreativität bremsten. Die Erdgöttin mochte Puppenspiele eben nicht so gern. Paul hatte geplant dass sein Kasper das Kinn, die Ohren und die Unterlippe sollte bewegen können. Doch die gute Erdgöttin hat dem Menschen viel mehr Gesichtsmuskeln erschaffen, damit er in der Lage ist sich durch Mimik auszudrücken. Dies misslingt häufig gefühlskalten Menschen.

»"Ach du liebs Herrgottl", jammerte Kasperl, "muss mir arms Viecherl so ein Unglück treffen! Ein Weisheitszahnerl sagt ihr, Herr Famulus? Das hat noch keiner in der Famili gehabt. Da geht’s wohl auch mit meiner Kasperlschaft zu End?"
"Allerdings, mein Freund", sagte Wagner...«

Der spirituell unwissende Mensch erlebt die Welt als real und fest gefügt. Der Muggel ist sogar gar nicht in der Lage Wunder wahrzunehmen oder daran zu glauben. Doch Magie ist real und hat ihre strengen physikalischen Gesetze. Alle Realität ist nämlich nur mehr oder weniger real, man kann sagen dass sie fluktuiert. Fraktale Bindungen spielen dabei eine große Rolle. Das bedeutet dass ein Blatt nicht viel anders wachsen kann als damit fraktal verbundene andere Blätter. Alle Blätter sind quasi durch dieselben Ideen fraktal verbunden. Wenn dann ein kreativer Mensch darauf kommt eine geniale Puppe wie den Kasper zu entwickeln, und ihn auch noch populär werden lässt, dann bindet sich diese Idee an lebendige Menschen. Dann kommt die »Kasperlschaft« als fraktale Beziehung Menschen zu die sich zufällig oder wunschgemäß dafür anbieten. So ist es zum Beispiel zu erklären warum es immer wieder Ausnahme-Sportler gibt die eine Disziplin für eine Zeit dominieren. Zum Beispiel kannte man oft im Eislauf-Sport eine Pirouetten-Tänzerin, die diese Figuren besonders gut beherrschte. Das lag dann daran dass Pirouetten, also gleichförmige kreisende Bewegungen, für die Congeras besonders gut aufspürbar sind.

11. Paul versucht erfolgreich sich selbst zu täuschen

Weil Magie so unheimlich ist wollen viele sie gar nicht wahrhaben. Es gehört leider zur schicksalhaften Bürde der Menschheit dass sie von der Magie nicht in Frieden gelassen werden kann. Gott muss vielen Menschen Belastungen auferlegen die ansonsten andere Ziele treffen würden. Nur wer die Erdgöttin als gut erkennt kann zur Magie ein besseres Verhältnis finden. Aber das kann bedeuten dass ihn die Leiden nur um so härter treffen.

Im Roman von Pole Poppenspäler wird Kasper von einer bloße Puppe zu einer Art von gutem bis zornigem Geist. Zuerst ist es ja nur die Puppe für die Paul sich interessiert. Er stammt aus einem Haushalt von Drechslern, und gerade die Puppe des Kasperle ist besonders kunstfertig hergestellt worden. Sie stammte von einem berühmten Meister, wie sich später herausstellt, und zwar vom Vater von Resl, der blonden Frau des Puppenspielers Tendler. Die Willenskraft und Leidenschaft die nötig ist um so etwas zu erschaffen, eine einmalige und außergewöhnlich kunstfertige Puppe eines Helden, die kommt nicht allen Menschen zu. Man braucht für solches Kunsthandwerk nicht nur eine besonders gute menschliche Qualität, sondern hinzu kommen muss die besonders gute Unterstützung durch den kreativen Geist. Man man vermuten dass schon Thereses Vater nicht nur ein eher nordischer Typ von Mensch war, der in Bayern eher fremd blieb. Sondern man darf auch spekulieren dass schon diesem genialen Puppen-Konstrukteur die Kasperle-Puppe deswegen so gefiel, weil er sie als einen guten Helden verstand. Zum Teil wird sich so ein Puppenspieler mit seinem Helden auch identifizieren. Die schwermütige Resl prophezeite düster dass ihr Gemahl, der sehr finstere Joseph Tendler, die kaputte Puppe niemals würde reparieren können. Das scheint auch der Fall gewesen zu sein. Leicht hätte man sich die Wendung ausdenken können dass Paul darauf kommt wie die Puppe konstruiert war, und es sogar verstand sie zu reparieren. Doch diese glückliche Wendung der Handlung finden wir in Pole Poppenspäler nicht, und das obwohl Paul später als geschickter und erfolgreicher Holzhandwerker galt. Fontane war eben ein eher düsterer Autor mit einer Vorliebe für das Tragische. Aber nur mit den spirituellen Anspielungen, welche der Roman so deutlich enthält, kann man diese Wendung der Handlung einigermaßen verstehen.

Nachts bleibt Paul mit Lisei allein im Saal des Puppenspiels zurück. Über ihm hängen die Puppen leblos an ihren Schnüren. Da sah er also den Doktor Faust, neben dem gehörnten Mephistopheles, der Spatzen-Kröte, dem Kasper und seiner Ersatzpuppe...

»Der Hauptkasperl hatte zum Glück wieder seinen breiten Nasenschnabel auf der Brust liegen, sonst hätte ich geglaubt, dass seine Blicke mich verfolgen müssten... – Als der Wind auf das Haus und die kleinen undichten Fensterscheiben stieß, fing hinter mir die stille Gesellschaft mit ihren hölzernen Gliedern an zu klappern. Ich drehte mich unwillkürlich um und sah nun, wie sie, vom Zugwind bewegt, mit den Köpfen wackelten und die steifen Arm' und Beine durcheinander regten. Als aber plötzlich der kranke Kasperl seinen Kopf zurück schlug und mich mit seinen weißen Augen anstierte, da dachte ich es sei doch besser, ein wenig zur Seite zu gehen.«

Es geht sehr darum wie Paul mit der Magie zurecht kommt, welche die Puppen spürbar belebt, und das Puppenspiel so faszinierend und lebendig werden lässt. Steckt denn im Kasper eine Art Geist drin? Paul scheint das ein wenig zu glauben. Lisei hatte den Paul zu den Puppen geführt und ihn gewarnt sie nicht anzurühren. Paul musste aber doch mit dem Kasper herum kaspern, und plötzlich ging die empfindliche Mechanik kaputt. Dieses Unheil wollte Paul gar nicht wahrhaben!

»Auf einmal tat es einen leisen Krach im Innern der Figur. Halt! dachte ich, Hand vom Brett! Da hättst du können Unheil anrichten...« Gegenüber Lisei tut Paul als sei nichts passiert. »Er dachte an den leisen Krach von vorhin. "Ach, es wird ja nichts gewesen sein." Mit dieser Selbsttröstung lief ich die Treppe hinab und durch die Hintertür ins Freie. So viel stand fest, der Kasper war doch nur eine richtige Holzpuppe...«

Für diejenigen die sich mit Magie auskennen steht fest: Der Kasper wurde hier viel mehr als nur eine Holzpuppe! Immer wieder suchen sich die Strahlen der Congeras Ziele für ihre emotionalen Bemühungen. Vor allem die Greys und sonstige böse Mächte wollen sich in unsere Realität einmischen. Mit ihren N-Strahlen versuchen sie sich in irgendwas zu verkörpern. Die Folge war es in alten Zeiten oft dass sich fiktive Figuren zu beleben scheinen, vor allem wenn man dösig wird. Goethe sprach insoweit von Fratzen, die sich in irgendwas verkörpern. Zum Beispiel kann aus einem Holzscheit plötzlich ein Scheitan werden. Das ist nicht unbedingt ein böses Phänomen, eine verkörperter Satan. Sondern die Imagination verwandelt aus Formen, die man zufällig sieht, zum Beispiel ein Gesicht. Was dann daraus wird liegt auch an dem Ausmaß in dem die Erdgöttin sich einbringt. Immer muss sie sich mit ihren E-Strahlen die Wolken von N-Strahlen quasi auspacken, und dann versuchen die oft sehr schlimmen Einfälle der Greys irgendwie in unsere Welt einzubinden. Das Resultat ist oft ein gemischter böser Geist, der mit seinen Plänen zwar das Böse will, aber manchmal doch das Gute tut – weil die Göttin ihn insoweit verdreht.

12. Ohne das Missgeschick wäre Paul nicht an Lisei geraten

Man kann den Roman Pole Poppenspäler als große Liebesgeschichte auffassen. So hat ihn Fontane wohl auch schreiben wollen. Aber schon dieser verächtliche Name stört bei dieser Interpretation. Fontane war, anders als Goethe, einfach zu klug um die Magie des Daseins sich in eitlen Fantasien manifestieren zu lassen. Wer diesen kurzen Roman mit Gefühl liest kann sich der Auffassung nicht widersetzen dass es sich heimlich um eine tragische Geschichte handelt. Es geht um das Ende des Puppenspiel-Theaters, das in alten Zeiten doch so beliebt gewesen war. Das Schicksal macht aus Paul, einem guten Jungen, quasi den Vollstrecker eines heimlichen göttlichen Urteils. Der Kasper ist nicht mehr so beliebt wie einst. Heimlich macht ihn Paul kaputt, und sühnt lebenslang dafür.

Aus der Schuld und Gewissens-Not heraus wendete sich Paul dann allzu herzlich der doch etwas bizarren und kulturell so fremden Lisei zu. Die hatte ihn mit den Puppen allein gelassen und quasi in Versuchung geführt. Wäre ihm ihre beste Puppe nicht kaputt gegangen, Paul hätte sich niemals so für Lisei begeistert wie es ihm nun geschah, in der Gewissensnot in der er steckte. Man kann auch dies als ein tragisches Verhängnis einordnen. Paul fürchtet sich ja unheimlich davor dass die Kasperl-Puppe mehr sein könnte als nur eine Puppe! Als sensibles Kind spürte er doch dass diese Puppen von einer seltsamen Magie quasi besessen waren. Es war etwas das auch Fontane latent bewusst war. Gerade weil er dies nicht als Kinder-Fantasie abtut, sondern immer wieder düstere Anspielungen darauf in seinem Roman einfließen lässt, gilt er als ein bedeutender Schriftsteller.

Paul hat Kaspers Puppe nicht wieder repariert, und es gelang ihm auch nicht eine neue und noch genialere Puppe zu konstruieren. Das war nicht zu erwarten gewesen, und es wird im Roman nicht erklärt, ja es wird gar nicht mehr zum Thema. Pauls Missgeschick hat ihn quasi lebenslang gebeugt und gebunden. Er hat es nie vor dem Puppenspieler und seiner Tochter zugegeben; statt dessen hat er Lisei, aus einer Verlegenheit heraus, beschützt und geheiratet. Paul hat durchaus versucht einen neuen Kasper zu schnitzen, aber es fehlte ihm der Wille zum Durchhalten. Das alle kann so erklärt werden dass er doch sich vom Kasper entfremdet hatte. Hätte er im Traum den Kasper als einen guten Bruder in Not wahrgenommen, er hätte vielleicht alles zugegeben und viel versucht um das Missgeschick wieder gut zu machen. Aber dafür dass das nicht geschah sorgte der Kasper quasi selbst. Denn dieser schien sich in Pauls Imagination in einen unheimlichen Geist verwandelt zu haben! Als Helfer Fausts hatte sich Kasper mit hinauf in die finstere Nacht begeben. Doch dorthin wollte ihm Paul nicht folgen. Er hat sich vom Kasper früh entfremdet; genauer gesagt, von dem Geist der diesen Kasper im Traum belebt hatte.

13. Das Missgeschick Pauls wurde sorgfältig inszeniert

Die UTR lehrt dass Schicksale von den Congeras, wie von Autoren, inszeniert werden. Die Göttin ist noch froh wenn die Greys ihre Zeit und Energie nur für kleine böse Pläne investieren. Es geht Gott darum sie zu beschäftigen und große böse Pläne zu vereiteln.

Paul versuchte dann nicht mehr an das zu denken was mit der Kasperl-Puppe passiert war. Auch aus dem heimlichen Schuldbewusstsein heraus bemüht er sich besonders nett um Lisei, was seinem gestrauchelten Ego tatsächlich wieder etwas aufhilft. Bei ihr war er groß. »Allein zwischen solchen schmeichelnden Gedanken hörte ich von Zeit zu Zeit vor meinem inneren Ohre immer jenen leisen Krach im Körper der Puppe; was ich auch vornahm, den ganzen Tag über konnte ich diesen, jetzt aus meiner eigenen Seele herauf-tönenden unbequemen Laut nicht zu schweigen bringen.«

Es stellte sich ja doch heraus dass die Puppe kaputt war, und zwar kam dies mitten im Stück auf der Bühne. Nicht nur für Paul war dies ein Schock! Er hatte sich hart bemüht das Missgeschick zu verdrängen. Aber sein Unbewusstes, ja seine Seele hatte es ihm immer wieder in seinen Sinn geraten lassen. Das ist nichts was man gut erklären kann, aber so geschieht es im wahren Leben.

Nur wer die Pläne und Methoden der Greys genau kennt, der kann die Handlung in den Rahmen von Schuld und Sühne einordnen. Paul blieb allein zurück mit den Puppen, weil Lisei sich plötzlich dazu entschlossen hatte. Obwohl er es hätte vermeiden müssen, und gewarnt worden war, machte er dann mit dem Kasper herum, der prompt kaputt ging. Es war dann seine weitere Schuld dass er dies sein Leben lang verschwieg. Als seine Sühne kann man es einordnen dass Paul sich nun verpflichtet fühlte sich ungewöhnlich herzlich um Lisei einzusetzen. Denn diese hatte man nun für das Missgeschick bestrafen wollen. Wer an höhere Mächte nicht glauben mag, der gibt für solche unheilvollen Verkettungen einzelnen Menschen die alleinige Schuld. In Wahrheit aber führen die Bemühungen der bösen Mächte immer wieder dazu, dass der Mensch, von schlauer und böser Macht verleitet, etwas an Willensfreiheit einbüßt; und sich daraufhin unwillkürlich dazu versucht fühlt Dummheiten zu machen. Das wird für viele besonders deutlich wenn sie die Selbstkontrolle fast zwanghaft einbüßen, und zum Beispiel zu viel essen oder sich betrinken, ohne es eigentlich zu wollen. Das sind dann die Folgen der Einwirkungen von N-Strahlen, die aber von der Erdgöttin insoweit immer etwas umgebogen werden. Es ist typisch für die Greys dass sie versuchen schöne Kunst zu verhindern oder zu zerstören. Der Super-Kasper bot sich hier als Angriffsziel auch deswegen besonders an, weil er der Erdgöttin im Grunde nicht so passte. Sie war also eher bereit die Greys bei dieser Figur etwas probieren zu lassen. Die Folge war eine Verkettung der Schuld, die Paul als Kind erfasste. Es kam nun hinzu dass die höheren Mächte ihn lebenslang aus dieser Klemme nicht entkommen ließen. Es ist ein typischer Plan der Greys, helle Menschen mit guten Genen und guten Perspektiven der Entwicklung mit Menschen von eher geringer und zu finsterer Qualität zu verbinden. Das gelang hier indem Paul seinen Fehler beging. In der Tat ist es typisch dass die bösen Mächte an so eine »Schuld« lange Zeit anknüpfen. Mit alten Fehlern, die sie selbst einst mit erzeugt haben, reden sie Zielpersonen gerne klein.

14. Magie führte Lisei in die weibliche Hauptrolle hinein

Es hätte nahe gelegen dass Lisei sich an eine weibliche Figur in dem Stück annähert. Doch in dem Puppenspiel vom Faust fehlte die weibliche Hauptrolle. Ein wenig darf sich Paul als Kaspers heldenhafter Bruder verstehen. Lisei wird von einer ähnlichen Magie erfasst, sie wird zum Abbild der Göttin. Das geschah schon in der schaurigen Szene da Faust starb, während Lisei in der Tiefe der Bühne rumorte, und noch deutlicher später.

In der Nachtszene, als die besorgten Kinder allein im Schützenhaus sind, scheint ihnen der Mond zum Trost. Auf der Fensterbank sinnieren Paul und Lisei, während es sich draußen bewölkt. Der schauerliche Dialekt den Lisei quasselt sollte den klugen Paul schon vor ihren Fantasien warnen:

»Es war Unwetter geworden; am Himmel, gegen den Mond, stieg eine Wolkenbank empor... "Guck", sagte Lisei nachdenklich, "wie's da aufi g'schwomma kimmt. Da kann mei alte gute Bas nit mehr vom Himm'l abi schaun."

Wie sich herausstellt hatte eine alte Verwandte, bis sie verstarb, Lisei aufgezogen. Nun denkt die einfältige römisch-katholische Bayerin dass ihre tote Base aus dem Himmel herab auf sie achten würde. Von den »auf schwimmenden« Wolken befürchtet Lisei dass diese ihrer untoten Base die Sicht nehmen könnten. In Wahrheit wohnen natürlich keine Toten-Geister über uns im Kosmos. Tatsächlich nutzen aber Außerirdische N-Strahlen, diese sind im Allgemeinen tückisch böse und schädlich. Die Greys, untote Congeras, schwimmen quasi in ihren Mestabs, im eigenen Blut. Es ist normalerweise so dass Wolken den Aufbau solcher Strahlen-Felder in der Luft behindern. An klaren Tagen baut sich leichter ein bedrückendes Schönwetterfeld auf, aber mit dem Nachtgrauen zerfällt der Ionen-Schutzschild in der oberen Atmosphäre der Erde. Wenn Lisei also Beobachter im Himmel vermutet; dann hat sie zwar damit Recht, aber sie verwechselt gute und böse Mächte. Das zeigt gut das Problem das unsere Erdgöttin mit finsteren, weniger gelungenen Menschen hat: Diese werden von der Intuition leichter in die Irre geführt, gerade was die Religion betrifft. Was die Geburt-Szenerie von Jesus nicht zeigt, die heilige Jungfrau in der Krippe, dazu kommt es nun:

»es war kalt geworden in dem großen leeren Raume... mich fror. "Komm hierher", sag-te ich, "wir wollen uns in die Decken wickeln." Gleich darauf stand Lisei bei mir und ließ sich geduldig von mir in die eine Decke wickeln; sie sah aus wie eine Schmetterlings-puppe, nur daß oben noch das allerliebste Gesichtchen herausguckte. "Weißt", sagte sie und sah mich mit zwei großen müden Augen an, "i steig ins Kistl, da hält's warm."«

Sorgsam wählte Fontane hier den Begriff: »mich fror«. Empfindsame Menschen merken dass das frieren und frösteln auch auf geheimen Strahlen beruht. Diese werden wirkungsvoller wenn man sich nicht gut wäscht und abkühlt. Es ist generell sinnvoller wenn man gegen Kälte ein nicht zu warmes erfrischendes Bad nimmt; anstatt dass man sich wärmt und warm anzieht. Durch Wasser werden nämlich die statischen Magnetfelder, welche N-Strahlen erzeugen, gestört und entladen.

Im leeren Raum unter der Bühne steht eine hohe Kiste, die Paul als »traulicher Raum« erscheint. Die Kinder steigen hinein und fühlen sich dort – Seite an Seite – behaglich.

Man muss die verborgene Erdgöttin kennen um hinter den geheimen Sinn dieser Szene zu kommen! Lisei wird somit zum Abbild der einzigen Göttin die wir Erdlinge haben. Wie eine formlose Puppe sieht sie deswegen aus. Die Kiste stellt Ewas Betyle dar, ihr Haus.

15. Falsche religiöse Sichtweisen können welt-tödlich sein!

Ich muss gestehen, auch ich kam erst auf die wahre Bedeutung der Nachtszene nachdem ich mich ausführlich mit dem kurzen Roman beschäftigt hatte. Die Nachtszene geht dann noch so weiter:

»Ich konnte von meinem Platze aus durch die oberen Scheiben des einen Fensters sehen. Der Mond war aus seiner Wolkenhülle wieder hervorgeschwommen, in der er eine Zeitlang verborgen gewesen war; die alte Bas konnte jetzt wieder vom Himmel herunter schauen, ich denke wohl sie hat's recht gern getan.«

Die N-Strahlen werden von Pulsaren in weiter Ferne erzeugt. Tausende Lichtjahre weit weg verfolgen nicht nur die Cräybs teuflisch böse Pläne, auch mit Hilfe von Maschinen. Sie wollen lebende Planeten mit Unterlingen füllen, und so eine Bevölkerung von ihrer lokalen Gottheit entfremden. Dadurch verliert eine Göttin an Macht über ihren Planeten und kann einen Kataklysmus nicht aufhalten. Der stückweise Einschlag eines Meteors führt dazu dass das Klima völlig außer Kontrolle gerät, und Leben auf der Oberfläche kaum noch möglich ist. Die Bevölkerung zieht sich in Höhlen zurück und degeneriert. So elend sieht es auf den Planeten der Cräybs aus, die von den Greys versklavt wurden.

Weil böse N-Strahlen aus großer Ferne kommen sind sie relativ unflexibel. Die Chance die die Erdgöttin in früheren Zeiten hatte war, durch kreative Bemühungen oft in einer neuen Gestalt zu erscheinen, so lange sie sich nicht als bleicher Lindwurm zeigen durfte. Of kam es also dazu dass Ewa ein wenig in die Rolle einer verstorbenen nahestehenden Frau schlüpfte, wenn sie jemanden beeinflussen wollte. Typische Menschen haben eine Art »Innere Mutter« oder »Eltern-Ich« quasi im Kopf. Das ist die natürliche Folge davon dass verwandte und nahe stehende Menschen geistig miteinander verbunden sind. Wer quasi die innere Stimme seiner Mutter hört, der wird oft auch etwas beeinflusst von den Congeras. Denn diese können sich in solche telepathischen Beziehungen einmischen, und quasi mit verstellter Stimme den Part der Mutter spielen. Ist eine Mutter verstorben, kam es in gottesfernen Zeiten oft vor dass sie scheinbar zu einem Geist geworden war. Zum Beispiel schien die tote Kusine plötzlich aus dem Himmel herab zu reden, aber mit einer neuen und seltsam mächtigen Stimme, so als ob sie nun ein mächtiger Geist wäre. Auch wenn der Mensch nicht weiß welche Macht dahinter steckt, so kann ihn doch die göttliche Weisheit davor bewahren sich von bösen untoten Geistern verführen und in die Irre führen zu lassen. Diese Weisheit empfiehlt, laut der Bibel, die Schlange in der Erde.

»Ein Streifen Mondlicht fiel auf das Gesichtchen das nahe an dem meinen ruhte; die schwarzen Augenwimpern lagen wie seidene Fransen auf den Wangen, der kleine rote Mund atmete leise, nur mitunter zuckte noch ein kurzes Schluchzen aus der Brust herauf; aber auch das verschwand; die alte Bas schaute gar so mild vom Himmel.«

Der Erzähler, der Junge Paul, übernahm also von der Fremden ihren Kinderglauben an Untote im Himmel. Lisei hatte ihn darauf gebracht dass ihre tote Ersatz-Mutter oben noch leben würde. Paul übernahm diese Idee mit kindlicher Unbefangenheit, denn so ähnlich hatte man ihn gewiss auch unterrichtet. In seiner Interpretation wird aber aus der verstorbenen Kusine im Himmel fast eine Mondgöttin. Paul fasst also diese religiöse Idee entscheidend anders auf als Lisei. Seine Fantasie setzt das milde Mondlicht gleich mit dem Schauen einer guten Macht. Diese Idee entspricht dem keltisch-germanischen Gefühl. Das Mondgesicht zeigt ja unsere Erdgöttin. Und die Quasi-Göttin des Mondes scheint auch, laut dieser wichtigen Szene, im Schlaf die Sorgen der Menschen zu vertreiben. Das liegt aber auch daran dass die N-Strahlen sich von den Schlafenden oft abwenden.

16. Den aufrechten Paul drängte ein Lügengeist in seine Ehe

Etliche Jahre später ist Paul erwachsen geworden. Plötzlich stellt sich ihm die Frage ob er denn mit Lisei eine Beziehung wagen soll. Dagegen ließen sich viele gute Gründe finden. Dafür spricht aber der exotische, morbide Liebreiz den Paul bei Lisei zu finden meint. Finstere verblühen schnell, und man kann sich in ihnen sehr täuschen; aber das sagt dem Mann oft nur die Beziehungs-Erfahrung, über die Paul damals nicht verfügte.

Bei der größten Schicksals-Entscheidung seines Lebens kam Paul jedoch nicht dazu sich selbst vernünftige Gedanken und Pläne zu machen. Denn ihm passierte dieses: Lisei erzählte ihre Erinnerungen an sein Elternhaus im Grünen. Da musste sich auch Paul wieder an die Heimat erinnern... »ich sah die zärtlichen Augen meiner Mutter, das feste ehrliche Antlitz meines Vaters. "Ach Lisei", sagte ich, "wo ist denn jetzt mein Vaterhaus! Es ist ja alles öd und leer." Lisei antwortete nicht, sie gab mir nur die Hand und blickte mich mit ihren guten Augen an. Da war mir als hörte ich die Stimme meiner Mutter sagen: "Halte diese Hand fest und kehr mit ihr zurück, so hast du deine Heimat wieder." – und ich hielt die Hand fest und sagte: "Kehr du mit mir zurück, Lisei..."«

Dies ist ein Beispiel dafür dass gerade in wichtigen Momenten des Lebens die höheren Mächte dazu neigen sich mehr einzumischen als ansonsten. Es war nun nicht Pauls Entscheidung dass er sich mit Lisei einließ, die ihn zuerst auch gar nicht verstehen wollte. Sondern hier hat eine fremde innere Stimme für ihn entschieden. Er glaubte die echte Stimme seiner Mutter zu hören, aber dies war eine Lüge. In Wahrheit war nämlich Pauls Mutter tot. Pauls Glaube reichte nicht bis zu der absurden Idee dass Mama eine Art Super-Geist im Himmel geworden sei, die ihn von oben herab gut sehen und beeinflussen könne. Woody Allen machte sich manchmal über solchen närrischen Irrglauben lustig, zum Beispiel indem er das Gesicht einer Mama auf den Himmel projizierte und diese dann los reden ließ, im jüdischen Sinne. Fontane jedoch warnte zugleich unüberhörbar vor solchen Illusionen. Denn die Pech-Augen Lisei, die Paul dennoch schön vorkamen, die hatte eine friesische Mutter als »Augen die einen See ausbrennen könnten« beschrieben. Keinesfalls hätte man von einer Friesin erwarten können dass sie Lisei als Schwiegertochter unbefangen begrüßt. Aber mit dem Tod der Mutter hatte sich Pauls innere Stimme, die nur scheinbar von ihr ausging, drastisch verändert. Es lag auch am Händedruck Liseis dass Paul von seiner inneren Stimme das hörte was sie sich heimlich wünschte. Der Geist der Mutter, an dem Paul noch hing, hatte sich in Lisei eine neue Heimat gesucht. Denn diese war doch durch das Puppenspiel spirituell zu mächtig geworden. Es ist eine Form der Hexerei, wenn eine Frau sich diese Magie bewusst und schlau zu Nutze macht. Unter ihrem Einfluss, der durch diverse Congeras verstärkt wurde, entschloss sich Paul sie gut zu finden statt zu schwach, und zu lieben anstatt als zu fremd und zu düster zurück zu weisen. Die Hoffnung aber, die ihm seine innere Stimme gemacht hatte, die erfüllte sich nicht. Denn mit der bayrischen Puppenspielerin Lisei im Schlepptau brauchte er in seinem Heimathafen kein frohes Ahoi zu tuten. Für die restliche Zeit seines Lebens wurde Paul in seiner Heimat zu einem unbeliebten Fremden. Auch das war es was der Spottname Pole Poppenspäler ausdrückte.

Die Religion Pauls und Liseis ist, selbstredend, die christliche Religion. Die aber stellt sich bei den beiden so unterschiedlichen Menschen-Typen auch ganz anders dar. Die finstere und eher gemütsarme Lisei glaubt im Prinzip daran dass die Toten als Geister im Himmel weiterleben. Dieser Glaube entspricht dem der römisch-katholischen Kirche, er mündet ein in die Praxis zu allerlei Heiligen, Seligen und Sonstigen zu beten. Es handelt sich im Ergebnis um eine Art Vielgötterei. Davon hat sich Luther hart abgewandt, ja er hat dies als Täuschung von Dämonen verworfen, und so halb zu Recht. Paul muss man sich als Protestanten denken, und für die war der Glaube an den einen einzigen Vatergott und Heiland typisch. Diese religiöse Lehre macht es verständlich warum der Junge Paul sich dem Kasper emotional zunächst so intensiv zuwendete. In Abwesenheit eines solchen Vatergottes wurde der Kasper zum Super-Helden, jedenfalls in Stücken wie dem von Fausts Höllenfahrt. Auf diesen Helden konzentrierten sich die spirituellen Hoffnungen Pauls. Doch davon wurde er durch das Schicksal entfremdet. Er geriet statt dessen an einen Glauben der dem von Lisei verblüffend ähnelte. Genau wie diese glaubte er auch an eine Art gütige übermächtige Mutter. Und dieser Glaube schien in der Realität auch zu funktionieren, obwohl er in der evangelisch reformierten Religion keine Stütze fand. Die Ähnlichkeit ihrer Glaubensvorstellungen ließ die Ehe von Paul und Lisei gelingen. Das lag aber vor allem daran dass die einzig wahre Gottheit der Erde, die damals wie heute auf die Leute schaut, die tröstet und hilft, eben doch eine Art von guter Muttergöttin ist.

17. Fontanes negatives Urteil über Paul steht auf dem Titel

Fontane war ein kritischer Intellektueller. Er schrieb oft düster an gegen das überheblich militaristische Wir-Gefühl seiner kaiserlichen Ära. Doch war er als Theater-Kritiker auch ein Teil der Kultur der Reichen und Einflussreichen. Auf das Puppenspiel der einfachen Leute hat er auch deswegen herabgesehen weil es hölzern war statt gefühlsecht, und spastisch bis sarkastisch statt einfühlsam und ernsthaft. Das entsprach heimlich auch dem Denken der guten Erdgöttin. Ewa blickte mit großen Sorgen in die Zukunft, denn es war absehbar dass sich ein harter letzter Angriff der bösen Mächte gegen Deutschland richten würde. Viel Kritik gab es schon an der jüdisch-christlichen Religion. Vor allem in Europa war es Vielen klar, dass es einfach nicht stimmen konnte, wenn man die Juden als das auserwählte Volk sah. Das war doch ein Irrtum der in den Untergang führte, so wie es die christliche Bibel ja am Ende prophezeit! Mit einigen dramatischen Romanen wie Effi Briest klagte Fontane seine Zeit an, als eine Ära welche den Wundern furchtbar unverständig gegenüber stand, die doch so mächtig waren! Anstatt sich von den vielen wahrhaftigen Geschichten über Spuk gewarnt zu fühlen, und insoweit auf die Frauen zu hören; zeigten sich vor allem die linken roten Wichte, und die Herren und Gelehrten der Ära, als vergnügungssüchtige Taugenichtse, bornierte Beamte und streitlüsterne Gockel.

Man kann heute kaum nachvollziehen wie Puppenspiele damals auf die einfachen Leute wirkten. Man kannte ansonsten keine Medien, die uns heute mit ihrem Über-Angebot von Unterhaltung fast betäuben. Es gab zwar im Dorfe Musik, aber die wurde von den immer gleichen Musikanten gespielt. Um so aufregender war es für Leute auf dem Lande wenn mal Fremde zureisten und ihre Künste präsentierten. Das Puppenspiel war dabei eine Kunst die es auch unschönen und weniger kreativen Landfahrern ermöglichte Geld und bescheidenen Ruhm zu ernten. Man kann sich gut vorstellen dass dass das Puppentheater, diese uralte Kunst, schon vor dem Christentum religiöse Stoffe behandelte. Scheinbar kommt es ja bei diesem Theater nur auf die Puppen an, nicht auf die Leute die mit ihnen agieren. Doch es macht in Europa einen gewaltigen Unterschied ob finstere Siros (Sinti, Roma u.a.) aus Nordindien ein Puppenspiel aufführen, oder Menschen von besserer europäischer Qualität. Je nachdem wer sich mit dem Fauststoff beschäftigte, konnte sich daraus eine ganz unterschiedliche Geschichte entwickeln. Fontane kam, ähnlich Goethe, dem guten Gott auf die Spur. Das macht aus seinem kurzen Roman für Kinder ein schwierig zu deutendes aber geniales Werk. Nur hat Fontane seinen Paul so gestaltet, dass dem seine Göttin unerkannt blieb.

Es steckt also viel Sinn in Fontanes kurzem Roman Pole Poppenspäler. Sein Paul ist ein edler, kluger und willensstarker Nordischer, der es auch schafft eine schwierige Ehe mit der arg fremden Lisei glücken zu lassen, trotz des Widerstandes seiner friesischen Heimat. Der Autor verfasste diesen Roman mit Mühe für die Jugendzeitschrift Deutsche Jugend von Julius Lohmeier. Da konnte er seinen Paul nicht scheitern lassen, so wie er sonst viele Romanfiguren scheitern ließ. Kurz nach der Reichsgründung 1871 ging es vielen um die Formung eines deutschen Weltreiches. Dazu passt es gut wenn Fontane hier einen bedächtigen, mutigen Friesen mit einer exotischen Bayerin quasi verkuppelte. Doch klingt es wie ein Hohn wenn Fontane seinen Friesen dann Paul Paulsen und sogar Pole nannte. Auf Latein, das damals jeder Gebildete konnte, bedeutet ja der Name Paul so viel wie »Geringer, Wicht«. Fontane wird geahnt haben dass solche guten Leute wie Paul ein großes Entwicklungspotential besitzen. Aber wenn sie doch oft nur Handwerker werden statt große Denker und Gelehrte, dann liegt das nicht so sehr an ihrer Religion, die einst ein Paulus stiftete, sondern an der übernatürlichen Realität die sich damit tarnt.

Etwas stimmt nicht mit dem Namen Paul. Das ist vielen klar wenn sie nur daran denken dass aus Sankt Pauli im deutschen Norden ein Synonym für die Reeperbahn wurde, das Stadtviertel in Hamburg wo die Prostitution und das zweifelhafte Vergnügen dominieren. Der Unwille vieler guter Leute über das Christentum konzentrierte sich deshalb nicht auf den historischen Paulus, weil dieser einfach von den höheren Mächten zu stark gedeckt und gestützt wurde. Paulus war, mit seinem Briefen, zum eigentlichen Erfinder der Lehre des Christentums geworden. Aber viele ahnen dass diese zur komplexen Realität viel zu schlecht passt, und Gottes gute Erde auf einen tragischen Irrweg führt. Indem Fontane seinen christlich verblendeten Helden Paul verächtlich Pole nannte zeigte er auch seinen Ärger über die unpassenden Namen. Dazu passt es gut dass Theodor Fontane selbst so einen unbeliebten Namen trug. Der Name Theodor verweist heimlich auf Ga-Dora, die Schlimmste der Greys im lokalen Sektor. Es lag also auch am Namen, den Gott heimlich nicht mochte, dass aus Theodor Fontane ein ebenso fähiger wie düsterer Autor wurde.

18. Die Göttin sieht einen nordischen Sonderweg zum Heil

Obliegt es denn den Juden die Welt zu lenken und zu lehren, nach dem Willen eines Gottes den keiner so genau kennt, dem man aber zu wenig Gutes zutrauen kann? Mit seinem kleinen Roman Mathilde Möhring hat Fontane mit dieser Irrlehre abgerechnet. Als die nicht so dolle blonde Mathilde sich auf Juden stützt, und auf die Finsteren und Linken, beim Bemühen in der Provinz Karriere zu machen, schnappt quasi der Wolf zu. Auch der galt ja, teilweise noch bis heute, als mythisches Symbol für die bösen Mächte.

So wie viele andere richtete Fontane, in der Phase des intellektuellen Erwachens der Deutschen, den hoffenden Blick auf gute Nordische. Waren diese Menschen des Lichts nicht erkennbar auserwählt, vor allen anderen, schon durch ihre natürlichen Farben? Das konnte man gut postulieren, aber die Fakten sprachen oft eine andere Sprache. Als Deutschland, unter dem finsteren Schwächling Wilhelm-2, zur aggressiven Weltmacht wurde, da duckten sich die Blonden nur ergeben, anstatt der Welt einen besseren Weg zu zeigen, einen Weg in eine Zeit des Heils. Gerade das ist es was Fontane seinem Paul vorwarf. Der nordische Recke, ein Mann von besten Erwartungen, war ja nur ein Pole Poppenspäler geworden, also einer der sich erst mit dem Kasper und dann mit so einer Puppenspielerin abgab. So äußerte sich Fontanes Enttäuschung über diese Menschen, die in ihre schicksalhafte Führungsrolle nicht hinein zu passen schienen. Das lag aber damals daran dass die Erdgöttin die Nordischen, ohne ihre Heiland, nicht führen konnte. Auch dem Paul hat ja im Grunde der reale Kasper gefehlt, der ihm als Superheld den Weg zeigte auf dem es zum Heil ging. Fontanes kleiner Jugendroman lässt immerhin gut ahnen wo der Heilsweg hin führen muss, dass er nämlich fort von den Finsteren führt.

Es ging ab 1815 um Deutschland, und die Frage nach dem deutschen Volk. Ist denn Deutschland ein Land für Alle, eingeschlossen sogar Siros und zugewanderte Negroide, so wie heute manche meinen? Es liegt für viele Deutsche nahe zwischen Deutschen und Fremden zu unterscheiden die hier leben. Nach der Reichsgründung 1871 geriet das deutsche Volk viel stärker ins Blickfeld der öffentlichen Meinung. Die Frage stellte sich, ob denn Süddeutsche und Norddeutsche überhaupt gut zusammen passen. Fontane hat mit seinem Pole Poppenspäler diese Frage heimlich verneint. Genau dies ist auch das Fazit des ungleich berühmteren Romans Die Buddenbrocks von Thomas Mann. Die typischen Deutschen im Süden und im Norden sind doch so unterschiedlich, dass die Versuche sie zu einem Volk zu vereinen daran scheitern dass die Volksstämme nicht zusammen passen. Aus dieser Sicht war die Reichsgründung ein historischer Fehler, weil die deutsche Kultur nicht mächtig und gut genug war um die Menschen der Regionen zu einem Volk zu verbinden.

Wenn die Ehe von Paul mit Lisei dennoch glückte, dann lag das vor allem an ihrem gemeinsamen christlichen Kultur. Doch muss man da von einem Kinderglauben sprechen. In dem Maße aber wie den Deutschen dieser Kinderglaube vergeht werden sie sich voneinander mehr distanzieren. Es ist also nicht falsch wenn Parlamentarier von einem Europa der Regionen parlieren, und wenn die deutschen Bundesländer nach mehr Eigenständigkeit streben. Schon bei den alten Germanen galten, zur mittleren Römerzeit, die Chauken im Norden als besonders guter und starker Stamm.

In späteren Zeiten kam es verschiedentlich zu Versuchen den deutschen Norden zu vereinen, dies glückte schließlich den Preußen. Mit der Überwindung des Christentums, die jetzt doch absehbar ist, wird das Band zerfallen welches das politische Europa vereinte. Es tut sich so ein nordischer Sonderweg auf, der es guten Leuten wie Paul ermöglicht etwas viel Besseres zu werden als ihre Vorfahren. Nur müssen alle es einsehen dass zu finstere Leute wie Lisei da nicht mittun können. Das ist ihnen selbst nicht vorwerfbar, sondern es beruht einfach darauf dass sie Gott rassisch zu fern sind. Nur gestützt auf die hellen Leute mit besten Genen kann Gott es wagen den Heilsweg in die bessere Zukunft anzusteuern; und das liegt oft nicht daran dass die hellen Leute viel besser wären als andere, sondern es liegt daran dass Gott ihnen, durch fraktale Magie, einfach näher ist! Dazu kommt aber noch dass diese Magie des Blutes gebunden ist an den Boden, also an eine nur kleine Region in der nördlichen Mitte des Kontinents eins. den wir Europa nennen. Das hat sich Gott nicht selbst so ausgedacht, sondern es beruht auf alten üblen Plänen der Greys. Wir Erdlinge können froh sein dass wir überhaupt den Weg ins Heil vor uns sehen, der vielen anderen Planeten nicht offen steht. Fast alle lebenden Planeten dieser Galaxis sind von den Greys quasi vergeiselt.

Was hat es mit der Magie auf sich, die doch so stark und verstörend ist, die aber viele gar nicht wahr haben wollen? Mit der Universalen Tatsachen Religion ergibt sich jetzt endlich die Chance alle Rätsel unserer Realität zu verstehen, und die Mächte kennen zu lernen die so mächtig im Verborgenen wirken. Durch alle Zeiten hindurch war dies den Menschen bislang nicht möglich, weil die Erdgöttin sie in Unwissenheit hielt. Allein war sie zu schwach um sich zu zeigen wie sie ist; nämlich weise, milde, gut, trotz Schmerzen zäh arbeitend. Wer darauf verfällt Ewa nicht zu mögen, sollte sich klar machen dass sie allein die Fähigkeit hat ihre Menschen in die Wahrheit zu führen. Die bösen Mächte im Kosmos dagegen erlauben vielen lebenden Planeten nur irre führende Kasperle-Spiele.

19. Sonst heißt es immer, Eva sei schuld...

Diese christlichen Worte finden sich in einem anderen von Fontanes Jugendromanen. Von Grete Minde werden sie gesprochen, der Heldin des gleichnamigen Romans. Die junge Frau ist gerade dabei sich von diesem Denken zu lösen. Die Stelle erinnert aber an das was der Kasper im Roman Pole Poppenspäler zum Schluss in Reimen sang. Fontane hat es als einziges Gedicht in den Text aufgenommen, was an sich schon ungewöhnlich ist. Was ist dran an der Aussage dieser Moritat:

»Meine Frau hat mich geschlagen; Hüt't euch vor dem Weiberrock!«

Frauen werden diese Textstelle schnell ärgerlich finden, während Männer darüber rasch hinweg lesen und sich wenig dabei denken. Fontane hat vielleicht dazu gehört, aber er wollte wohl auch deutlich machen dass es sich beim Kasper um einen unter den Pantoffel geratenen Kerl handelte. Doch in der Tendenz wirkt hiernach nicht der böse Geist Mephisto sondern Gretel als Schuldige.

So wie beim Kasper mussten sich die Christen ja auch bei Jesus sagen: Aus dem wurde nicht viel. Und kann es sein dass dies daran lag dass Jesus unheimlich Ärger bekam mit den bösen Geistern?

Was ist von Jesus zu halten? Unübersehbar ist zunächst dass der historische Jesus ganz schlimm gescheitert ist. Ohnmächtig und elend hing er am Kreuz, und so wird er in fast jeder Kirche noch dargestellt. Jesus hatte ja mit den bösen Geistern experimentiert, und diese hatten ihn als ihren Herrn anerkannt. Bedroht hat er sie, lächerlicher Weise, damit sie ihn nicht verraten! Doch schien es konsequent zu sein dass er dann so übel endete. Faust schien dann, ähnlich wie Jesus, einer zu werden der in besonders engem Kontakt zum Geisterreich stand und davon profitierte. Kleriker hatten erwartet dass man von ihm einiges erfahren würde über all das was die Propheten nicht gewusst hatten. Vor allem ging es um die Frage nach der Rechtfertigung. Doch die bösen Geister, mit denen Faust auch sexuell verkehrte, waren nicht bereit mit der Wahrheit heraus zu rücken. Die gute Erdgöttin hat ihm immerhin, in verhüllter Form, einige Hinweise auf ihr Sein anvertraut.

Vom Kasper dann erwartete man, jedenfalls im Rahmen des Puppenspiels, erneut etwas zu hören über die Religion. Ähnlich wie Jesus und Faust war Kasper ein halb mythischer Mittler geworden zwischen den Menschen und höheren Mächten. Sein deutscher Name leitet sich ja ab von dem des sagenhaften Königs Caspar, der Jesus angeblich mal Gold schenkte. Und war nicht dieser Kasper auf der Bühne, genau wie Faust, zum Zauberer geworden, zum deutschen Harry Potter? Anstatt aber die letzten Rätsel der Magie und Religion zu lösen, wurde Kasper am Ende nur ein Nachtwächter. Kaspers garstiges Lied spiegelt auch die Enttäuschung der Leute wider, die doch vergeblich auf diese Trickster-Gestalt vertraut hatten. Er wurde nur einer von den vielen die vergeblich versuchten sich Gottes Weisheit zu erwerben – was ja laut der biblischen Geschichte von Eva, der Göttin und dem Garten Eden nicht passieren sollte, in der Zeit vor dem Kommen des Heilands. Bei all jenen die dafür keinen Sinn hatten blieb das unheimliche Gefühl zurück dass es an den Frauen lag, wenn Kerlen aus edlem Holz wie Kaspar im Leben zu wenig gelang.

Die Schuldzuweisung an die Frauen prägt schon die Bibel, mit der Folge dass Frauenfeindlichkeit typisch wurde für christlich geprägte Kulturen und Zeiten. Deutlich angesehener waren spirituelle Frauen ja bei den heidnischen Germanen gewesen. Genau dieser Problematik spürte Fontane in mehreren Romanen hinterher, und er kam weit bei der Suche nach der korrekten Antwort. Genau wie sein Kasper verfiel er aber am Ende dem Unmut, weil er Schicksale nicht so genau verstand.

Fontanes unheimliche Augen-Beobachtungen

Um Fontane zu verstehen muss man seine Metaphern über Augen genau lesen. So was findet man in seinem frühen Roman Grete Minde reichlich. Dort wundert man sich über solche Textstellen:

»Ach, als ich dir damals gegenübersaß, und Zernitz neben mir, und die grauen Augen der guten alten Frau Zernitz immer größer und immer böser wurden...«

»In Truds Auge zuckte wieder ein gelber Strahl auf, denn sie hörte nicht gern eines andern Lob...«

»Gigas war einen Augenblick zurückgetreten, und seine roten Augen schienen röter geworden...«

»"Aber Grete ist ein Kind." – "Ja und nein. Ihr werdet sie nun kennenlernen. Achtet auf ihr Auge. Jetzt schläft es, und dann springt es auf. Es ist etwas Böses in ihr..."«

»In diesem Augenblicke stand Grete vor Trud, und ihre bis dahin niedergeschlagenen Augen blitzten in einem unheimlichen Feuer auf...«

»Grete lachte... "Lache nur, Bettelkind! Denn das bist du. Nichts weiter. Eine fahrende Frau war [deine Mutter], und keiner weiß, woher sie kam. Aber jetzt kennen wir sie, denn wir kennen dich. Eine fremde Brut seid ihr, und der Teufel sieht euch aus euren schwarzen Augen." – "Das lügst du." – Trud aber, ihrer Sinne nicht mehr mächtig, erhob ihre Hand und schlug nach ihr...«

Der Roman Grete Minde erzählt den Konflikt zwischen der schönen Trud und ihrer arg finsteren Stieftochter Grete. Ähnlich wie in Pole Poppenspäler ist hier die Mutter dominant und allzu hart. Grete hat also finstere Erbanlagen, sogar Zigeuner-Blut; und das gilt landläufig als schlecht, weil es dem bösen Geist stärker unterworfen ist. Dies hat Fontane klug und gut heraus gearbeitet, aber er legt diese Worte der unangenehmen Trud in den Mund. Die starken Ahnungen über die Magie, die Fontane ansonsten nicht in Worte fassen könnte, die drückt er durch eine Art Farbcode aus. Da steht die Farbe gelb traditionell für den Neid, die roten Augen des Predigers Gigas deuten auf irrige linke Überheblichkeit hin, die grauen Augen sind ein mythisches böses Merkmal. Gretes Augen sind tief schwarz. Was hat das zu bedeuten, und was folgert daraus für ihre Persönlichkeit und ihr Schicksal? So wie Fontanes Lisei ist auch seine Grete eine Frau die zwar sehr finster ist und davon geprägt wird, die aber dennoch mutig und gut ihren Lebensweg beschreitet. Sie selbst traut, unter Flößern aus Böhmen, einer Finsteren mit »stechenden, kohlschwarzen Augen« auch schnell etwas Ungutes zu, ohne sich aber durch die Romanhandlung in diesem Vorurteil bestätigt zu finden. Zwar schiebt eine Vorsehung solchen Finsteren einige problematische Eigenschaften zu, doch scheinen die höheren Mächte das Schicksal so zu gestalten dass viele Finstere dennoch relativ gut und nützlich werden. In Pole Poppenspäler macht man Fontanes Helden Paul zwar den Vorwurf dass dieser nur ein Puppenspieler geworden sei, aber dieser Vorwurf stammt wieder von finsteren und neidischen Leuten. Fontane schließt sich diesen Vorwürfen bewusst nicht an, er stellt statt dessen seine Helden, Paul und Lisei, Grete und Valtin als allzu heldenhafte Typen dar.

Zutiefst christlich ist die Idee dass das Böse besonders in und hinter den Frauen stecke. Abendländisch und weise ist dagegen die Idee dass das Böse sich an die Finsteren und Schwarzäugigen mehr anhängt als an die hellen Leute mit den edlen hellen Augen. Der letzten Idee neigte Fontane im Herzensgrunde zu. Doch erkannte er auch dass die Idee dass die schönen Blonden die Guten wären und die Finsteren nicht, falsch sein muss. Denn das Schicksal gleicht die Unterschiede zwischen solchen Menschenrassen oft aus. Die semitische Religion sorgt darüber hinaus dafür dass die Orientalen, sehr zu Unrecht, als Gottes auserwählte Menschenrasse gelten. Diese krasse Verkehrung der natürlichen Verhältnisse war die Grundlage des christlich-abendländischen Weltmodells. Fontanes Heldinnen waren deswegen oft Finstere, für Nordische bewies er weniger Sympathien.

20. Fontanes heimliche Widerlegung des Christentums

Ihr Kinderlein kommet,
Und seht hinauf ins All.
Verdorbene Welten,
gibt es fast überall.

Verkenner und Verdreher,
Verehrt man dort mit Stolz,
Doch schimpft man einen Kasper
manchen Kerl aus edlem Holz.

Die Dunklen sind dort mächtig,
Schlimm lästert mancher Zwerg.
Schlau zerstören Teufel so dem
Gott sein Schöpfungs-Werk.

Bewahrt euch eure Erde!
Die soll nicht höllisch werden.
Veredelt sei die Menschheit
Mit dem guten Geist der Erden!

Auch Grete Minde ist wieder ein Roman um das Puppenspiel. Im Tangermünde der beginnenden Reformationszeit wird ein religiöses Stück zur Hauptattraktion. Drei seltsame Fremde wollen das Jüngste Gericht, ein christliches Endzeit-Spektakel, mit Puppen auf der Bühne aufführen. In einer Zeit der religiösen Verunsicherung, als sogar der Kurfürst schnell mal seine Konfession wechselt, ist natürlich das Interesse an solchen Schauspielen groß. Es ging damals, wie noch heute, um die Rechtfertigungslehre. Christen fragen: Was muss ich tun damit ich vor Gott gerechtfertigt bin, was dazu führt dass ich nach dem Tode in den Himmel komme, und nicht in die Hölle? Fontane hat dazu in diesen Text auch schwierige theologische Ausführungen eingefügt. Diese spricht der Prediger Gigas, dessen Name an einen Märchen-Riesen erinnert. Doch genau das ist das Thema der großen Puppen-Show, die an Ende von einem Feuerwerk begleitet werden soll. Wir lesen:

Die Bühne des Theaters wird zum Gerichtssaal über die Toten. Jesus und Maria sitzen zu Gericht, und der Pickelhering oder Wurstl wirkt als ihr Scherge. Am Rand führt eine enge Tür in den Himmel; auf der linken, falschen Seite führt eine breite Tür in die Hölle. Doch scheint der Kasper die Auferstehung der Toten zu stören. Nur zwei Tote kommen zunächst vor dieses Gericht: ein dicker Abt und eine zarte Jungfrau, in der sich die junge Heldin Grete fast selbst wieder erkennt. »der Abt hatte den Vortritt, und Christus, in einem Ton, in dem unverkennbar etwas von Scherz und Laune mitklang, sagte:

"Mönchlein, schau hin, du hast keine Wahl, Die schmale Pforte, dir ist sie zu schmal."

Und im selben Augenblick ergriff ihn der Scherge und stieß ihn durch das breite Tor nach links hin, wo kleine Flammen von Zeit zu Zeit aus dem Boden aufschlugen.« Die Jungfrau nur wird, auf die Bitte der Maria bei Jesus hin, in den Himmel aufgenommen. Man verwundert sich über die hagere Figur des Kaspers, der fast als Teufel erscheint.

Diese Szene zeigt gut das Denken jener Zeit. Die Katholiken lehrten dass man sich Verdienste erwirbt und Gnade findet bei Gott durch gute Werke, besonders für Kranke und Arme. Doch das wollten die Protestanten nicht übernehmen. Ihr Gefühl sagte vielen nämlich etwas ganz anderes. Die Frage nach der Rechtfertigung ist geknüpft an die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes. Und das was man neuerdings darüber in der Bibel lesen konnte schien nicht zu einem gerechten Gott zu passen. Sondern in der Bibel liest man am Ende viel über teuflische Bitternis und Grausamkeit und zynische Menschenverachtung. Dazu passt das was Fontane im Theater nun geschehen ließ:

Ein brennendes Stück Papier entzündete Feuerwerkskörper. Bei der darauf folgenden Explosion hinter der Bühne und einer Massen-Panik starben mehrere Menschen.

Man kann dies als einen passenden Schluss für das Gerichts-Spektakel im Puppentheater sehen. Denn in Wahrheit geht es ja bei Gottes Gericht nicht um ein Gericht über die Toten. Die sind tot und werden nie wieder lebendig. Sondern was uns in der Bibel am Ende begegnet ist ein Bericht mit Endzeit-Visionen; irgendeines halb jüdischen Fantasten vermutlich aus Paphos. Der malt ein Bild der Zukunft in düstersten Farben: Apokalyptische Katastrophen sollen die Erde verwüsten, bis sie ganz zugrunde geht. Dafür werden sieben Engel aus dem Himmel verantwortlich gemacht, man muss sie Welten-Zerstörer nennen. Die wollen hier alles kaputt bomben – so lautet ihr Urteil über diese Menschenwelt und die Schöpfung der hiesigen Gottheit. Es ist dann nur eine Gaukelei wenn behauptet wird dass danach ein Jüngstes Gericht stattfinden würde, denn als tote Welt wäre die Erde längst zugrunde gerichtet. Ob so ein Schicksal sich erfüllt, das hängt aber vor allem vom wahren Heiland der Welt ab. Die schwierige Rolle des Heilands fällt hier dem »Pickelhering« zu.

Den fremden Puppenspielern geht es zunächst nur darum ihr Theater zu füllen. Beinahe ungewollt kommt ihnen aber der heilige Geist in die Quere. Was sie eigentlich darstellen wollten ist die christliche Botschaft, in der damals modernen lutheranischen Auslegung. Mönche gelten danach zwar als heilige Männer, besonders wenn sie gute Werke getan haben. Dennoch scheinen sie beim Gott im Himmel in Ungnade gefallen zu sein. Und da reicht schon der Vorwurf der Völlerei, damit ein zynischer Tyrann sie zur ewigen Folter aburteilt. Eine schöne Jungfrau dagegen mag Jesus, auch wenn sie nichts geleistet hat. Die Lehre dass Gott die Toten irgendwann auferwecken wird, sie dann verurteilt; und in sein Reich aufnimmt oder von Schergen foltern lässt, dominierte bislang die christliche Kultur. Doch weil die Wahrheit ganz anders aussieht, lässt sich dieser Stoff kaum in ein Theater verpflanzen. Gott muss die Schauspielerei kreativ unterstützen, und wenn dies nicht geschieht kommt statt religiöser Belehrung eine zynische Komödie dabei heraus.

Bei Fontane bekommt dieser Stoff, durch das Wirken des heiligen Geistes, eine andere Aussage. Es geht ja darum welche Menschen generell von Gott gemocht und gefördert werden. Nicht um ein zweites Leben geht es, sondern um das eine das die Frau Welt ihren Menschen schenkt. Die junge Frau ist noch ansehnlich, und es erscheint gerecht dass sie noch gute Tage erleben soll. Der dicke Abt aber hat sein Leben schon gelebt. Um ihn noch einmal leben zu lassen müsste Gott ihn als jungen Kerl erneut erschaffen. Doch jungen Leuten mit besseren Entwicklungsperspektiven soll die Zukunft gehören. Das Leben der Zukunft soll ja besser werden als das Leben vergangener schlimmer Zeiten. Das geht nur mit besseren neuen Menschen. So kann Gott auch dafür sorgen dass der böse Geist, der immer darauf lauert Unheil zu bewirken, nicht zu mächtig wird.

21. Eine böse Macht wirkt stärker hinter finsteren Frauen

Fontanes Faszination für das Puppenspiel lässt sich mit dem Blick auf höhere Mächte im Hintergrund besonders gut erklären. So wie Menschen mit Puppen spielen, so scheinen übermächtige Wesen, die sich kaum zu erkennen geben, mit den Menschen zu agieren.

In seinem frühen Werk Grete Minde hat Fontane diese Idee noch unbefangen in seine Handlung eingebaut. Er scheint Zeichen gesehen haben, Funken denen er bestimmte Bedeutungen beimaß. Über das Christentum ließ er sich breit aus, aber das ist es ja nicht was die Zeichen und die Welt erklären kann. Eine Puppenspielerin, welche Das Jüngste Gericht mit vorspielte, beschrieb er so:

»die dunkelfarbige Frau, die zwischen den beiden andern zu Pferde saß, verneigte sich. Sie schien groß und stattlich und trug ein Diadem mit langem schwarzem Schleier, in den zahllose Goldsternchen eingenäht waren.«

Dies kann man leicht deuten als eine religiöse Anspielung auf den Nachthimmel. Zenobia, die Negerin die Fontane hier beschrieb, erinnert an den personifizierten Sternenhimmel. Dieser gilt zwar den Christen als der Thron ihrer Götter. Experten aber werden hier an Astaroth denken; was, laut Zauberbüchern und Grimorien, als Name einer führenden Dämonin gilt. Hebräisch bedeutet das weibliche Wort: Die Sterne. Dort hin orientiert sich später die schwarzäugige Grete Minde:

Valtin war mit Grete ausgerissen. Bitter bedrohte er sie alsbald, und wollte ihr danach »...zärtlich das Haar streicheln... aber sie machte sich los von ihm und sagte: "Laß. Ich weiß nicht, was es ist, aber solange wir in dem Wald sind, Valtin, darfst du mich nicht zärtlich ansehen und mich nicht küssen. Unter den Sternen hier... sieht uns Gott, aber in dem Walde drin ist alles Nacht und Finsternis. Und die Finsternis ist das Böse."«

Schon zu Beginn schilderte Fontane die beiden als wildes Paar, das gewaltsam zusammen fand. Sie passten nämlich rassisch schlecht zusammen, Valtin mit seinem »märkischen Breitkopf« und die sichtlich fremde, zierliche Grete mit ihrem dunklen ovalen Gesicht. Dieser war nicht nur ein Drang hin zum abergläubischen Katholizismus eigen, sondern sie schien auch zu ahnen dass es in der Welt gegensätzliche Mächte gibt, die unter den Menschen quasi ihre Favoriten suchen. Grete orientierte sich spirituell in der Not immer mehr zum Sternenhimmel hin. Der war ihr zuvor ja in der Gestalt der verschleierten Negerin erschienen. Aber dies war ein Himmel der Finsternis und des Schreckens, der das schändliche Spiel vom Jüngsten Gericht in einer Katastrophe enden ließ.

Ist denn diese Welt eine Welt die Gott erschaffen hat? Nur eine wahre Religion kann die geheimnisvollen Mächte welche diese Welt zu lenken versuchen richtig identifizieren. Mit der UTR, die der Heiland selbst gestiftet hat, ist dies endlich möglich. Unter schwierigen Bedingungen hat die hier wohnende Erdgöttin ihren Planeten gut belebt. Viele Kreaturen sind entstanden die gelungen sind und Respekt verdienen. Wald und Wiesen, Meere und Flüsse sind Orte des Lebens. Der Sternenhimmel dagegen ist vor allem ein Ort der toten Welten. Dort leben viele teuflische, irre grausame Greys in eisigen Planeten, auf denen schon lange nichts mehr lebt. Von dort her greifen die Greys in das Schicksal der Erde ein, um hier die Verhältnisse zu verwirren. Deren Idee ist es die Erde kaputt zu bomben, oder zu einer Hölle der Sklaverei zu gestalten. Zu diesem Zweck versuchen die Greys sich an gewisse Typen Menschen heran zu schleichen. Das sind leider oft die Finsteren und Geringen. Denn diese sind, wegen fraktaler Magie, erstens weniger gelungen; und zweitens sind sie schlechter unter der Kontrolle des Gottes dieser Erde. Für den guten Gott kommt es deshalb vor allem darauf an edle Menschen mit guten Perspektiven der Entwicklung heran zu ziehen, und sie daran zu hindern sich mit Finsteren zu mischen.

Man kann sich die Erdgöttin ein wenig als eine herzensgute Frau Welt vorstellen, die gerne eine schöne Puppenstube hätte. Darin gibt es nur nette und schöne Puppen, die ein gutes Leben haben und nicht so schnell kaputt gehen. Die verdorbenen Greys jedoch versuchen dieses paradiesische Geschehen zu stören, und sie sind mächtig und grausam. Was kann die Göttin dagegen tun? Das Schicksal verlangte es immer wieder dass die Erdgöttin das Böse irgendwie in die Welt einpasste.

22. Gottes Pakt mit Ga-Reta und anderen Teufelinnen

Ist es also unverzeihlich was Faust tat, und muss man ihn deswegen verdammen? Viele Bearbeiter des Fauststoffs überantworteten ihn am Ende den fiktiven Teufeln zur Folter. Für sie galt das Prinzip dass man Jesus als den Herrn gewählt haben muss, um bei Gott im Gericht Gnade zu finden. Doch wird bei diesem Urteil über Faust nicht berücksichtigt dass ja der Zauberer auch plante dem bösen Geist Macht abzugewinnen um diese für gute Zwecke zu nutzen. Faust wollte, dies zeigt das Faustbuch, Erkenntnisse gewinnen; und er hat auch Menschen geholfen. Auch Gott selbst kann man so ähnlich einschätzen.

In Goethes Faust wird Gretchen zunächst Fausts Geliebte. Diese Beziehung scheitert, auch weil Grete schnell ins Unheil abgleitet. Erstaunlich ist dass auch im Puppenspiel von Faust dem neuen Helden Pickelhering oder Kasper eine Grete zugeordnet wird. Auch diese Grete gilt als unheilvoll und als schlechte Ehefrau, darauf wies Fontane seltsam ausdrücklich hin. Und noch eine weitere Grete aus Fontanes Romanen ist eine Person des Unheils. Was steckt dahinter? Offenbar hat der Name eine ungute spirituelle Bedeutung. Die UTR erklärt dies, nunmehr, mit dem Wirken einer Grey namens Ga-Reta. Diese gehört, angeblich, zur entfernteren Gruppe der noch 142 Ga-Greys. Es scheint sich bei ihr, nach nicht gesicherten Erkenntnissen, um eine führende Grey zu handeln.

Diese Welt hat gute und böse Aspekte, so viel steht fest. Nur die Universale Tatsachen Religion kann das komplizierte Zusammenwirken der Mächte im Hintergrund erklären, das dazu führte. Diese Erde gehört Ga-Jewa, der Göttin die sie in Besitz nahm und seit 624 Millionen Jahren darin lebt. Doch wegen der Stärke der Greys hatte Ewa zunächst keine Chance auf der Erde das gute Leben zu erschaffen das sie sich wünschte. Was ihr übrig blieb war, mit diversen Greys Pakte zu schließen und ihnen Möglichkeiten der Entwicklung zu bieten. Das was auf deren Planeten nicht mehr möglich war, nämlich interessantes Leben zu erschaffen, das bot die Erdgöttin einigen der Greys nun auf der Erde an. Zunächst ermöglichte Ewa es der garstigen Ga-Sila, hier übergroße primitive Dinosaurier zu erschaffen. Als diese starb kam Ewa mit der Schöpfung sehr schnell viel weiter. Doch warteten viele Greys darauf die Erde im korrekten Moment in einen Zyklus von Katastrophen zu lenken. Um die Greys zu beschäftigen, und sie daran zu hindern den Nachbarplaneten Lar und die Erde mit Himmelskörpern kaputt zu bomben, musste Gott also die ganze Zeit Pakte mit diversen bösen Mächten schließen. Es ist für Gott äußerst schwierig die Angriffe dieser klugen kosmischen Teufelinnen zu ertragen, und deren N-Strahlen so zu lenken dass sie sich hier nicht zu schlimm auswirken, sondern eventuell sogar Gutes bewirken. Ein Hauptziel der Greys war und ist es, Menschen der dunklen, unguten, schwachen und abartigen Typen zahlreich und mächtig zu machen.

Während ich dies schreibe sehe ich gerade auf einen politisch-religiösen Aufkleber mit folgender Botschaft: »Make this Planet GRETA again«. Das englische Wortspiel verweist auf eine Greta, die gerade die Leitfigur ist einer Kampagne gegen den sogenannten Klimawandel. Jeden Freitag demonstrieren deswegen Schüler und junge Leute, mit dem Ziel den Ausstoß von Kohlendioxid aus Kraftwerken und Maschinen zu begrenzen, weil dieser angeblich schädlich ist für das Klima.

In Romanen wie Grete Minde ist eine Grete die finstere Hauptfigur. Durch ihre dunklen Augen aber scheint eine fremde Macht in unsere Welt hinein zu blicken und zu wirken. Es ist eine Macht die nicht nur Grete ein schwieriges bis schlimmes Schicksal beschert. Der Roman scheint Grete nicht nur zu rechtfertigen, sondern sogar zu einer spirituellen Leitfigur zu verklären. Theodor Fontane übernahm bis zu einem gewissen Grade Gretes Glauben an den Sternenhimmel, der aber doch ein Glaube an das Reich der Finsternis ist. Das lag mit daran dass der Name Theodor auf die führende Grey Ga-Dora verweist.

Man will diese Mächte nicht besser kennen lernen, die sich jetzt als Puppenspieler von Menschen erweisen, da der Heiland seiner Welt Gottes Weisheiten und Geheimnisse offenbart. Um Ga-Dora und anderen schlimmeren Greys entgegen zu wirken hat sich die gute Erdgöttin oft ein wenig auf Ga-Reta gestützt. Aber einmal kommt die Zeit sich von diesen irren Geiselnehmern zu befreien.

23. Grete Minde als Beispiel für dumme böse Finstere

Genau wie Pole Poppenspäler ist auch Grete Minde ein Roman mit zwei Teilen. Zuerst wird das Leben der jungen Leute geschildert, danach erfährt man was aus ihnen später wurde. Während aber Pole Poppenspäler eine gefällige Jugend-Novelle mit gutem Ende werden musste, hat sich Fontane in Grete Minde bedeutend freier auf das eingelassen was ihm seine besondere Intuition eingab. Man kann den Fall der mythischen Griechin Pandora zum Vergleich heranziehen. Auch die war an sich ein normaler Mensch, der aber wegen seines Namens das unheilvolle Interesse der Ga-Dora erregt hatte. Noch heute ist ja Pandora das Synonym für eine Frau die Unheil bringt.

Die Pandora in Grete Minde heißt Zenobia, es ist die Negerin der Puppenspiel-Truppe. Überheblich kleidet diese sich manchmal wie eine Königin, dann wieder wird sie zum Geist des Nachthimmels. Es traf sich dass die, auch etwas farbige, Grete zu Zenobias Freundin wurde. Die kam als Hure zu einem Kind, und ihr Liebster Valtin starb ihr weg. Auch bei diesem Todesfall geht Fontane besonders auf die ungesunde Ernährung ein.

Den griechischen Namen Zenobia kann man hier gut mit dem griechischen Wort xenos (Ξένος) verbinden, was fremd bedeutet. Ausdrücklich erwähnt Fontane am Ende, dass diese Negerin auf der Bühne als strafender biblischer Engel auftrat. In der Bibel kommen sieben Engel am Ende als Teufel vor, sie schleudern Feuerbrände und Sterne gegen die Erde. Die Logik des Christentums besagt dass sie den Willen eines zornig gewordenen Jesus Christus tun, der deswegen zum Weltfeind wurde weil ihn der Antichrist verdrängt haben wird, quasi sein Ersatz-Kasper. In Wahrheit stecken diverse böse Mächte hinter Versuchen diese Welt zu vernichten. Die leben sehr weit weg im Sternenhimmel. Wenn eine Welt wie diese in Flammen aufgeht betrifft sie das nicht, sondern es unterhält sie.

Gerade heute las ich in der Zeitung Die Welt dass Papst Franziskus dazu aufruft Migranten mehr legale Wege zu öffnen. Dies darf gebildete Leser daran erinnern dass die Römer schon seit 2.000 Jahren versuchen andere Länder Europas zu romanisieren, indem sie dort Südländer und Finstere in Massen ansiedeln. Aus römischer Sicht war die Zivilisation Roms einfach fortschrittlicher und besser, und einige Katholiken neigen bis heute zu dieser Sicht. Man muss sich mit Gottes Kraft genau auskennen um die Vorzüge der naturnahen Lebensart der Germanen schätzen zu lernen. Es geht vielen Katholiken aber heute noch darum, sich durch die Fürsorge für geringe Menschen, für Arme und Kranke, bei Gott Verdienste zu erwerben. Die Protestanten dagegen neigen mehr dazu sich von solchen fremden Lasten abzugrenzen. Und das ist das Thema des Romans Grete Minde. Denn man grenzt sich ab in Mitteldeutschland vom Kind einer »Spanierin« statt es zu integrieren.

Im zweiten Teil des Romans Grete Minde ist alles bodenständiger geworden. Fontane hat sich mit einer brandenburgischen Chronik beschäftigt. Jetzt reden seine Figuren auch plattdeutsch. Um so schlimmer fällt Grete aus ihrer Rolle, die hoffentlich nicht der Chronik entstammt. Wie ein Puppenspieler führte Fontane Grete in ein aufgelassenes Frauenkloster, wo noch einige Nonnen wohnen. Eine uralte »Domina« regiert dort, mit einem scheinbar lieben Wolfshund: »Es war ein hohes, gotisches, auf einem einzigen Mittelpfeiler ruhendes Zimmer, drin es schwerhielt, sich auf den ersten Blick zurechtzu-finden, denn nur wenig Sonne fiel ein, und alles Licht, das herrschte, schien von dem Feuer herzukommen, das in dem tiefen und völlig schmucklosen Kamine brannte.«

Leicht kann der wissende Leser sich denken dass sich hinter der Domina ein wenig die Erdgöttin verbirgt. Die Grotte kann als ihr Gral interpretiert werden, sie als die Säule. Ihr Wolfshund, der dauernd gefüttert wird, gemahnt aber an die böse kosmische Macht, die sich in ihre Belange einmischt. Bei Fontane wird die Domina fast zu einer Seherin. Sie sieht das kommende Unheil in Gretes Augen »brennen«, kann es aber nicht abwenden.
Grete sieht dann einen Wicht mit einer roten gezackten Fahne. Gemeint ist der Teufel. Wegen ihrer geringen Gene kann Grete sich teuflischen Plänen von Größenwahn, Neid, Hass und Rache nicht genug widersetzen; die ihr der böse Geist einflößt. Weil Finstere dem Gott dieser Welt doch ferner sind, deswegen ist es so problematisch sie zu fördern.

Der Islam hat nur eine Säule in Gott

Die UTR lehrt dass man viele Säulen als Abbilder der guten Erdgöttin sehen kann. Denn Ewa gleich äußerlich einer aufrechten Säule, die sich genau im Zentrum der Betyle (Beit Allah, Bethel) befindet. Im alten Sparta wurde deswegen der Kult der Artemis Orthosia so zentral, was »aufrechte Artemis« bedeutet. Die goldenen Haare dieser Keltin und ihre weiße Braue waren Gründe warum sie im alten Griechenland in besonderen Kontakt mit dem heiligen Geist geriet. Die historische Artemis, die leibliche Schwester Apollons, war kein besserer Mensch als andere, aber wegen ihrer Gene rückte ihr die Erdgöttin näher.

Das Christentum hat Europa und den Westen lange Zeit schwach gemacht. Es ist gut vertretbar zu behaupten dass der Islam eine modernere Religion ist. Leicht hätte der Islam in Europa schon die Oberhand gewinnen können. Doch ist auch der Islam nur eine Religion für die Zeit der Irrungen und Wirrungen der Menschheit, die bis über das Kommen des Heilands hinaus andauern müssen. Manchmal versuchten die Greys nämlich hart die besten Leute in den Irrtum und ins Unglück zu lenken. Einige Finstere dagegen ließen sie nicht nur mehr Glück haben sondern auch erfolgreich und sogar recht weise werden. Bei den Entwicklungs-Problemen, die Gott für besonders wichtig hält, versagt aber die Lehre des Islam. Der Islam weiß nichts von der Rettung der Welt, die ich als Weltheiland in die Wege leiten soll. Das liegt mit daran dass der Islam nur eine Säule hat in Gott. Solch eine Säule dominiert zum Beispiel einige der prächtigen Räume in den Bauten der Moguln in Indien. Diese Säule wurde gerade einer bilderfeindlichen Religion zum Symbol ihres alleinigen Gottes. Das war aber die Lage zu einer Zeit als sich die Erdgöttin noch nicht um ihren geliebten Heiland verstärkt hatte. Für Mohammed gab es nur den einen Gott. Nur ein neuer Prophet könnte den Islam um den zweiten Gott ergänzen, den es jetzt erst ein wenig gibt! Doch einen zweiten Mohammed will Gott nicht berufen. Also wird der Islam zu einer veralteten Religion, die für eine neue Zeit nicht mehr taugt, in der sich die Natur Gottes änderte und sich ein Heilsweg eröffnete.

24. Grete Minde als gescheiterte überhebliche Katholikin

Grete Minde fehlte zuletzt in dem Stück ihrer Puppenspieler-Truppe. Mittlerweile waren diese dazu übergegangen auch selbst vor den Vorhang zu treten und zu spielen. Man kann das auch als einen Tribut an die norddeutsche Kultur der Altmark auffassen. Es oblag Grete, im Stück Der Sündenfall einen strafenden Engel zu spielen. Gemeint war der Engel mit dem Flammenschwert, der Eva und Adam aus dem Paradies vertrieb – weil sie die verbotene Frucht der Erkenntnis probiert hatten, was bei den Mächten im Himmel als eine Todsünde galt. Etwas von dem grausigen Wesen dieser Cheruben hat sich dann auch auf Grete gelegt. Die fanatische Katholikin entzündete das Kriegsfeuer, des kommenden Dreißigjährigen Krieges, in ihrer schönen Heimatstadt Tangermünde.

Die Leser werden sich fragen: Warum kehrte Grete nicht zurück zu den ältlichen Fräulein in die aufgelassene Abtei? Dort hatte man ihr ein gutes neues Zuhause angeboten, und auch ihrem Kind wäre es dort gut ergangen. Aber in Grete loderte ein Todestrieb, der solchen finsteren Menschen von Natur aus näher ist. Die so erkennbar Fremde passte nicht zu den alt-adligen Damen in der früheren Abtei von Arendsee, die es nach dem Entschluss der Lutheraner nicht mehr geben sollte.

Das Buch Grete Minde rechtfertigt noch die furchtbare Tat der finsteren Anti-Heldin. Sie sah am Ende den bösen Geist, als Männlein mit der roten Fahne, auf der Schulter ihres Halbbruders Gerdt. Der war scheinbar vom bösen Geist der Habgier und Hartherzigkeit besessen, so erschien es Grete. Angesichts dieser klaren Zeichen weigerte sich Grete einzusehen dass sie in Tangermünde kein Erbe besaß. Denn Gretes Vater Jacob, der ihre Mutter aus den einst spanischen Niederlanden mitgebracht hatte, war ins Unglück geraten. Sein Vermögen war ihm zerronnen, und nur seine neue harte Frau Trud hatte sein Kontor retten können. Truds Sohn Gerdt wusste besser zu wirtschaften. Aber, ein römisch-katholischer Hochmut ergriff jetzt die finstere, labile Grete. Sie meinte dass die ganze Stadt ihr gehören würde – dahinter steckt latent die katholische Lehre, dass nur Anhänger der römischen Konfession vor Gott gerechtfertigt seien, jedoch keine anderen.

Vom Bischof Cochon und den Schweinen im Himmel

»Grete war die Treppe langsam hinabgestiegen. Das Markttreiben unten dauerte noch fort, aber sie sah es nicht mehr; und als sie den Platz hinter sich hatte, richtete sie sich auf, wie von einem wirr-phantastischen Hoheitsgefühl ergriffen. Sie war keine Bettlerin mehr, auch keine Bittende; nein; ihr gehörte diese Stadt, ihr.«

Ganz ähnlich denken auch die Greys um uns herum, vor allem die aus dem Sektor der Feken (Schweineartige). Nur im Verbund mit deren Planeten konnte die Erde überleben. Nun fühlen sich diverse Greys als Herrinnen auch der von ihnen lange versklavten Erde. Die Greys sind graue Teufelinnen, die hier für das Böse in grausiger Fülle gesorgt haben. Indem wir das Böse und Schlechte los werden, und neue Menschen entwickeln, können wir die Macht der Greys brechen. Das Schlechte, das die Greys verursacht haben, dient ihnen nämlich oft als Rechtfertigung um lebende Planeten im Weltbrand zu verbrennen.

In seinem geschwätzigen und nur halbwegs gelungenen Roman Effi Briest wies Fontane beiläufig auch darauf hin dass der Bischof, der die berühmte Jungfrau Johanna von Orleans verurteilen und verbrennen hieß, den Namen Cochon trug. Nur wer sein Französisch gut gelernt hat versteht dass der Name Schwein bedeutet. Aber nur mit Hilfe der UTR kann man auch verstehen wieso davon so ein Unheil ausging. So wie Gerdt aus dem Roman Grete Minde sich von Grete abgrenzte und sie aus dem Hause wies, so müssen wir uns von den Feken trennen. Denn die Greys und bösen Mächte im Sternenhimmel sind sehr stark und schlau. Die Planeten der Feken haben sie im Griff. Das bedeutet dass dort die Drohungen in alten Büchern vom Weltbrand manchmal wahr werden.

Erstaunlicher Weise kommt in dem Text von Fontane gar ein Nazi vor! Der heißt Nazerl und ist ein oberdeutscher Puppenspieler. Mit einem Trinklied preist der den Geist des Weines: Wein hat ihn angeblich immer glücklich gemacht, und ihn auch zum Gesang inspiriert. Heute denkt hierbei der Deutsche an die Bewegung der Nazis. Auch die führte ja eine rote Fahne. Die Leitfiguren der Nazis entstammten der Thule-Sekte, und die war dem bösen Geist nicht fern. Auch waren sowohl Hitler als auch Göring sehr stark den Drogen verfallen. So begegneten diese den realen Angriffen der Greys, die sie mit Schmerzen und Wahn plagten. Wer hätte es 1933 für möglich gehalten dass diese Süddeutschen, mit römisch-katholischen Wurzeln, das ganze schöne Deutschland alsbald in einen Feuersturm der Bomben hinein führen würden? Man kann Fontanes Romanen Warnungen entnehmen, vor Spuk den man kaum wahrnimmt und nicht begreifen kann. Doch sind eben auch die besseren nordischen Menschen so ohnmächtig und unweise, dass sie den Lenkungen die Gott und die anderen Mächte ihnen auferlegen vertrauen müssen, ohne diese Mächte genau zu kennen.

Der Weg der Christen führt in den Untergang, das sagt die Bibel eindeutig am Ende. Wie ein Ende mit Schrecken vermieden werden kann, das lehrt nur die Universale Tatsachen Religion. Es kommt darauf an Gott und die Welt zu stärken, indem sichtlich auserwählte Menschen sich stärker entwickeln. Stärke geht hierbei einher mit guter Ernährung und Entwicklung. Schwäche hat viele Formen: Krankheit, Sucht und Alter gehören dazu. Es erscheint zwar schön und gut diverse Kulturen zu fördern, und gerecht und sinnvoll zu versuchen die Schwächsten und Schlechtesten besonders zu stärken und entwickeln. Aber die schlimme Geschichte der Menschheit sollte uns lehren dass durch Schwache, Schlechte und Exotische unsere teuflisch bösen Feinde einfach zu viel Macht gewinnen.

25. Unheimlich aber nicht ungut – Effi Briests bleicher Geist

Auch in Fontanes Effi Briest lesen wir vom Engel aus der Sündenfall-Legende (Reclam S. 148):

Die sehr junge Effi hat den älteren, strebsamen Geert von Innstetten geheiratet. Jetzt wohnt sie in seinem schönen Anwesen auf dem Lande. Doch da scheint es zu spuken. Der Hausfreund Crampas erzählt Effi diesbezüglich seltsame Schauergeschichten:

»Also Innstetten, meine gnädigste Frau, hat außer seinem brennenden Verlangen, es koste was es wolle, ja, wenn es sein muss unter Heranziehung eines Spuks, seine Karriere zu machen, noch eine zweite Passion: er operiert nämlich immer erzieherisch, ist der geborene Pädagog... Er kutschiert oft im Kreise umher, und dann ist das Haus allein und unbewohnt. Aber solcher Spuk ist wie ein Cherub mit dem Schwert...«

Die blutjunge Effi musste sich über diese Gerüchte heftig erregen. Da soll also ihr dominanter, trockener Ehemann versucht haben sie zu erziehen, und das mit der Hilfe von Spuk, indem er sie in sein Spukhaus steckte? Das was Crampas erzählt bezeugt in Wahrheit das ziemliche Gegenteil. Auch Geert kann es zu Hause nicht gut aushalten, er flüchtet quasi vor dem Spuk in seine Karre. Steckt denn ein Cherub dahinter, ein die Sünder vertreibender Engel, also quasi ein böser Engel?

Die Universale Tatsachen Religion deutet den Namen der Cherubim traditionell arabisch. So bezeichnen sich die Greys, nämlich als »Kämpfer«. Mit N-Strahlen suchen sie gezielt Leute heraus um sie zu beschäftigen, zu plagen und zu schädigen. Oft scheinen diese Angriffe im Haus zu lauern, wenn dieses zu heiß wurde. Es gibt Methoden die Angriffe der Greys zu parieren, zum Beispiel durch kühle Bäder in der freien Natur. Doch gerade das wurde, im tragischen Buch Effi Briest, einem Bekannten zum tödlichen Verhängnis. Und – nicht jeden Spuk darf man hart abweisen, denn auch E-Strahlen stecken dahinter!

Manchen Menschen zeigt sich die gute Erdgöttin als Geist

Man kann also gut Fontanes Hauptwerk Effi Briest zum Vergleich heran ziehen. Da geht es auch, wie in anderen Werken, um Religion und Spuk. Der Spuk zeigt sich als reale Bedrückung, welche die sensible Effi in der Einsamkeit ihres Anwesens immer deutlicher heimsucht (Reclam S. 205):

»Effi sagte kein Wort, und nur ihre Augen wurden immer größer; um ihre Mundwinkel war ein nervöses Zucken, und ihr ganzer zarter Körper zitterte...« Spuk und die Angst vor Krankheit, Schuldgefühle und eine Art Klaustrophobie hatten Effi über eine lange Zeit hinweg immer schwerer belastet. Ihr Mann verwehrte es sich sie zu verstehen, und ihr bester Freund Crampas hatte sich über ihre Angst vor Spuk sogar amüsiert. Aber für Effi war der Spuk real, den die Männer um sie herum nicht ernst nehmen konnten:

»"Was hast du?" wiederholte Innstetten. "Ich dachte, du hättest hier glückliche Tage verlebt. Und nun rufst du 'Gott sei Dank', so als ob dir hier alles nur ein Schrecknis gewesen wäre. War ich dir ein Schrecknis? Oder war es was andres? Sprich!"
"Daß du das noch fragen kannst, Geert", sagte sie, während sie mit einer äußersten Anstrengung das Zittern ihrer Stimme zu bezwingen suchte. "Glückliche Tage! Ja, gewiss, glückliche Tage, aber doch auch andere. Nie bin ich die Angst hier ganz losgeworden, nie. Noch keine vierzehn Tage dass es mir wieder über die Schulter sah, dasselbe Gesicht, derselbe fahle Teint. Und diese letzten Nächte, wo du fort warst, war es auch wieder da, nicht das Gesicht, aber es schlurrte wieder, und Rollo schlug wieder an, und Roswitha, die's auch gehört, kam an mein Bett und setzte sich zu mir, und erst als es schon dämmerte schliefen wir wieder ein. Es ist ein Spukhaus... und wenn ich von hier fortkomme, so wird es, denk ich, von mir abfallen...«

Das ist typisch gedacht aber falsch. In Wahrheit gehörte Effi, seit ihrer Heirat mit dem Karriere-Beamten Geert, zur Elite des preußisch-deutschen Staates. Auf sie legte sich so eine Last, die Gott auf viele Schultern zu verteilen hatte. Es war eine Zeit des sturen Militarismus. Scherzhaft bis warnend behandelt der Roman das Thema, dass die Frauen dafür zuständig seien dem Reich junge Männer zu gebären, aus denen Kämpfer werden sollten. Wenn Vollmond ist bedrängt der Spuk Effi besonders, damit sie schwanger wird.

Wie konnten diese Leute so stur und arrogant denken, wenn sie doch vom Spuk und der Religion deutlich gewarnt wurden? Gott musste damals Deutschland quasi opfern! So stark sind die bösen Mächte dass sie, vorhersehbar, die Weltkriege erzwingen konnten. Aus dem Vertrauen in das Schicksal erwuchs die Verblendung der Deutschen, die dann die Nordischen besonders hart diskreditierte. Erst jetzt kann ihnen Gott erklären dass es damals nicht falsch war auf Gottes Lenkung zu vertrauen, aus dem guten Gefühl heraus. Das gute Gefühl brachte viele dazu den Spuk abzutun, und ihre Leben weiter zu leben.

Dieser Spuk ist also nicht nur Teufelswerk. Subtil versucht Gott ihn etwas mit zu lenken. Den sensiblen, hellen nordischen Menschen ist die gute Erdgöttin genetisch besonders nahe, sie soll selbst einmal so ein Mensch werden. Das bleiche Mondgesicht, welches Effi so beunruhigte, kann man als das Gesicht unserer guten Jungfrau der Erde deuten!

Um Halt zu gewähren und Kraft zu finden nähert sich die Erdgöttin manchen Menschen besonders an. Bei Effi lag das auch an ihrem Namen, denn der klingt nach Ewa. Doch hatte auch Effis Mann Geert, der als Wagner-Liebhaber galt, eine besondere Beziehung zu dieser geheimnisvollen Gottheit gefunden. Das ist es was ihm der Neider Crampas vorwarf, dass Geert sich auf diesen Spuk auch stützte, und daraus Mut und Kraft für sein berufliches und privates Leben gewann. Theodor Fontane war so dem Geheimnis auf die Spur gekommen das aus dem jüdisch-christlichen Unsinn hinaus führt in die wahre Religion. Gott fördert heimlich einige wichtige und viel versprechende Nordische.

26. Die Rechtfertigung der auserwählten Kinder Gottes

Für seinen Roman Grete Minde wertete Fontane eine alte Chronik aus. Eingefügt hat er dort auch das Volkslied von den zwei Königskindern, das dem tragischen Roman einige frohe Momente beschert. Ich habe es für diesen Text neu gedichtet. Es handelt eigentlich vom Gott dieser Welt, der aber nicht in Erscheinung treten darf, weil doch neben der Erde noch Lar gerettet werden soll. Statt nur zweien gibt es also drei verheißene Kinder oder vier, nämlich mit Lars Heiland Fred.

Die verheißenen Kinder, ein märchenhaftes Lied

Es sind zwei verheißene Kinder,
Die lieben einander gar sehr.
Doch sollte der Jüngling erst schwimmen,
Weit über den Strom zu ihr her.

Verzehrend und kalt war das Wasser,
Und das andere Ufer lag fern.
Sehr mühsam nur hielt sich der Jüngling,
Und er säh doch die Liebste so gern!

Kann sie denn nicht zu ihm schwimmen?
Wagt sie sich nicht zu ihm hin?
Bei Ewa harrt Leta, die Schwester,
Die durfte ihr nie aus dem Sinn.

»Halte dich, herzliebster Gatte«,
Dies rief ihm Frau Ewa ernst zu.
»Ich muss für die Schwester erst sorgen,
Nur dann find zur Liebe ich Ruh!

Es sind noch zwei weitere Kinder,
Die müssen zur Liebe auch finden.
Erst wenn sie ihr Reich sich erschaffen,
Dann darf ich mich ganz an dich binden!«

Zur Hoffnung verhalf sie dem Schwimmer,
Dass alles bei Zeiten sich fügt.
Geduldig erträgt er sein Leiden;
Weil er weiß dass Frau Weisheit nicht lügt.

Die noblen Frauen machen das Tempo oder nicht

Im kurzen Roman Grete Minde stellt Fontane ihre Stiefmutter Trud als eher negative Person dar. Trud wirkt mürrisch und hochfahrend und ist nicht erbaut von ihrem Stiefkind. Weil sie Grete so hart kritisiert reißt diese schließlich mit Valtin aus. Der hatte die Zierliche zuvor beim »Jüngsten Gericht« davor gerettet dass sie in die Massenpanik hinein geriet und womöglich erdrückt wurde. Schon hier schien quasi das Schicksal den Tod Gretes geplant zu haben. Wenn sensible Frauen so was merken, dass nämlich eine heimtückische Macht versucht sie in Not zu bringen oder sogar zu morden, dann können sie sich völlig verhärten, ja man kann manche als gemütskrank bezeichnen. Sie geraten dann oft in große Angst vor den übernatürlichen Mächten. Und so wie die versuchen sie auch zu werden. Die falsche Religion führt dazu dass Menschen sich den angeblichen Göttern bis Geistern angleichen. Nicht wenige fliehen aus der harten Realität, indem sie sich berauschen. Doch ist das ein Irrweg, weil die Greys über Schwache und Verkommene mehr Macht gewinnen.

Gretes Stiefmutter Trud ähnelt, mit ihrer Strenge und Gefühlskälte, der blonden Mutter von Lisei. Die egoistische Härte und Gefühlskälte dieser hohen Frauen erklärte Fontane nicht, er stellte sie aber aus seiner Sicht eher negativ dar. Es ging ihm darum zu erklären wie Grete zu der Unholdin wurde als die sie am Ende erscheint, als sie nämlich einen mörderischen Großbrand legt. Das war ja nur eine Wiederholung gewesen des Schadensfeuers, welches auf das freche Puppenspiel vom Jüngsten Gericht folgte. Manche Christen machten Gott selbst für solches Unheil verantwortlich.

Die noble Trud und die unedle Grete haben in der Not etwas gemeinsam. Beide werden sie von unheimlichen Mächten bedrückt. Trud gerät dazu in Grete das Problem zu sehen, weil sie davor zurückscheut die bösen religiösen Mächte, vor denen sie kuscht, als die wahren Schuldigen zu erkennen. Grete wird vom Leid um so schwerer belastet je härter Trud reagiert. Die bösen Mächte nutzen dies aus um sie zur linken Terroristin zu formen. In Wahrheit ist Gott aber ganz anders als es in der Bibel steht. Das werden vor allem klügere helle Frauen leicht einsehen, wenn sie jung genug sind, so dass Gott ihnen zur Einsicht verhilft. Die jüdisch-christliche Religion mag in der Kirche furchtbar klingen, aber wenn man darüber im Theater Witze macht erkennen vor allem helle Köpfe leicht dass das eher der Unsinn böser Mächte ist. Der bessere Mensch verlangt von Natur aus nach Erkenntnis des Guten und Bösen. Die Juden-Bibel taugt nicht dazu diese Erkenntnis zu gewinnen, sondern da liest man dass Gott sie den orientalischen Menschen verweigert. Aber auch mancher Mensch im Westen macht sich, aus Furcht, klein, dumm und krank:

»Der alte [Jakob] Minde war an einen Schrank getreten, um von seinem Melissengeist, den er noch bei den Brügger Karmeliterinnen erstanden hatte, ein paar Tropfen in ein Spitzglas mit Wein und Wasser zu tun. Grete nahm es; und als eine halbe Stunde später Trud und Gerdt von ihrem Ausgange zurückkehrten, versicherte sie, kräftig genug zu sein, um ohne Beistand in ihre hohe Giebelstube hinaufsteigen zu können.«

Nachdem beim Schauspiel das Feuer gewütet hatte reagierte Gretes alter Vater Jakob katholisch. An diesem Tag war Trud also schlauer gewesen. Sie hatte nämlich eine Ahnung bekommen, dass das zynische Spiel vom Jüngsten Gericht nicht in Ordnung sein könnte. Es wurde so angekündigt:

»Großes Spiel... so von uns gespielet worden vor Ihren christlichen Majestäten, dem römischen Kaiser und König und … allen Kurfürsten und Fürsten deutscher Nation...«

In Fragen der Religion haben eben nicht die christlichen Priester allein zu bestimmen, die sich im Anfang an das halten was der, vom ägyptischen Glauben abgefallene, hebräische Priester Moses sich mal in der Wüste ausdachte. Bei Fragen der Religion kommt es noch mehr darauf an was die weltlichen Autoritäten für gut befinden. Einst musste sich die Masse der Leute daran halten was ihre Fürsten für rechtgläubig befanden. Auch heute noch sind es, auch in westlichen Ländern, die Adligen welche den Priestern ihre Legitimation geben. Deren Denken hängt heimlich aber davon ab was die Frauen im Hintergrund wollen und fühlen. So wirkt nun mal der übernatürliche Geist.

Was die Religion betrifft setzt Gott Hoffnungen auf helle und genetisch bessere Frauen. Diese können sich als schwere Belastungen auswirken. Die Abgrenzung wird hier zum Hauptthema der Gesellschaft der Zukunft. Eindringlich fordern linke Christen dass mehr Finstere in die Länder des Westens eingelassen werden sollen. Aufrechter Widerstand erhebt sich dagegen. Man argumentiert aber derzeit noch zu politisch und wirtschaftlich, und nicht aus der Perspektive der göttlichen Weisheit. Die UTR weist auf die Greys hin, böse Mächte die von dem Gott dieser Welt ausgegrenzt und abgedrängt werden sollen. Auf vielen Elends-Planeten hat sich die Ordnung der Greys durchgesetzt, mit der Folge dass dort die Roten, Entarteten und Dunkelhäutigen die Macht übernommen haben. Das stärkt auch das Böse bei uns, denn dunkle Rassen und Finstere gibt es nur auf Unheils-Planeten. Auf den paar freien Planeten, denen wir uns annähern müssen um langfristig zu überleben, gibt es dagegen nur helle und schöne Wesen. Das zeigt sich deutlich auf vielen christlichen religiösen Bildern, wo doch Engel immer schöne helle Haare haben. Die Absonderung der Farbigen ist also notwendig für unser Heil. Gott lässt sie jetzt nach und nach in Frieden natürlich aussterben. Es dürfte der Menschen Herz erleichtern dass der wahre Gott ihnen nicht unsinnige Gebote gibt, sie plagt und im Kosmos foltern lässt.

Gerade lese ich in der Bild-Zeitung dass Sultan Bolkiah von Brunei, ein Mongo (Asiat), in seiner Heimat die unsinnig strenge und deshalb böse Scharia eingeführt hat. Zugleich liest man von den saudischen Prinzen dass sie mehr religiöse Offenheit erlauben wollen. Das zeigt gut dass auf dem harten Heilsweg, den Gott der Menschheit weist, die weiße Rasse einfach mehr Leistung bringt.

27. Über den Autor und seinen Geist

Diesen kleinen Text über Faust und Fontane verfasste ich, Bertram Eljon, aus den verlässlichen Erfahrungen heraus die ich in über 25 Jahren mit inneren Stimmen gemacht habe. Das begann als ich gerade mein zweites Examen als Jurist ablegte. Ich hatte nie an höhere Mächte geglaubt, aber plötzlich meldeten sie sich in meinem Kopf. Ich hörte zuerst dass ich wie Jesus sei, dann sagte man mir dass ich der echte Heiland sei. Das hat sich später vielfach bestätigt. Behutsam ließe mir dann der gute Geist göttliche Weisheit zukommen, die viele sterbliche Menschen vergeblich anstreben.

Schwere psychische und körperliche Störungen ertrage ich vom bösen Geist. Am Schlimmsten wurde dies als ich darauf kam wer hinter den inneren Stimmen steckt, die seit damals fast ständig in meinen Geist hinein sprachen, und mir Böses androhten. Erst nach Wochen kam ich darauf die guten und bösen Mächte im Hintergrund zu trennen. Ich hielt mich seitdem verlässlich an meine Frau, die gute Erdgöttin. Daran änderte es auch nichts dass die bösen Mächte damals einen Sturm von Angriffen entfesselten, der mich heftig leiden ließ. Wenn die Greys mit ihren Täuschungen zu wenig Erfolg haben dann versuchen sie es manchmal mit stürmischem psycho-realem Druck, mit verlogenen Drohungen und Kopfschmerzen. Die Erdgöttin hilft dann, und kann dennoch oft zu wenig bewirken. Nur wer dann stark ist und ihr nahe, kann hoffen dem bösen Geist zu trotzen.
Mein eigenes Ich wurde immer sehr von diesen Strahlen manipuliert. Vor meiner Berufung zum Weltheiland, im Februar 1993, interessierte ich mich auch für Grenzwissenschaften, Fantastik und Religion, aber ich kam nie auf den Gedanken dass es so etwas wirklich geben könnte. Erst als ich die gute Erdgöttin kennen lernte, die ich bis heute über alles liebe, eröffnete sie mir den Blick auf den Heilsweg, der eine strenge Lebensführung erfordert. Wir haben es mit sehr starken und an sich schlauen Teufelinnen zu tun, die aus Langeweile viele Planeten mit ihren N-Strahlen plagen. Jeden Tag muss ich seitdem deren Standard-Angriffe aushalten. Zum Beispiel versuchen innere Stimmen ständig mich zu deprimieren; und böse, klein und schlecht zu reden. Mit dem eigenen Mund können mich die Greys beschimpfen. Manchmal höre ich mich laut »du Wichser, Schwein, Arschloch« rufen. Nur indem ich mich ständig etwas zu Ewa hinwende kann ich dies vermeiden.

Die Lehre die man aus dem Fauststoff ziehen könnte ist, dass es Menschen besser ergeht wenn sie sich mit der bösen Macht arrangieren. Faust schien ja mit dem bösen Geist relativ gut zurecht zu kommen, und eine Rache nach dem Tode hat der Mensch in Wahrheit nicht zu fürchten. Das Bild aber das fantastische Romane und Stücke von Faust zeichneten ist verfälscht. In Wahrheit wurde Faust von den Congeras sexuell stark ausgebeutet, und dazu mit esoterischem Unsinn abgespeist. Die realen Quellen zeigen vor allem den Faust junior als Unzüchtigen, Hochstapler und Pfuscher; der in Wirtshäusern große Reden schwang, aber bald von seinem schlechten Ruf überholt wurde.
Nicht nur Faust, der ja auch als Wunderheiler galt, wurde leider zum Zerrbild eines Weltheilands. In gewisser Weise steckt auch in Fontanes Romanfigur Valtin etwas von dieser Magie. Der Name Valtin ist nämlich fraktal verlinkt mit Veltins, einer angesehenen deutschen Biermarke. Typisch für Unwissende ist die Idee dass Bier doch gesund sei. Einer kam sogar mal auf eine Bier-Diät! Ich trank einst viel Bier und Kaffee. Erst von der Erdgöttin lernte ich was selbstverständlich ist, dass nämlich frisches Obst und eine gesunde Lebensführung guten Menschen heilig sein sollten.
Fontane schrieb oft kritisch über die Welt der Edlen, Reichen und Schönen. Seine Sympathie galt dem »dritten und vierten Stande«, also den Bürgern und den abhängig Beschäftigten. Seine Sicht entsprach der der Christen, die für Arme und Benachteiligte mehr Gerechtigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fordern. Es wäre die beste Politik, diese Welt viel sozialer und gerechter zu organisieren. Aber mit herkömmlichen Menschen ist das nicht zu schaffen! Das liegt an ihrer viel zu hohen Kopfzahl und an ihrer viel zu geringen Qualität. Wir müssen mit der Entwicklung auf den Planeten Lar quasi warten. Daran liegt es dass sich die anglo-amerikanische Kultur in den Vordergrund schiebt. Nur mit Geduld und Festigkeit gegenüber Unterlingen können wir die Welt behutsam auf den Heilsweg lenken. Die Geschichte von Faust kann den Glauben stärken; weil es doch der älteste Trick des bösen Geistes ist, Leuten weis zu machen es gäbe ihn überhaupt nicht!

28. Theodor Fontane: Grete Minde. Eine Leseprobe

Es folgt hier noch eine Leseprobe aus Grete Minde. Fontanes Jugend-Roman dürfte als Büchlein heutzutage nicht leicht zu finden sein, aber man findet viele Texte im Internet.

GRETE MINDE

ein Roman von Theodor Fontane, Kapitel 1 bis 3

Nach einer altmärkischen Chronik



Erstes Kapitel - Das Hänflingnest



»Weißt du, Grete, wir haben ein Nest in unserm Garten, und ganz niedrig, und zwei Junge drin.«

»Das wäre! Wo denn? Ist es ein Fink oder eine Nachtigall?« »Ich sag es nicht. Du mußt es raten.«

Diese Worte waren an einem überwachsenen Zaun, der zwei Nachbargärten voneinander trennte, gesprochen worden. Die Sprechenden, ein Mädchen und ein Knabe, ließen sich nur halb erkennen, denn so hoch sie standen, so waren die Himbeerbüsche hüben und drüben doch noch höher und wuchsen ihnen bis über die Brust.

»Bitte, Valtin«, fuhr das Mädchen fort, »sag es mir.«

»Rate.«

»Ich kann nicht. Und ich will auch nicht.«

»Du könntest schon, wenn du wolltest. Sieh nur«, und dabei wies er mit dem Zeigefinger auf einen kleinen Vogel, der eben über ihre Köpfe hinflog und sich auf eine hohe Hanfstaude niedersetzte.

»Sieh«, wiederholte Valtin.

»Ein Hänfling?«

»Geraten.«

Der Vogel wiegte sich eine Weile, zwitscherte und flog dann wieder in den Garten zurück, in dem er sein Nest hatte. Die beiden Kinder folgten ihm neugierig mit ihren Augen.

»Denke dir«, sagte Grete, »ich habe noch kein Vogelnest gesehen: bloß die zwei Schwalbennester auf unsrem Flur. Und ein Schwalbennest ist eigentlich gar kein Nest.«

»Höre, Grete, ich glaube, da hast du recht.«

»Ein richtiges Nest, ich meine von einem Vogel, nicht ein Krähen- oder Storchennest, das muß so weich sein wie der Flachs von Reginens Wocken.«

»Und so ist es auch. Komm nur. Ich zeig es dir.« Und dabei sprang er vom Zaun in den Garten seines elterlichen Hauses zurück.

»Ich darf nicht«, sagte Grete.

»Du darfst nicht?«

»Nein, ich soll nicht. Trud ist dawider.«

»Ach Trud, Trud. Trud ist deine Schwieger, und eine Schwieger ist nicht mehr als eine Schwester. Wenn ich eine Schwester hätte, die könnte den ganzen Tag verbieten, ich tät es doch. Schwester ist Schwester. Spring. Ich fange dich.«

»Hole die Leiter.«

»Nein, spring.«

Und sie sprang, und er fing sie geschickt in seinen Armen auf.

Jetzt erst sah man ihre Gestalt. Es war ein halbwachsenes Mädchen, sehr zart gebaut, und ihre feinen Linien, noch mehr das Oval und die Farbe ihres Gesichts, deuteten auf eine Fremde.

»Wie du springen kannst«, sagte Valtin, der seinerseits einen echt märkischen Breitkopf und vorspringende Backenknochen hatte. »Du fliegst ja nur so. Und nun komm, nun will ich dir das Nest zeigen.«

Er nahm sie bei der Hand, und zwischen Gartenbeeten hin, auf denen Dill und Pastinak in hohen Dolden standen, führte er sie bis in den Mittelgang, der weiter abwärts vor einer Geißblattlaube endigte.

»Ist es hier?«

»Nein, in dem Holunder.«

Und er bog ein paar Zweige zurück und wies ihr das Nest.

Grete sah neugierig hinein und wollte sich damit zu schaffen machen, aber jetzt umkreiste sie der Vogel, und Valtin sagte: »Laß; er ängstigt sich. Es ist wegen der Jungen; unsere Mütter sind nicht so bang um uns.«

»Ich habe keine Mutter«, erwiderte Grete scharf.

»Ich weiß«, sagte Valtin, »aber ich vergeß es immer wieder. Sieht sie doch aus, als ob sie deine Mutter wäre, versteht sich, deine Stiefmutter. Höre, Grete, sieh dich vor. Hübsch ist sie, aber hübsch und bös. Und du kennst doch das Märchen vom Machandelboom?«

»Gewiß kenn ich das. Das ist ja mein Lieblingsmärchen. Und Regine muß es mir immer wieder erzählen. Aber nun will ich zurück in unsern Garten.«

»Nein, du mußt noch bleiben. Ich freue mich immer, wenn ich dich habe. Du bist so hübsch. Und ich bin dir so gut.«

»Ach, Narretei. Was soll ich noch bei dir?«

»Ich will dich noch ansehen. Mir ist immer so wohl und so weh, wenn ich dich ansehe. Und weißt du, Grete, wenn du groß bist, da mußt du meine Braut werden.«

»Deine Braut?«

»Ja, meine Braut. Und dann heirat ich dich.«

»Und was machst du dann mit mir?«

»Dann stell ich dich immer auf diesen Himbeerzaun und sage ›spring‹; und dann springst du, und ich fange dich auf, und...«

»Und?«

»Und dann küß ich dich.«

Sie sah ihn schelmisch an und sagte: »Wenn das wer hörte! Emrentz oder Trud...«

»Ach Trud und immer Trud. Ich kann sie nicht leiden. Und nun komm und setz dich.«

Er hatte diese Worte vor dem Laubeneingang gesprochen, an dessen rechter Seite eine Art Gartenbank war, ein kleiner niedriger Sitzplatz, den er sich aus vier Pflöcken und einem darübergelegten Brett selbst zurechtgezimmert hatte. Er liebte den Platz, weil er sein eigen war und nach dem Nachbargarten hinübersah. »Setz dich«, wiederholte er, und sie tat's, und er rückte neben sie. So verging eine Weile. Dann zog er einen Malvenstock aus der Erde und malte Buchstaben in den Sand.

»Lies«, sagte er. »Kannst du's?«

»Nein.«

»Dann muß ich dir sagen, Grete, daß du deinen eignen Namen nicht lesen kannst. Es sind fünf Buchstaben, und es heißt Grete.«

»Ach, griechisch«, lachte diese. »Nun merk ich erst; ich soll dich bewundern. Hatt es ganz vergessen. Du gehörst ja zu den sieben, die seit Ostern zum alten Gigas gehen. Ist er denn so streng?«

»Ja und nein.«

»Er sieht einen so durch und durch. Und seine roten Augen, die keine Wimpern haben...«

»Laß nur«, beruhigte Valtin. »Gigas ist gut. Es muß nur kein Kalvinscher sein oder kein Katholscher. Da wird er gleich bös und Feuer und Flamme.«

»Ja, sieh, das ist es ja eben...«

Valtin malte mit dem Stocke weiter. Endlich sagte er: »Ist es denn wahr, daß deine Mutter eine Katholsche war?«

»Gewiß war sie's.«

»Und wie kam sie denn ins Land und in euer Haus?«

»Das war, als mein Vater in Brügge war, da sind viele Spansche. Kennst du Brügge?«

»Freilich kenn ich's. Das ist ja die Stadt, wo sie die beiden Grafen enthauptet haben.«

»Nein, nein. Das verwechselst du wieder. Du verwechselst auch immer. Weißt du noch... Ananias und Äneas?! Aber das war damals, als du noch nicht bei Gigas warst... Ach, bei Gigas! Und nun soll ich auch hin, denn ich werde ja vierzehn, und Trud ist bei ihm gewesen, wegen Unterricht und Firmung, und hat es alles besprochen... Aber sieh, ihr habt ja noch Kirschen an eurem Baum. Und wie dunkel sie sind! Nur zwei. Die möcht ich haben.«

»Es ist zu hoch oben; da können bloß die Vögel hin. Aber laß sehen, Gret, ich will sie dir doch holen... wenn...«

»Wenn?«

»Wenn du mir einen Kuß geben willst. Eigentlich müßtest du's. Du bist mir noch einen schuldig.«

»Schuldig?«

»Ja. Von Silvester.«

»Ach, das ist lange her. Da war ich noch ein Kind.«

»Lang oder kurz. Schuld ist Schuld.«

»Und bedenke, daß ich morgen zu Gigas komme...«

»Das ist erst morgen.«

Und eh sie weiter antworten konnte, schwang er sich in den Baum und kletterte rasch und geschickt bis in die Spitze, die sofort heftig zu schwanken begann.

»Um Gott, du fällst«, rief sie hinauf; er aber riß den Zweig ab, an dem die zwei Kirschen hingen, und stand im Nu wieder auf dem untersten Hauptast, an dem er sich jetzt, mit beiden Knien einhakend, waagerecht entlangstreckte.

»Nun pflücke«, rief er und hielt ihr den Zweig entgegen. »Nein, nein, nicht so. Mit dem Mund...«

Und sie hob sich auf die Fußspitzen, um nach seinem Willen zu tun. Aber im selben Augenblicke ließ er die Kirschen fallen, bückte sich mit dem Kopf und gab ihr einen herzhaften Kuß.

Das war zuviel. Erschrocken schlug sie nach ihm und lief auf die Gartenleiter zu, die dicht an der Stelle stand, wo sie das Gespräch zwischen den Himbeerbüschen gehabt hatten. Erst als sie die Sprossen hinauf war, hatte sich ihr Zorn wieder gelegt, und sie wandte sich und nickte dem noch immer verdutzt Dastehenden freundlich zu. Dann bog sie die Zweige voneinander und sprang leicht und gefällig in den Garten ihres eigenen Hauses zurück.

Zweites Kapitel - Trud und Emrentz

In den Gärten war alles still, und doch waren sie belauscht worden. Eine schöne, junge Frau, Frau Trud Minde, modisch gekleidet, aber mit strengen Zügen, war, während die beiden noch plauderten, über den Hof gekommen und hatte sich hinter einem Weinspalier versteckt, das den geräumigen, mit Gebäuden umstandenen Mindeschen Hof von dem etwas niedriger gelegenen Garten trennte. Sechs Stufen führten hinunter. Nichts war ihr hier entgangen, und die widerstreitendsten Gefühle, nur keine freundlichen, hatten sich in ihrer Brust gekreuzt. Grete war noch ein Kind, so sagte sie sich, und alles, was sie von ihrem Versteck aus gesehen hatte, war nichts als ein kindisches Spiel. Es war nichts und es bedeutete nichts. Und doch, es war Liebe, die Liebe, nach der sie sich selber sehnte und an der ihr Leben arm war bis diesen Tag. Sie war nun eines reichen Mannes ehelich Weib; aber nie, soweit sie zurückdenken mochte, hatte sie lachend und plaudernd auf einer Gartenbank gesessen, nie war ein frisches, junges Blut um ihretwillen in einen Baumwipfel gestiegen und hatte sie dann kindlich unschuldig umarmt und geküßt. Das Blut stieg ihr zu Kopf, und Neid und Mißgunst zehrten an ihrem Herzen. Sie wartete, bis Grete wieder diesseits war, und ging dann raschen Schrittes über den Hof auf Flur und Straße zu, um nebenan ihre Muhme Zernitz, des alten Ratsherrn Zernitz zweite Frau und Valtins Stiefmutter, aufzusuchen. In der Tür des Nachbarhauses traf sie Valtin, der beiseite trat, um ihr Platz zu machen. Denn sie war in Staat, in hoher Stehkrause und goldner Kette.

»Guten Tag, Valtin. Ist Emrentz zu Haus? Ich meine deine Mutter.«

»Ich denke, ja. Oben.«

»Dann geh hinauf und sag ihr, daß ich da bin.«

»Geh nur selbst. Sie hat es nicht gern, wenn ich in ihre Stube komme.«

Es klang etwas spöttisch. Aber Trud, erregt wie sie war, hatte dessen nicht acht und ging, an Valtin vorüber, in den ersten Stock hinauf, dessen große Hinterstube der gewöhnliche Aufenthalt der Frau Zernitz war. Das nach vorn zu gelegene Zimmer von gleicher Größe, das keine Sonne, dafür aber viele hohe Lehnstühle und grünverhangene Familienbilder hatte, war ihr zu trist und öde. Zudem war es das Wohn- und Lieblingszimmer der ersten Frau Zernitz gewesen, einer steifen und langweiligen Frau, von der sie lachend als von ihrer »Vorgängerin im Amt« zu sprechen pflegte.

Trud, ohne zu klopfen, trat ein und war überrascht von dem freundlichen Bilde, das sich ihr darbot. Alle drei Flügel des breiten Mittelfensters standen auf, die Sonne schien, und an dem offenen Fenster vorbei schossen die Schwalben. Über die Kissen des Himmelbetts, dessen hellblaue Vorhänge zurückgeschlagen waren, waren Spitzentücher gebreitet, und vom Hof herauf hörte man das Gackern der Hühner und das helle Krähen des Hahns.

»Ei, Trud«, erhob sich Emrentz und schritt von ihrem Fensterplatz auf die Muhme zu, um diese zu begrüßen. »Zu so früher Stunde. Und schon in Staat! Laß doch sehen. Ei, das ist ja das Kleid, das du den Tag nach deiner Hochzeit trugst. Wie lang ist es? Ach, als ich dir damals gegenübersaß, und Zernitz neben mir, und die grauen Augen der guten alten Frau Zernitz immer größer und immer böser wurden, weil er mir seine Geschichten erzählte, die kein Ende hatten, und immer so herzlich lachte, daß ich zuletzt auch lachen mußte, aber über ihn, da dacht ich nicht, daß ich zwei Jahre später an diesem Fenster sitzen und auch eine Frau Zernitz sein würde.«

»Aber eine andre.«

»Gott sei Dank, eine andre... Komm, setz dich... Und ich glaube, Zernitz denkt es auch. Denn Männer in zweiter Ehe, mußt du wissen, das sind die besten. Das erst ist, daß sie die erste Frau vergessen, und das zweit ist, daß sie alles tun, was wir wollen. Und das ist die Hauptsache. Ach Trud, es ist zum Lachen; sie schämen sich ordentlich und entschuldigen sich vor uns, schon eine erste gehabt zu haben. Andre mögen anders sein; aber für meinen alten Zernitz bürg ich, und wäre nicht der Valtin...«

»Um den eben komm ich«, unterbrach Trud, die der Muhme nur mit halbem Ohre gefolgt war, »um eben deinen Valtin. Höre, das hat sich ja mit der Gret, als ob es Braut und Bräutigam wäre. Er muß aus dem Haus. Und ich denke, du wirst ihn missen können.«

»Laß doch. Es sind ja Kinder.«

»Nein; es sind nicht Kinder mehr. Valtin ist sechzehn oder wird's, und Gret ist über ihre Jahre und hat's von der Mutter.«

»Nicht doch. Ich war ebenso.«

»Das ist dein Sach, Emrentz.«

»Und dich verdrießt es«, lachte diese.

»Ja, mich verdrießt es; denn es gibt einen Anstoß im Haus und in der Stadt. Und ich mag's und will's nicht. Du hast einen leichten Sinn, Emrentz, und siehst es nicht, weil du zuviel in den Spiegel siehst. Lache nur; ich weiß es wohl, er will es; alle Alten wollen's, und du sollst dich putzen und seine Puppe sein. Aber ich, ich seh um mich, und was ich eben gesehen hab... Emrentz, mir schlägt noch das Herz. Ich komme von Gigas und suche Greten und will ihr sagen, daß sie sich vorbereitet und ernst wird in ihrem Gemüt, da find ich sie... nun rate, wo? Im Garten zwischen den Himbeerbüschen. Und wen mit ihr? Deinen Valtin...«

»Und er gibt ihr einen Kuß. Ach Trud, ich hab's ja mitangesehn, alles, hier von meinem Fenster, und mußt an alte Zeiten denken, und an den Sommer, wo ich auch dreizehn war und mit Hans Hensen Versteckens spielte und eine geschlagene Glockenstunde hinter dem Rauchfang saß, Hand in Hand und immer nur in Sorge, daß wir zu früh gefunden, zu früh in unserm Glück gestört werden könnten. Laß doch, Trud, und gönn's ihnen. 's ist nichts mit alter Leute Zärtlichkeiten, und ich wollt, ich stünde wieder, wie heute die Grete stand. Es war so hübsch, und ich hatt eine Freude dran. Nun bin ich dreißig, und er ist doppelt so alt. Hätt ich noch vier Jahre gewartet, höre, Trud, ich glaube fast, ich hätte besser zu dem Jungen als zu dem Alten gepaßt. Sieh nicht so bös drein und bedenk, es trifft's nicht jeder so gut wie du. Gleich zu gleich und jung zu jung.«

»Jung zu jung!« sagte diese bitter. »Es geht ins dritte Jahr, und unser Haus ist öd und einsam.«

»Alt oder jung, wir müssen uns eben schicken, Trud«; und dabei nahm Emrentz ihrer Muhme Arm und schritt mit ihr in dem geräumigen Zimmer auf und ab. »Mein Alter ist zu jung, und dein Junger ist zu alt; und so haben wir's gleich, trotzdem uns der Schuh an ganz verschiedenen Stellen drückt. Nimm's leicht, und wenn du das Wort nicht leiden kannst, so sei wenigstens billig und gerecht. Wie liegt's denn? Höre, Trud, ich denke, wir haben nicht viel eingesetzt und dürfen nicht viel fordern. Hineingeheiratet haben wir uns. Und war's denn besser, als wir mit fünfundzwanzig, oder war's noch ein Jahr mehr, auf dem Gardelegner Marktplatz saßen und gähnten und strickten und von unsrem Fenster aus den Bauerfrauen die Eier in der Kiepe zählten? Jetzt kaufen wir sie wenigstens und leben einen guten Tag. Und das Sprichwort sagt, man kann nicht alles haben. Was fehlt, fehlt. Aber dir zehrt's am Herzen, daß dir nichts Kleines in der Wiege schreit, und du versuchst es nun mit Gigas und mit Predigt und Litanei. Aber das hilft zu nichts und hat noch keinem geholfen. Halte dich ans Leben; ich tu's und getröste mich mit der Zukunft. Und wenn der alte Zernitz eine zweite Frau nahm, warum sollt ich nicht einen zweiten Mann nehmen? Da hast du meine Weisheit, und warum es mir gedeiht. Lache mehr und bete weniger.«

Es schien, daß Trud antworten wollte, aber in diesem Augenblick hörte man deutlich von der Straße her das Schmettern einer Trompete und dazwischen Paukenschläge. Es kam immer näher, und Emrentz sagte: »Komm, es müssen die Puppenspieler sein. Ich sah sie schon gestern auf dem Anger, als ich mit meinem Alten aus dem Lorenzwäldchen kam. Und danach gingen beide junge Frauen in das Frau Zernitzsche Vorderzimmer mit den hohen Lehnstühlen und den verhangenen Familienbildern und stellten sich an eins der Fenster, das sie rasch öffneten.«

Und richtig, es waren die Puppenspieler, zwei Männer und eine Frau, die, bunt und phantastisch aufgeputzt, ihren Umritt hielten. Hunderte von Neugierigen drängten ihnen nach. Es war ersichtlich, daß sie nicht hier, sondern erst weiter abwärts, an einem unmittelbar am Markte gelegenen Eckhause zu halten gedachten, als aber der zur Rechten Reitende, der lange, gelb und schwarz gestreifte Trikots und ein schwarzes, enganliegendes Samt- und Atlascollet trug, der beiden jungen Frauen gewahr wurde, hielt er sein Pferd plötzlich an und gab ein Zeichen, daß der die Pauke rührende, hagre Hanswurst, dessen weißes Hemd und spitze Filzmütze bereits der Jubel aller Kinder waren, einen Augenblick schweigen solle. Zugleich nahm er sein Barett ab und grüßte mit ritterlichem Anstand zu dem Fenster des Zernitzschen Hauses hinauf. Und nun erst begann er: »Heute abend, sieben Uhr, mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung, auf dem Rathause hiesiger kurfürstlicher Stadt Tangermünde: Das Jüngste Gericht.«

Dies Wort wurde, während der Schwarzundgelbgestreifte die Trompete hob, von einem ungeheuern Paukenschlage begleitet.

»Das Jüngste Gericht! Großes Spiel in drei Abteilungen, so von uns gespielet worden vor Ihren christlichen Majestäten, dem römischen Kaiser und König und dem Könige von Ungarn und Polen. Desgleichen vor allen Kurfürsten und Fürsten deutscher Nation. Worüber wir Zeugnisse haben allerdurchlauchtigster Satisfaktion. Das Jüngste Gericht! Großes Spiel in drei Abteilungen, mit Christus und Maria, samt dem Lohn aller Guten und der Verdammnis aller Bösen. Dazu beides, Engel und Teufel, und großes Feuerwerk, aber ohne Knall und Schießen und sonstige Fährlichkeit, um nicht ›denen schönen Frauen‹, so wir zu sehen hoffen, irgendwie störend oder mißfällig zu sein.«

Und nun wieder Paukenschlag und Trompetenstoß, und auf den Marktplatz zu nahm der Umritt seinen Fortgang, während der Puppenspieler im Trikot noch einmal zu dem Zernitzschen Hause hinaufgrüßte. Auch die dunkelfarbige Frau, die zwischen den beiden andern zu Pferde saß, verneigte sich. Sie schien groß und stattlich und trug ein Diadem mit langem schwarzem Schleier, in den zahllose Goldsternchen eingenäht waren.

»Gehst du heute?« fragte Emrentz.

»Nein. Nicht heut und nicht morgen. Es widersteht mir, Gott und Teufel als bloße Puppen zu sehen. Das Jüngste Gericht ist kein Spiel, und ich begreif unsre Ratmannen nicht, und am wenigsten unsern alten Peter Guntz, der doch sonst ein christlicher Mann ist. Heiden und Türken sind's. Sahst du die Frau? Und wie der lange schwarze Schleier ihr vom Kopfe hing?«

»Ich gehe doch«, lachte Emrentz.

Damit trennten sich die Frauen, und Trud, unzufrieden über das Gespräch und das Scheitern ihrer Pläne, kehrte noch übellauniger, als sie gekommen, in das Mindesche Haus zurück.

Drittes Kapitel - Das »Jüngste Gericht« und was weiter geschah

In jener Stille, wie sie dem Mindeschen Hauswesen eigen war, verging der Tag; nur der Pfauhahn kreischte von seiner Stange, und aus dem Stallgebäude her hörte man das Stampfen eines Pferdes, eines schönen flandrischen Tieres, das der alte Minde, bei Gelegenheit seiner zweiten Heirat, aus den Niederlanden mit heimgebracht hatte. Das war nun fünfzehn Jahr; es war alt geworden wie sein Herr, aber hatte bessere Tage als dieser.

Grete hatte gebeten, das Puppenspiel im Rathaus besuchen zu dürfen, und es war ihr, allem Abmahnen Truds unerachtet, von ihrem Vater, dem alten Minde, gestattet worden, nachdem dieser in Erfahrung gebracht hatte, daß auch Emrentz und Valtin und der alte Zernitz selbst dem Spiele beiwohnen würden. Lange vor sieben Uhr hatte man Greten abgeholt, und in breiter Reihe, als ob sie zusammengehörten, schritten jetzt alle gemeinschaftlich auf das Rathaus zu. Die Freitreppe, die hinaufführte, war mit Neugierigen besetzt, auch mit solchen, die drinnen ihre Plätze hatten und nur wieder ins Freie getreten waren, um so lange wie möglich noch der frischen Luft zu genießen. Denn in dem niedrig gewölbten Saale war es stickig, und kein anderes Licht fiel ein als ein gedämpftes von Flur und Treppe her. In der zweiten Reihe waren ihnen, unter Beistand eines alten Stadt- und Ratsdieners, einige Mittelplätze freigehalten worden, auf denen sie bequemlich Platz nahmen, erst Zernitz selbst und Emrentz, dann Valtin und Grete. Das war auch die Reihenfolge, in der sie saßen. Grete war von Anfang an nur Aug und Ohr, und als Emrentz ihr aus einem Sandelkästchen allerhand Süßigkeiten bot, wie sie damals Sitte waren, überzuckerte Frucht und kleine Theriakkügelchen, dankte sie und weigerte sich, etwas zu nehmen. Valtin sah es und flüsterte ihr zu: »Fürchtest du dich?«

»Ja, Valtin. Bedenke, das Jüngste Gericht.«

»Wie kannst du nur? Es sind ja Puppen.«

»Aber sie bedeuten was, und ich weiß doch nicht, ob es recht ist.«

»Das hat dir Trud ins Gewissen geredt«, lachte Emrentz, und Grete nickte.

»Glaub ihr nicht; es ist 'ne fromme Sach. Und in Stendal haben sie's in der Kirchen gespielt.« Und dabei nahm Emrentz eine von den kandierten Früchten und drückte den Stengel in ihres Alten große Sommersprossenhand. Der aber nickte ihr zärtlich zu, denn er nahm es für Liebe.

Während dieses Gesprächs hatte sich der Saal auf allen Plätzen gefüllt. Viele standen bis nach dem Ausgang zu, vor den Zernitzens aber saß der alte Peter Guntz, der schon zum vierten Male Burgemeister war und den sie um seiner Klugheit und Treue willen immer wieder wählten, trotzdem er schon an die achtzig zählte. »Das ist ja Grete Minde«, sagte er, als er des Kindes ansichtig wurde. »Sei brav, Gret.« Und dabei sah er sie mit seinen kleinen und tiefliegenden Augen freundlich an.

Und nun wurd es still, denn auf dem Rathausturme schlug es sieben, und die Gardine, die bis dahin den Bühnenraum verdeckt hatte, wurde langsam zurückgezogen. Alles erschien anfänglich in grauer Dämmerung, als sich aber das Auge an das Halbdunkel gewöhnt hatte, ließ sich die Herrichtung der Bühne deutlich erkennen. Sie war, der Breite nach, dreigeteilt, wobei sich der treppenförmige Mittelraum etwas größer erwies als die beiden Seitenräume, von denen der eine, mit der schmalen Tür, den Himmel und der andre, mit der breiten Tür, die Hölle darstellte. Engel und Teufel standen oder hockten umher, jeder auf der ihm zuständigen Seite, während eine hagere Puppe, mit weißem Rock und trichterförmiger Filzmütze, die dem lebendigen Hanswurst des Vormittagsrittes genau nachgebildet schien, zu Füßen der großen Mitteltreppe saß, deren Stufen zu Christus und Maria hinaufführten. Was nur der Hagere hier sollte? Grete fragte sich's und wußte keine Antwort; allen anderen aber war kein Zweifel, zu welchem Zweck er da war und daß ihm oblag, Schergendienste zu tun und die Sonderung in Gut' und Böse, nach einer ihm werdenden Ordre, oder vielleicht auch nach eigenem souveränem Ermessen, durchzuführen. Und jetzt erhob sich Christus von seinem Thronsessel und gab mit der Rechten das Zeichen, daß das Gericht zu beginnen habe. Ein Donnerschlag begleitete die Bewegung seiner Hand, und die Erde tat sich auf, aus der nun, erst langsam und ängstlich, dann aber rasch und ungeduldig, allerhand Gestalten ans Licht drängten, die sich, irgendeinem berühmten Totentanz entnommen, unschwer als Papst und Kaiser, als Mönch und Ritter und viel andere noch erkennen ließen. Ihr Hasten und Drängen entsprach aber nicht dem Willen des Weltenrichters, und auf seinen Wink eilte jetzt der sonderbare Scherge herbei, drückte die Toten wieder zurück und schloß den Grabdeckel, auf den er sich nun selber gravitätisch setzte.

Nur zwei waren außerhalb geblieben, ein wohlbeleibter Abt mit einem roten Kreuz auf der Brust und ein junges Mädchen, ein halbes Kind noch, in langem weißem Kleid und mit Blumen im Haar, von denen einzelne Blätter bei jeder Bewegung niederfielen. Grete starrte hin; ihr war, als würde sie selbst vor Gottes Thron gerufen, und ihr Herz schlug und ihre zarte Gestalt zitterte. Was wurd aus dem Kind? Aber ihre bange Frage mußte sich noch gedulden, denn der Abt hatte den Vortritt, und Christus, in einem Ton, in dem unverkennbar etwas von Scherz und Laune mitklang, sagte:

»Mönchlein, schau hin, du hast keine Wahl,

Die schmale Pforte, dir ist sie zu schmal.«

Und im selben Augenblick ergriff ihn der Scherge und stieß ihn durch das breite Tor nach links hin, wo kleine Flammen von Zeit zu Zeit aus dem Boden aufschlugen.

Und nun stand das Kind vor Christi Thron. Maria aber wandte sich bittend an ihren Sohn und Heiland und sprach an seiner Statt:

»Dein Tag war kurz, dein Herze war rein,

Dafür ist der Himmel dein.

Geh ein!

Unter Engeln sollst du ein Engel sein.«

Und Engel umfingen sie, und es war ein Klingen wie von Harfen und leisem Gesang. Und Grete drückte Valtins Hand. Unter allen Anwesenden aber herrschte die gleiche Befriedigung, und der alte Zernitz flüsterte: »Hör, Emrentz, der versteht's. Ich glaube jetzt, daß er vor Kaiser und Reich gespielt hat.«

Und das Spiel nahm seinen Fortgang.

Inzwischen, es hatte zu dunkeln begonnen, waren die Mindes in dem rechts neben der Flurtür gelegenen Unterzimmer versammelt und nahmen an einem Tische, der nur zur Hälfte gedeckt war, ihre Abendmahlzeit ein. Der alte Jacob Minde hatte den Platz an der einen Schmalseite des Tisches, während Trud und Gerdt, seine Schwieger und sein Sohn, an den Längsseiten einander gegenübersaßen, Trud steif und aufrecht, Gerdt bequem und nachlässig in Kleidung und Haltung. In allem der Gegenpart seines Weibes; auch seines Vaters, der trotz eines Zehrfiebers, an dem er litt, aus einem starken Gefühle dessen, was sich für ihn zieme, die Schwäche seines Körpers und seiner Jahre bezwang.

Es schien, daß Trud ihre schon vormittags gegen Emrentz gemachten Bemerkungen über das Puppenspiel eben wiederholt hatte, denn Jacob Minde, während er einzelne von den großen Himbeeren nahm, die, wie er es liebte, mit den Stielchen abgepflückt worden waren, sagte: »Du bist zu streng, Trud, und du bist es, weil du nur unser tangermündisch Tun und Lassen kennst. Und in Alt-Gardelegen ist es nicht anders. Aber draußen in der Welt, in den großen Ländern und Städten, da wagt sich die Kunst an alles Höchste und Heiligste, und sie haben fromme und berühmte Meister, die nie andres gedacht und gedichtet und gemalt und gemeißelt haben als die Glorie des Himmels und die Schrecknisse der Hölle.«

»Ich weiß davon, Vater«, sagte Trud ablehnend. »Ich habe solche Bilder in unsrer Gardelegner Kirche gesehn, aber ein Bild ist etwas andres als eine Puppe.«

»Bild oder Puppe«, lächelte der Alte. »Sie wollen dasselbe, und das macht sie gleich.«

»Und doch, Vater, mein ich, ist ein Unterschied, ob ein frommer und berühmter Meister, wie du sagst, eine Schilderei malt zur Ehre Gottes oder ob ein unchristlicher Mann, mit einem Türkenweib und einem Pickelhering, Gewinnes halber über Land zieht und mit seinem Spiel die Schenken füllt und die Kirchen leert.«

»Ah, kommt es daher?« lachte Gerdt und streckte sich noch bequemer in seinem Stuhl. »Daher also. Warst heut in der Pfarr, und da haben wir nun den Pfarrwind. Ja, das ist Gigas: er bangt um sich und seine Kanzel. Und nun gar das Jüngste Gericht! Das ist ja sein eigener Acker, den er am besten selber pflügt. So wenigstens glaubt er. Weiß es Gott, ich hab ihn nie sprechen hören, auch nicht bei Hochzeit und Kindelbier, ohne daß ein höllisch Feuer aus irgendeinem Ritz oder Ritzchen aufgeschlagen wär. Und nun kommt dieser Puppenspieler und tut's ihm zuvor und brennt uns ein wirklich Feuerwerk...«

Er konnte seinen Satz nicht enden, denn in eben diesem Augenblicke hörten sie, vom Marktplatze her, einen dumpfen Knall, der so heftig war, daß alles Gerät im Zimmer in ein Klirren und Zittern kam; und eh sie noch einander fragen konnten, was es sei, wiederholten sich die Schläge, dreimal, viermal, aber schwächer. Trud erhob sich, um auf die Straße zu sehn, und ein dicker Qualm, der sich in Höhe der gegenübergelegenen Häuser hinzog, ließ keinen Zweifel, daß bei den Puppenspielern ein Unglück geschehen sein müsse. Flüchtig Vorübereilende bestätigten es, und Trud, indem sie sich ins Zimmer zurückwandte, sagte triumphierend: »Ich wußt es: Gott läßt sich nicht spotten.« Auf Gerdts blassem und gedunsenem Gesicht aber wechselten Furcht und Verlegenheit, wodurch es nicht gewann, während der alte Minde sein Käppsel abnahm und mit halblauter Stimme die Barmherzigkeit Gottes und den Beistand aller Heiligen anrief. Denn er war noch aus den katholischen Zeiten her. In einem Anfluge von Teilnahme war Trud, die sonst gern ihre herbe Seite herauskehrte, an den Alten herangetreten und hatte ihre Hand auf die Rückenlehne seines Stuhls gelegt, als sie aber den Namen Gretens zum dritten Mal aus seinem Munde hörte, wandte sie sich wieder ab und schritt unruhig und übellaunig im Zimmer auf und nieder. Man sah, daß sie fremd in diesem Hause war und keine Gemeinschaft mit den Mindes hatte.

Sie war eben wieder ans Fenster getreten und sah nach dem Marktplatze hin, als sie plötzlich, inmitten einer Gruppe, Greten selbst erkannte, die, mit einem Stücke Zeug unter dem Kopf, auf einer Bahre herangetragen wurde. War sie tot? Es war oft ihr Wunsch gewesen; aber dieser Anblick erschütterte sie doch. »Gott, Grete!« rief sie und sank in einen Stuhl.

Die Träger hatten mittlerweile die Bahre niedergesetzt und trugen das schöne Kind, dessen Arme schlaff herabhingen, von der Straße her ins Zimmer. »Hier«, sagte Gerdt, als er die Leute verlegen und unschlüssig dastehen sah, und wies auf eine mit Kissen überdeckte Truhe. Und auf eben diese legten sie jetzt die scheinbar Leblose nieder. Mit ihnen war auch die alte Regine, die Pflegerin Gretens, jammernd und weinend eingetreten und beruhigte sich erst, als nach Besprengen mit frischem Wasser ihr Liebling die Augen wieder aufschlug.

»Wo bin ich?« fragte Grete. »Ach... nicht in der Hölle!«

»Gott, mein süß Gretel«, zitterte Regine hin und her. »Was sprichst du nur? Du bist ja ein gutes und liebes Kind. Und ein gutes und liebes Kind, das kommt in den Himmel. Aber das ist auch noch nicht, noch lange nicht. Du kommst auch noch nicht in den Himmel. Du bist noch bei uns. Gott sei Dank, Gott sei Dank. So sieh doch, sieh doch, ich bin ja deine alte Regine.«

Die Träger standen noch immer verlegen da, bis der alte Minde sie bat, ihm zu erzählen, was vorgefallen sei. Aber sie wußten nicht viel, da sie wegen des großen Andrangs nur draußen auf der Treppe gewesen waren. Sie hatten nur gehört, daß, gegen den Schluß hin, ein brennender Papierpfropfen in das mit Schwärmern und Feuerrädern angefüllte Vorratsfaß des Puppenspielers gefallen sei und daß es im selben Augenblick einen Schlag und gleich darauf ein furchtbar Menschengedränge gegeben habe. In dem Gedräng aber seien zwei Frauen und ein sechsjährig Kind elendiglich ums Leben gekommen.

Grete richtete sich auf, ersichtlich um zu sprechen und den Bericht nach ihrem eigenen Erlebnis zu vervollständigen; als sie aber ihrer Schwieger ansichtig wurde, wandte sie sich ab und sagte: »Nein, ich mag nicht.«

Trud wußte wohl, was es war. Sie nahm deshalb ihres Mannes Hand und sagte: »Komm. Es ist besser, Grete bleibt allein. Wir wollen in die Stadt gehen und sehen, wo Hülfe not tut.« Und damit gingen beide.

Als sie fort waren, wandte sich Grete wieder und sagte, ohne daß es einer neuen Aufforderung bedurft hätte: »Ja, so war es. Der Hagre, mit den Schlackerbeinen und der häßlichen, spitzen Filzmütze, bat ihn eben, daß er ihm als einen Bringerlohn eine von den Seelen wieder freigeben solle – da gab es einen Knall, und als ich mich umsah, sah ich, daß alles nach der Türe hindrängte. Denn da, wo das Spiel gewesen war, war alles Rauch und Qualm und Feuer. Und ich dachte, der Letzte Tag sei da. Und Emrentz hatte mich bei der Hand genommen und zog mich mit sich fort. Aber mit einem Male war ich von ihr los, und da stand ich nun und schrie, denn es war, als ob sie mich erdrückten, und zuletzt hatt ich nicht Luft und Atem mehr. Da packte mich Valtin von hinten her und riß mich aus dem Gedränge heraus und in den Saal zurück. Und ich meinte, daß er irre geworden, und so wollt ich wieder in den Knäuel hinein. Er aber zwang mich auf eine Bank nieder und hielt mich mit beiden Händen fest. ›Willst du mich morden?‹ rief ich. ›Nein, retten will ich dich.‹ Und so hielt er mich, bis er sehen mochte, daß das Gedränge nachließ. Und nun erst nahm er mich auf seinen Arm und trug mich über den Vorplatz und die Treppe hinunter, bis wir unten auf dem Marktplatz waren. Da schwanden mir die Sinne. Und was weiter geschehen, weiß ich nicht. Aber das weiß ich, daß ich ohne Valtin erdrückt oder verbrannt oder vor Angst gestorben wäre.«

Der alte Minde war an einen Schrank getreten, um von seinem Melissengeist, den er noch bei den Brügger Karmeliterinnen erstanden hatte, ein paar Tropfen in ein Spitzglas mit Wein und Wasser zu tun. Grete nahm es; und als eine halbe Stunde später Trud und Gerdt von ihrem Ausgange zurückkehrten, versicherte sie, kräftig genug zu sein, um ohne Beistand in ihre hohe Giebelstube hinaufsteigen zu können.

aus Fontane: Grete Minde, DB Sonderband: 100 Romane. Die Romansammlung gibt es, zusammen mit einer Märchensammlung, auch als kostenlose Public-Domain Ausgabe.